Fola-Stürmer Moussa Seydi: „Als Fußballer darf man nicht ungeduldig sein“

Fola-Stürmer Moussa Seydi: „Als Fußballer darf man nicht ungeduldig sein“
Moussa Seydi freut sich mit seinem Mitspieler Julien Klein, dass der holprige Saisonstart überwunden wurde. Foto: Gerry Schmit

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Nach einem durchwachsenen Saisonstart hat Fola aus den vergangenen sechs Spielen 16 Punkte geholt. Stürmer Moussa Seydi ist einer der Hauptverantwortlichen dieses Höhenflugs und beweist dabei, dass man kein Riese sein muss, um mit Köpfchen zu spielen.

Tageblatt: Wie hat es die Fola hinbekommen, nach dem schwierigen Saisonstart die Kurve zu kriegen?

Moussa Seydi: Wir haben einige interne Diskussionen geführt und härter an uns gearbeitet. Wir reden sehr viel miteinander, dass macht in diesem Jahr unsere Stärke aus.

Nach dem 2:0-Erfolg am fünften Spieltag lief es auf einmal wie am Schnürchen. Ist nach diesem Erfolg ein Ruck durch die Mannschaft gegangen?

Wir wussten nach der Niederlage gegen Mühlenbach am vierten Spieltag, dass wir reagieren mussten, wenn wir am Ende der Saison in den Top drei stehen wollen. Wir haben uns vorgenommen, gegen Petingen, Jeunesse, Niederkorn und Düdelingen kompakter zu stehen. Um Spiele zu gewinnen, brauchen wir eine gute Abwehrleistung. Und wir wissen, dass wir offensiv stark genug sind, um in jedem Spiel treffen zu können.

Der personelle Aderlass im Sommer ist nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. Wurde in den vergangenen Monaten auch der Fola-Stil verändert?

Ja, wir beherrschen das Gegenpressing mittlerweile sehr gut. Wir spielen weniger Fußball als in der Vergangenheit, sind aber effizienter.

Sie selbst haben in dieser Saison bereits sieben Tore auf dem Konto stehen und in den vergangenen 20 Spielen 16-mal getroffen. Was hat sich für Sie verändert?

Das Kollektiv und der Trainer geben mir Vertrauen. Die Arbeit, die wir zusammen leisten, zahlt sich aus. Ich wusste schon immer, dass ich in der Lage bin, viele Tore zu schießen. Zudem bin ich jetzt Mittelstürmer und nicht mehr Flügelspieler. Auf dieser Position wurde ich in der Génération Foot in Senegal ausgebildet und die liegt mir am besten.

Denken Sie ab und zu an die Torjägerkanone?

Nein, das ist nicht wichtig für mich. Ich will treffen und der Mannschaft damit helfen. Am Ende der Saison werden wir dann sehen, wie viele Tore schlussendlich zu Buche stehen.

Bis zum vergangenen Winter waren sie oft Ersatz oder saßen auf der Tribüne. Haben Sie an einen Vereinswechsel gedacht?

Der Anfang war schwierig für mich. Mal war ich verletzt, mal war ich Opfer der Erstlizenzregelung. Aber ich bin jung und als Fußballer darf man nicht ungeduldig sein. Wenn man weiter an sich arbeitet, klappt es irgendwann. In den vergangenen beiden Jahren war ich zweite Wahl hinter Samir Hadji, aber ich habe in dieser Zeit eine Menge von ihm dazugelernt.

Sie sind nicht gerade ein Riese. Gegen Düdelingen und dessen Verteidiger Tom Schnell haben sie zweimal per Kopf getroffen. Woher kommt diese Stärke?

Ich habe schon immer an meinen Kopfballspiel gearbeitet. In meiner Heimat Senegal habe ich mir einen Sack umgeschnallt und bin während 40 Minuten gesprungen, bis ich nicht mehr konnte. Zudem hat mir Olivier Perrin (heute Leiter der Nachwuchsabteilung des FC Metz, damals Verantwortlicher von Génération Foot, Anm. d. Red.) viel über das richtige Timing beim Kopfball beigebracht. Vor dem Duell gegen den F91 habe ich mir auf Video angesehen, wie sich Tom Schnell bei Kopfbällen verhält. Ich habe versucht, den Ball bereits am ersten Pfosten zu treffen. Und das ist mir gut gelungen.

In den vier letzten Hinrundenspielen steht kein Duell gegen eine Spitzenmannschaft mehr auf dem Programm. Sind das die idealen Voraussetzungen, um sich an der Spitze festzubeißen?

Wir dürfen keines dieser vier Spiele verlieren und müssen auftreten, als würden wir gegen den F91 oder Niederkorn spielen.

Ist der Meistertitel bei der Fola ein Thema?

Wir haben auf jeden Fall die richtige Einstellung, um Meister zu werden. Die BGL Ligue ist in dieser Saison sehr ausgeglichen. Jeder kann gegen jeden gewinnen. Davon müssen wir profitieren.