OlympiaFür vier weitere Jahre: Bach bleibt IOC-Präsident

Olympia / Für vier weitere Jahre: Bach bleibt IOC-Präsident
Einen Gegenkandidaten hatte Thomas Bach bei den Wahlen nicht Foto: Greg Martin/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Thomas Bach bleibt für vier weitere Jahre an der Spitze des Weltsports. Der deutsche Ex-Fechter und Anwalt aus Tauberbischofsheim wurde von der IOC-Versammlung im Amt des Präsidenten bestätigt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Thomas Bach ist mit großem Zuspruch im Amt des IOC-Präsidenten bestätigt worden – verbunden mit dem klaren Auftrag, die olympische Familie durch die turbulenten Zeiten zu führen. Der 67-Jährige aus Deutschland wurde auf der 137. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für vier Jahre wiedergewählt. Dafür gab er ein Versprechen ab: In der Schlacht gegen Corona und für Tokio 2020 „werden wir wie olympische Athleten kämpfen“.

Bach verfolgte die Lobpreisungen aus der Kommandozentrale in Lausanne, vor ihm eine Wand mit Bildschirmen, auf denen die fast 100 IOC-Mitglieder zugeschaltet waren. Einen Gegenkandidaten oder eine Opposition hatte er nicht zu fürchten. Seine Ausnahmestellung hat sich Bach mit dem Aufbau einer Hausmacht erarbeitet. Über 50 neue Mitglieder wurden ernannt, seitdem er das Sagen hat. Spätestens 2025 muss er jedoch laut Olympischer Charta ausscheiden.

Die Sicherung der Spiele als große Aufgabe

Auch während Bachs Krönungsmesse war keine Kritik zu hören, Anerkennung umso mehr. „Sie haben alle Probleme gelöst“ oder „Sie haben die olympische Ehre gerettet“, lauteten Kommentare. Schon als Bach im Sommer 2020 seine Kandidatur verkündet hatte, brach in der Vollversammlung ein Jubelsturm aus.

Auch gestern wurde dick aufgetragen, manchmal etwas zu dick. „Sie sehen frisch, ausgeruht und ganz toll aus. Das verleiht uns Energie“, schmeichelte Samira Asghari aus Afghanistan, mit 26 Jahren das jüngste IOC-Mitglied, ihrem Präsidenten. „Nur drei Dinge: Glückwünsche, ein Dankeschön, und ich freue mich“, lautete der Kommentar von FIFA-Boss Gianni Infantino. Auch die großen Verbände verliehen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Bach mit seinem diplomatischem Geschick und seinen Kontakten zur G20 dafür sorgt, dass die Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) stattfinden können.

Die Erklärung der G20-Staaten ermutige das IOC, „mit voller Kraft“ daran zu arbeiten, die Spiele von Tokio zu einem „Manifest der Sicherheit für Frieden, Solidarität und Widerstand im Kampf gegen die Pandemie“ zu machen, sagte Bach in seiner Begrüßungsrede.

Die Sicherung der Spiele im Sommer 2021 und darüber hinaus ist Bachs große Aufgabe, die er mit seiner Agenda 2020 verfolgt. Dazu tragen auch seine milliardenschweren Verträge bei, die er mit den TV-Partnern und Sponsoren abgeschlossen hat. 88 Prozent der Ziele der Agenda seien erreicht. Sagt das Bach treu ergebene Exekutivkomitee, die Regierung des IOC.

Kritisch wird Bach hingegen von Athletinnen und Athleten gesehen. Sie fordern mehr Mitsprache, eine Begrenzung der Machtfülle, die das IOC und sein Präsident in Fragen der Olympischen Spiele besitzen, und ein deutliches Bekenntnis zu Menschenrechten. (SID)