Flugshows vom Allerfeinsten

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In der North Greenwich Arena gingen am Dienstag die Kunstturn-Wettbewerbe der 30. Olympischen Spiele zu Ende. Am „Königsgerät“, dem Reck der Männer, durfte u.a. der Luxemburger Juror Johny Bernard die spektakulärste Flugshow bewerten.

Am besten „flog“ der Niederländer Epke Zonderland, der sich mit einer noch nie geturnten Verbindung Gold holte – die bisher fünfte Goldmedaille der Niederländer hier in London.

Hohe Latte

Dabei lag die Latte hoch, sehr hoch. Titelverteidiger Zou Kai aus China legte 16,366 Punkte vor (Punkte für Schwierigkeit: 7,9), hatte den nach ihm turnenden Deutschen Fabian Hambüchen aber nicht beeindruckt. Der Weltmeister von 2007 legte 16,4 Punkte (7,5) nach. Schrie seine Freude gleich nach der sehr sauber geturnten Übung heraus, versuchte damit ebenfalls den nach ihm turnenden Konkurrenten zu beeindrucken.

Aber Epke Zonderland zeigte sich abgebrüht, turnte (u.a.) bei einer großen internationalen Meisterschaft noch nie Dagewesenes: drei Flug-Elemente in Folge, ohne Drehung an der Eisenstange dazwischen.

Mit den Namen der Elemente ausgedrückt heißt das dann Cassina-Kovacs-Kolman, oder anders: Doppelsalto mit Schraube, Rückwärtssalto, Rückwärtssalto mit Schraube. Das Publikum tobte.

Die Übung brachte dem 26-Jährigen 7,9 Punkte im Schwierigkeitsgrad und er bügelte damit das gegenüber Hambüchen weniger saubere Turnen aus: 16,533 Punkte und sein erster großer Sieg. Bisher konnte er zweimal WM-Silber (2009 und 2010) vorzeigen.

Daneben

Eine andere Flugshow ging am Dienstag derweil daneben: Gabrielle Douglas aus den USA, zarte 16, wegen ihrer Flugkünste am Schwebebalken in ihrer Heimat „fliegendes Eichhörnchen“ genannt, musste an eben diesem Gerät einen Abgang hinnehmen und wurde beim Sieg der Chinesin Deng Linlin nur Siebte. Nichts wurde es mit dem dritten Gold, nach Mannschafts- und Mehrkampf-Einzelwertung.

Auch Zou Kai (Mannschaft, Boden) war dies am Reck bekanntlich verwehrt geblieben – bei den „Heimspielen“ in Peking hatte er dieses Triple noch geschafft.

Zweite Goldmedaille

Ebenfalls die zweite Goldmedaille dieser Spiele gewann am Dienstag sein Landsmann Feng Zhe (Mannschaft, Barren), sowie ein zweites US-Girl: Alexandra Raisman (Mannschaft, Boden).

Den Mehrkampf der Männer hatte der große Favorit Kohei Uchimura (Weltmeister 2009-2011) aus Japan gewonnen.

Die Sieger der weiteren Gerätefinals hießen bei den Damen Sandra Raluca Izbasa (Rumänien/Sprung) und Aliya Mustafina (Russland/Barren) sowie bei den Herren Krisztian Berki (Ungarn/Seitpferd), Arthur Nabarrete Zanetti (Brasilien/Ringe) und Yang Hak-seon (Südkorea/Sprung).