Frankreich – Luxemburg 2:0: Mehr war – von Luxemburg – nicht zu erwarten

Frankreich – Luxemburg 2:0: Mehr war – von Luxemburg – nicht zu erwarten

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FUSSBALL - Logisch war der 2:0-Erfolg am Dienstag von Frankreich gegen Luxemburg im vierten Qualifikationsspiel zur Euro 2012. Was neben einer exemplarischen kämpferischen Einstellung – mehr hatte man erwartungsgemäß den „Bleus“, die 35' in Überzahl agierten, nicht entgegenzusetzen – auch an FLF-Torwart Jonathan Joubert lag, der mit seinen Paraden hervorstach.


Aus Metz berichten Philip Michel, Christophe Junker, Dan Elvinger, Marc Biwer, Lex Bruch, Thierry Stoffel (Texte), Marcel Nickels, Gerry Schmit (Fotos)

Luc Holtz hatte sich, wie im Tageblatt von Montag bereits angedeutet, für Rückkehrer Mario Mutsch auf der linken Abwehrseite entschieden, womit Kim Kintziger erstmals seit über einem Jahr zunächst wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. Charles Leweck konnte nämlich trotz seiner Rippenverletzung seinen Part im linken Mittelfeld übernehmen.

Wie erwartet spielte sich ab dem Anpfiff alles in der Luxemburger Spielhälfte ab, das was die „Grande Nation“ zu bieten hatte, war jedoch alles andere als meisterlich. Gegen die vorbildlich eingestellteSiehe Bildstrecken Luxemburger, bei denen die beiden Mittelfeldaußen Tom Laterza und Charles Leweck sehr viel Defensivarbeit verrichten mussten, fanden Alou Diarra und Co. sehr lange keine Mittel, um den ersehnten frühen Erfolg herbeizuführen. Es dauerte sogar bis zur 10′, ehe sich die „Bleus“ den ersten Eckball herausgespielt hatten. Wegen der enormen körperlichen Vorteile galt es, Standardsituationen des Gegners auf ein Minimum zu reduzieren.

Wären die französischen Spieler auf dem Feld so stark in ihren Einzelaktionen gewesen, wie das „Gros“ der französischen Presse-„Kollegen“, die Gastgeber hätten inzwischen bereits uneinholbar führen müssen (siehe auch Tageblatt S. 36).

Luxemburg kam erwartungsgemäß nur in Ansätzen über die Mittellinie, daher schmerzten die zum Teil zu leichten Ballverluste (C. Leweck, Mutsch) umso mehr. Es brach sogar etwas Panik in der französischen Hintermannschaft aus, nach einem langen und hohen Ball auf C. Leweck; FFF-Keeper Hugo Lloris musste außerhalb seines Strafraums mit dem Kopf klären (19′).

Der erste größere Fehler wurde dann leider auch gleich „cash“ bestraft. Nach einer Ecke segelten Joachim und Schnell unter dem Ball durch, Benzema knallte humorlos per Innenpfosten zur 1:0-Führung ein. Bis zur Pause hatte Frankreich lediglich noch durch den agilen Diaby, der es zweimal aus der Distanz versuchte, die Chance zu erhöhen. FLF-Torwart Joubert parierte jeweils ganz stark (33′, 36′). Kurz vor der Pause (41′) hatte Frankreich Glück, dass Rami für sein überhartes Einsteigen gegen C. Leweck nicht frühzeitig zum Duschen geschickt wurde.

35′ zu 10

Das passierte aber dem bereits verwarnten René Peters nach seiner Attacke auf Lyon-Star Yoann Gourcuff. Luxemburg musste weit mehr als 35′ in Unterzahl überstehen. Das Schlimmste war nun zu befürchten. In der kurzen Drangperiode, die folgte, war es wiederum Diaby, der hervorstach. Zunächst mit einem Kopfball (60′), dann mit einer schönen Vorarbeit nach tollem Solo auf Gourcuff … wäre nicht Jouberts Weltklasseparade gewesen (65′). Kurz zuvor hatte Blanc mit Nasri und Payet zwei frische Offensivleute gebracht.

Frankreich war mit dem 1:0 nicht in Sicherheit … wie die Fallrückzieher-Chance durch Blaise – nach einem Eckball von Payal (75′) – bewies. Die „Bleus“ hatten die Warnung verstanden und brachten die Schäfchen nur Sekunden später ins Trockene. Luxemburg reagierte bei einem schnell ausgeführten Freistoß zu zögerlich und Joubert sah den Schuss von Gourcuff, der durch Blaise und den eingewechselten Strasser – der somit sein Comeback nach über vier Monaten feierte – traf, zu spät.

Sonderlob musste in den vier letzten Minuten noch mal an Joubert verteilt werden, der an alter Wirkungsstätte gegen Gourcuff und Nasri das Resultat in mehr als erträglichen Ausmaßen hielt.

Nächstes Rendezvous ist nun am 25. März 2011 im Stade Josy Barthel gegen Frankreich. 

STATISTIK 

o Frankreich: Lloris – Réveillère, Rami, Mexès, Clichy – Gourcuff, Diaby, A. Diarra, Malouda (63’ Nasri) – Hoarau (73’ Rémy), Benzema (63’ Payet)

o Luxemburg: Joubert – Schnell, Blaise, Hoffmann, Mutsch – Laterza (69’ Strasser), Payal, Peters, Bettmer (85’ Da Mota), C. Leweck – Joachim (53’ Kitenge)

o Schiedsrichter: Jug – Zirnstein, Kogej (Slowenien)

o Gelbe Karten: Rami – Peters

o Gelb-Rote Karte: Peters (54’, wiederholtes Foulspiel)

o Torfolge: 1:0 Benzema (22’), 2:0 Gourcuff (76’)

o Beste Spieler: Gourcuff, Diaby, A. Diarra – Joubert, Payal, Hoffmann

o Zuschauer: 24.710 (ausverkauft)