Bei der Fola-Aufstellung gab es am Dienstagabend im Windsor Park in Belfast keine Überraschungen. Trainer Sébastien Grandjean vertraute der Elf, die vergangene Woche den weißrussischen Meister Schachzjor Salihorsk aus dem Wettbewerb geworfen hatte.

Die erste Hälfte ist schnell zusammengefasst. Fola war die bessere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz und mehr Chancen, leistete sich aber einen fatalen Schnitzer und lag frühzeitig mit 0:1 in Rückstand. 

Die Partie begann gut für die Escher. Nach vier Minuten zog Mustafic in den Strafraum, doch sein Schuss war kein Problem für Linfield-Torwart Johns. Drei Minuten später hatte Diallo eine ähnliche Szene. Kurz danach gingen die Hausherren in Führung. Kapitän Klein passte nicht auf, verstolperte den Ball, Chadwick war auf und davon, tunnelte Fola-Torwart Cabral und brachte die Nordiren in Führung (9.). Es sollte die einzige Torszene von Linfield in der ersten Hälfte bleiben. Die Fola hatte danach noch Gelegenheiten durch Diallo (17.) und Bensi (30.). Der Abschluss war aber jedes Mal zu harmlos, um das gegnerische Tor in Gefahr zu bringen. Immerhin: Die Fola war laufstark, ging beherzt in die Zweikämpfe und eroberte sich einige Male den Ball im Mittelfeld. Kapital konnten sie jedoch in den ersten 45 Minuten nicht daraus schlagen.

Nach der Pause hatten wieder die Gäste die erste Gelegenheit. In der 54. hallten Jubelschreie durch den Windsor Park. Allerdings nur einige Sekunden, denn der Freistoß von Bensi war nicht im Tor gelandet, sondern hatte lediglich das Außennetz gestreift. Die Fola war genau wie in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Sie waren nicht dominant, Linfield trug aber derweil fast nichts zum Spiel bei. In der 67. gab es erstmals seit der neunten Minute wieder ein Offensivsignal der Nordiren. Verteidiger Callachers Kopfball ging jedoch über das Tor.

Kurz danach wurden die Escher dann für ihre Bemühungen belohnt – und das zudem mit einem wunderschönen Treffer. Bensi wurde an der Strafraumgrenze von Freire angespielte und schlenzte den Ball aus rund zwölf Metern in den Winkel, unhaltbar für den gegnerischen Torwart (69.). Nur fünf Minuten später war die Fola ganz nah an der Führung dran. Nach einem Fehlpass von Linfield schnappte sich Boutrif das Leder, zog in den Strafraum, doch sein Schuss ging nur an das Außennetz. Noch deutlicher war die Chance von Bensi in der 78. Minute. Mustafic spielte Caron frei, der passte zum freistehenden Bensi, der den Ball aus fünf Metern mit vollem Risiko annahm und über das Tor drosch.

Bensi machte seinen Fauxpas aber in der Schlussphase wieder wett. In der 89. Minute knallte sein feiner Freistoß an den Pfosten, von dort aus sprang der Ball in die Füße von Caron, der das Leder mit Hilfe des Pfostens im Tor versenkte und damit der Fola den Auswärtssieg bescherte.

Am kommenden Donnerstag findet das Rückspiel im Stade Emile Mayrisch in Esch statt. Der Gewinner des Vergleichs tritt entweder gegen Kairat Almaty (Kasachstan) oder Alashkert (Armenien) an und kann vom Einzug in die Gruppenphase der Conference League träumen.