Trotz eines frühen Sturzes hat Jeanne Lehair am Sonntag einmal mehr eine starke Leistung bei der World Triathlon Championship Series gezeigt. In Abwesenheit von Weltmeisterin und Olympiasiegerin Cassandre Beaugrand (FRA) galt die Luxemburgerin nach ihrem Sieg in Yokohama (JPN) und dem zweiten Platz an der Côte d’Azur auch im tschechischen Karlovy Vary als Mitfavoritin.
Und nach dem Schwimmen lag Lehair auch in aussichtsreich im Rennen. Sie stieg als Achte aus dem Wasser. Gleich zu Beginn des 40,8 Kilometer langen Radrennens folgte dann jedoch der Schreckmoment: Auf dem regennassen Asphalt verlor die 29-Jährige in einer Kurve die Kontrolle, stürzte und rutschte in die Straßenbegrenzung. Lehair stieg allerdings sofort wieder auf ihr Rad und konnte das Rennen fortsetzen. Mit rund 30 Sekunden Rückstand nahm sie die Verfolgung auf. Auf der hügeligen Radstrecke durch die historische Altstadt von Karlsbad machte sie in der Folge unter den schwierigen Bedingungen Zeit gut und kämpfte sich Stück für Stück zurück in die erste große Gruppe.
Aufholjagd
Ganz vorne setzte sich derweil die Niederländerin Maya Kingma ab – die Britin Beth Potter nahm die alleinige Verfolgung auf. Das größere Feld mit Lehair kam dahinter mit über einer Minute Rückstand in die letzte Wechselzone. Beim abschließenden Zehn-Kilometer-Lauf ging die Luxemburgerin als Achte auf die Strecke, machte schnell drei Plätze gut und schob sich später auch noch an Kingma vorbei. Für den Sprung aufs Podium reichte es jedoch nicht mehr. Nach 2:03:56 Stunden lief Lehair als Vierte ins Ziel – 1:44 Minuten hinter der Siegerin Potter. In der Gesamtwertung der WM-Serie übernimmt sie damit Platz drei, hinter Beaugrand und Potter.
Ebenfalls ein starkes Rennen zeigte Eva Daniëls. Die 24-Jährige lag nach dem Schwimmen noch auf Rang 34, arbeitete sich auf dem Rad jedoch kontinuierlich nach vorne und nahm schließlich als 14. den Lauf in Angriff. Nach 2:06:59 Stunden überquerte sie schließlich auf Platz 16 die Ziellinie. „Eva hat ein hohes Niveau auf dem Rad gezeigt und verbesserte sich beim Laufen kontinuierlich“, so Nationaltrainer Cyrille Eple in einer Pressemitteilung. „Sie egalisiert damit ihr bestes Ergebnis auf diesem Niveau.“
Mit Gregor Payet war in Karlsbad auch ein Luxemburger im Rennen der Männer am Start. Der 30-Jährige erwischte einen schwierigen Start und hatte nach dem Schwimmen als 44. mit über einer Minute Rückstand einen schweren Stand. Auch er kämpfte sich allerdings auf dem Rad eindrucksvoll nach vorne und erreichte als Zwölfter die zweite Wechselzone. Mit der Verfolgergruppe nahm er die Laufstrecke in Angriff und belegte nach 1:51:07 Stunden den 15. Platz. Auch für Payet ist es das bisher persönlich beste Ergebnis bei einem WTCS-Rennen. Der Sieg ging an den Deutschen Henry Graf.
Die nächste Etappe der WTCS findet am Wochenende des 26. September in Weihai (China) statt.
De Maart

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