Lex Bruch
Vor seiner Station in Ingolstadt kickte Dallevedove für Schalke 04 II und Eintracht Trier. Letzte Saison traf der 22-jährige Mittelfeldspieler sechs Mal in der Meisterschaft – übrigens immer auswärts – ins Schwarze und reihte sich auch zum Saisonauftakt gegen Hesperingen – und zwar erstmals auf dem „Gaalgebierg“ – in die Torschützenliste ein.
Tageblatt: Sie sind Berufsfußballer, wieso verschlug es Sie nach Luxemburg?
Jakob Dallevedove: „In Ingolstadt fühlte ich mich nicht mehr wohl und war anschließend vereinslos. Den Kontakt stellten Michael Lofy und Pascal Welter her. Ich wollte endlich wieder Spaß am Fußball haben und bin fündig geworden.“
„T“: Sie benötigten keine längere Anlaufphase bei Fola und wurden gleich zur Leitfigur.
J.D.: „Eine neue Liga ist stets eine zusätzliche Herausforderung. Als Profi muss man halt die nötige Berufsauffassung mitbringen. Ein Dankeschön auch an meine Mannschaftskameraden, die mir diese prompte Integration erleichterten.“
„T“: Hatten Sie letzte Saison einen Heimkomplex? Sie trafen nämlich ausschließlich auswärts.
J.D.: „Möglich, ja, aber das ist mir bis heute überhaupt nicht aufgefallen! Die ‚assists‘ sind ja auch von wesentlicher Bedeutung. Seit vorigem Sonntag ist dieser Heimfluch nun gebrochen.“
„T“: Die Saisonpremiere verlief ja vielversprechend mit dem Heimsieg gegen Hesperingen.
J.D.: „Wir haben uns viel vorgenommen und nach diesem erfolgreichen Auftakt möchten wir in Düdelingen nachlegen.“
„T“: Wie schätzen Sie Ihr Team gegenüber vergangener Saison ein?
J.D.: „Es wurden einige gute Neuzugänge verpflichtet und Fola hat sich zudem verbessert. Trotz der Konkurrenz um die Stammplätze ist besonders der Teamgeist beispielhaft.“
„T“: Die letzten Duelle gegen den F91 besaßen einen hohen Unterhaltungswert. Wie beurteilen Sie Folas Chancen für die Partie am Sonntag?
J.D.: „Der F91 liegt uns, die mauern nicht und suchen genau wie wir ihr Heil in der Offensive. Dieses Duell gilt wohl für beide als Standortbestimmung.“
„T“: Letzte Saison scheiterte Fola an ihrem Saisonziel. Wie groß ist nun der Druck?
J.D.: „Wir peilen einen Platz unter den ersten drei an, wollen nach dieser Saison unbedingt europäisch sein. Folglich ist Druck vorhanden und das ist auch gut so.“
„T“: Ist der Meistertitel gar ein Thema?
J.D.: „Bislang jedenfalls noch nicht. Es ist noch verfrüht, sich mit Titelambitionen auseinanderzusetzen.“
„T“: Stichtag 23. Mai 2010: Welche Erinnerungen kommen in Ihnen hoch?
J.D.: „Ich erzielte drei Treffer beim 3:3 in Düdelingen. Aber lieber hätte ich überhaupt nicht getroffen und wir hätten die Partie gewonnen.“
„T“: Ein beidfüßiger Fußballer wie Sie ist doch eher eine Seltenheit, oder?
J.D.: „Eigentlich bin ich Linksfüßer, wollte aber in meiner Entwicklung nicht zu eingeschränkt sein. Deshalb habe ich viele Spezialeinheiten geschoben, damit der rechte Fuß mir nicht nur zur Standfestigkeit dient.“
„T“: Haben Sie einen Kosenamen?
J.D.: „Dalle.“
De Maart

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