Fünfzehn fatale Minuten

Fünfzehn fatale Minuten
(Tageblatt-Archiv/Jeff Lahr)

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Tief, sehr tief saß die Enttäuschung nach der Partie bei den Spielern sowie beim Anhang des HBD. Die Mannschaft hat es einfach verpasst, ein hoffnungsvolles Resultat zu erzielen.

Dies ist, und da gibt es nichts zu beschönigen, einfach das Ergebnis einiger Schwächeperioden, in denen man sich zu viele technische Fehler und Fehlwürfe leistete.

Die letzten fünf Minuten vor und die ersten zehn Minuten nach der Pause brachen dem HBD das Genick. Das Positive ist aber, dass Luxemburgs Pokalsieger über weite Strecken einen durchaus ebenbürtigen Gegner abgab.
Dies muss der Trainer der Mannschaft klar machen und dann wäre sogar noch eine Überraschung im Rückspiel möglich.

Beide Kontrahenten begannen äußerst vorsichtig und versuchten in der Anfangsphase, Fehler zu vermeiden. Doch schnell entwickelte sich eine ausgeglichene und spannende Partie, in der beide sich in der Führung abwechselten. Die 6:0-Abwehr der Düdelinger stand eigentlich ganz kompakt, doch gegen De Beule fand sie kein Gegenmittel. Der sprunggewaltige belgische Nationalspieler war einfach nicht zu bremsen und erzielte sechs der ersten sieben Tore des Gegners.

Nach 18′ brachte Coach Gulbicki den jungen Mika Herrmann für den glücklosen Jovicic. Herrmann hatte gleich drei Paraden aufzuweisen und schon lief es besser beim HBD. In der 26. lagen die Düdelinger noch mit 12:11 in Führung, doch ein verschossener Siebenmeter, ein nicht verwandelter Konter und ein Fehlwurf aus dem Rückraum verhinderten nicht nur den Ausbau der Führung, sondern erlaubten dem Gastgeber, mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause zu gehen.

Der Start in die zweite Halbzeit war dann eine einzige Katastrophe. Eine ganze Reihe von technischen Fehlern nutzte Tongeren zu schnellen Gegenstößen und erhöhte den Vorsprung bis zur 40. auf 21:14. Eine Vorentscheidung war gefallen.

Poeckes, Hummel (Foto) und Co. reagierten und kamen sechs Minuten vor Schluss noch einmal auf vier Tore heran, doch der in der Schlussphase bärenstarke Tasevski stellte fast im Alleingang den alten Abstand wieder her. Sieben Tore Rückstand sind zwar eine Menge Holz, aufgeben wollen die Spieler aber nicht. Sie haben sich geschworen, alles Menschenmögliche zu tun, um die Qualifikation doch noch zu schaffen.

Trainerstimmen

Goran Vukcevic (Trainer Tongeren): „Ich bin natürlich zufrieden mit dem Resultat, doch auch die Leistung meiner Mannschaft war insgesamt in Ordnung. Wir haben nur 24 Tore zugelassen und die Fehler des Gegners optimal ausgenutzt. De Beule hat uns mit seinen Toren im ersten Durchgang im Spiel gehalten, als wir dann nach dem Wechsel etwas agressiver agierten unterliefen unserem Gegner viele Fehler die wir clever ausnutzten.Doch es ist noch nichts entschieden, sieben Tore sind zwar ein gutes Polster, wir wissen aber, dass uns in Düdelingen noch ein heißer Tanz erwartet.“

André Gulbicki (Trainer HBD): „Kurz nach der Partie kann ich mir unsere Schwächeperioden nicht erklären. Warum wir in der ersten Hälfte ihren Regisseur De Beule nicht in den Griff bekamen bedarf einer genauen Analyse, denn dies darf nicht passieren. Der katastrophale Start in die zweite Hälfte, wo unerklärliche technische Fehler sich häuften, hat das Spiel entschieden. Anschließend war es schwierig, eine Resultatsverbesserung zu erreichen. Der Rückstand vor dem Rückspiel in Düdelingen ist zwar hoch, doch im Handball habe ich schon viel erlebt. Und deshalb wird unsere Vorbereitung noch intensiver und dann werden wir versuchen, den Spieß noch umzudrehen.“