/ Fussball: Das Schweizer Uhrwerk aus dem Takt bringen
Der Schweizer Rekordtorschütze steht vor seinem Comeback und verkörpert wie kein anderer den Anspruch vom Schweizer Angriffsfußball. Und das ist es offenbar auch, was Guy Hellers die meisten Sorgen bereitet. „Ob Frei jetzt wirklich anfängt, wissen wir nicht. Wie sie im Sturm aufgestellt sind, ist uns auch noch nicht ganz klar.“ Davon abhängig wird Hellers seine Mannschaft anordnen. Die Grundordnung steht, die meisten Positionen sind „bekannt und besetzt“. Viel dürfte sich gegenüber dem Griechenland-Spiel nicht ändern. Nur die beiden Außen im Mittelfeld sind offenbar noch mit einem Fragezeichen versehen. Und das vor allem auf rechts, denn Lombardelli scheint auf links einstweilen einen kleinen Bonus zu haben, nach der überzeugenden Vorstellung gegen Griechenland.
Das gestrige Abschlusstraining lässt vermuten, dass Hellers heute eine defensivere Variante wählen wird als gegen Griechenland. Zwar wird am 4-5-1 nicht gerüttelt, allerdings sieht es so aus, als solle Fola-Spieler Benoît Lang den Platz von Fons Leweck im rechten Mittelfeld einnehmen. Das wäre die defensivere Variante: „Ich habe festgestellt, dass auf der rechten Seite weniger Gefahr herrschte, als Benoît (Lang, d. Red.) dort gespielt hat“, so Hellers schon unmittelbar nach dem 0:3 gegen Griechenland. Das ist richtig, darf aber sowohl für die Luxemburger Defensive als auch für die Offensive gelten. Für Lang spräche außerdem, dass man ihn zur Not als fünften Verteidiger aufstellen könnte, wenn der Schweizer Sturmlauf eine Umstellung vom 4-5-1 zum 5-4-1 nötig machen würde. Ein Spiel nach vorne fand zwar beim eingewechselten Lang so gut wie nicht statt, aber womöglich (lies: wahrscheinlich) ist das auch nicht der Anspruch an die heutige Begegnung.
Das taktische Schema wird demnach das gleiche sein wie am Samstag, aber „die Missionen für die einzelnen Spieler können andere sein“. Was dabei vor allem von Hellers gefordert wird, ist, dass die individuellen Fehler abgestellt werden. Das hat dem FLF-Team gegen die Griechen drei Treffer der überflüssigen Art beschert. „Drei Geschenke, drei Tore. Viel mehr hatten die Griechen am Ende nicht vorzuweisen. Und wenn jetzt einer sagt, dass sie spielerisch nicht unbedingt überzeugt haben, dann könnte man ja vielleicht auch mal dran denken, dass das daran lag, dass Luxemburg sie nicht hat ins Spiel kommen lassen.“ Mit den Spielern, die an den drei „Geschenken“ beteiligt waren, hat Hellers Einzelgespräche geführt. „Und ich werde auch weiter mit ihnen sprechen. Ich gehe davon aus, dass das aus den Köpfen raus ist. Und außerdem ist jetzt auch nicht mehr Griechenland aktuell, sondern die Schweiz“, so Hellers.
Und da fordert der Trainer, doch noch ein kleiner Schlenker zum Griechenland-Spiel, die gleiche Einstellung wie am Samstag. Der Plan: „Wir müssen weniger auf die Schweiz, sondern vielmehr auf uns aufpassen. Wenn wir die Geschenke beiseite lassen, dann dürfte jedes Team es schwer haben, gegen uns zum Zug zu kommen.“ Ob die Schweizer zu Hause aber nicht vielleicht doch eine ganz andere Nummer sind als die Griechen im Stade Josy Barthel, wird sich zeigen. Torjäger Frei hat jedenfalls nur die besten Erinnerungen an Luxemburg.
Seine drei ersten Tore in der Nationalmannschaft schoss er bei einem 5:0-Sieg gegen Luxemburg im Jahr 2001. Wäre doch nett, wenn die Schweizer Torfabrik heute noch für 90 Minuten stillstehen könnte.
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