FLTri-Kongress 2010 in Mamer: Den Blick nach vorne richten

Marc Biwer

Beim Blick zurück stand der entlassene Nationaltrainer im Mittelpunkt, aber irgendwie schien das Plenum das Interesse an Steffen Große verloren zu haben.

Die Auszählung der Klubs ergab, dass ein Drittel der Mitgliedsvereine kein Interesse an der Jahreshauptversammlung zeigte. Überraschend blieb auch der Stuhl von Vorstandsmitglied Steve Arendt unbesetzt.

In seiner Ansprache verglich der neue Vorsitzende Bob Biewer die FLTri mit einem Boot, das man übernommen hatte und das ins Schwanken geraten war. Man habe versucht, den Sturm zu umfahren, was sich aber als Ding der Unmöglichkeit herausgestellt hatte. Der Sturm trug den Namen Steffen Große, und der umwehte den Verband das ganze Jahr über. Bis man am Ende die Reißleine gezogen hatte. Große habe mit einem faulen Manöver geantwortet und versucht, die FLTri aufs Glatteis zu führen. Mittlerweile hätten sich die Wogen etwas geglättet, wobei das Thema aber noch lange nicht ausgestanden sei.

Ein neuer Verein

Danach richteten sich die Blicke des Präsidenten nach vorne, mit Aussicht auf eine glücklichere sportliche Zukunft. Dies unter der Federführung der beiden neuen Trainer, die aber nicht als Ersatz für Große anzusehen seien. Als erste Amtshandlung bat Bob Biewer die Mitglieder, den kooptierten Claude Hermes auf dem Posten des Generalsekretärs zu bestätigen und den vor einem Jahr ausgeschiedenen Präsidenten Michel Knepper zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.

Claude Hermes führte in seiner neuen Funktion durch den Kongress, der zwar lange zweieinhalb Stunden andauerte, aber kaum Höhe- und Reibungspunkte bot. Wortmeldungen und Beanstandungen gab es lediglich bei der Aufnahme des neuen Vereins aus Niederanven sowie der Präsentation der Änderungen des „Code Triathlon“ und des „Code General“. Bei der Regeländerung verwies man schlussendlich auf Diskussionen innerhalb eines Trainerforums. Wobei die von den beiden neuen Trainern Cyrille Eple und Sander Berk ausgearbeiteten Kriterien noch auf viel Widerstand stoßen könnten. Zumal die Qualifikationszeiten teilweise gestrafft wurden und damit im krassen Widerspruch zu den Anliegen des Vorstandes stehen, Luxemburg international stärker zu vertreten.

Nachdem im Laufe des Jahres mit Marc Hemmerling, Guy Lindé und Ali Müller dem Vorstand einige Mitglieder verlustig gingen, wurde der Vorstand „par acclamation“ beim Kongress mit Pascal Duhautpas und Nico Peters aufgestockt. Auch der neue Verein Triathlon X3M (sprich „extreme“) Niederanven fand schließlich Aufnahme in die FLTri. Claude Hermes konnte am Ende von 428 Lizenzen berichten, 63 mehr als im Vorjahr. Schatzmeister Marc Colles informierte seinerseits über einen gesunden, aber schwierigen Kassenstand, der vor allem zu Lasten von Steffen Große ging, zumal der Ausgang dieser Affäre noch in der Schwebe steht.

Zum Abschluss präsentierte Bob Biewer die Perspektiven für 2011. Die FLTri will vor allem die Schaffung von Arbeitsgruppen vorantreiben und enger mit den Vereinen zusammenarbeiten. Über den Weg von Newslettern will man nicht nur größere Transparenz erlangen, sondern den Informationsfluss und die Gemeinsamkeit fördern. Das Gleiche soll auch via Internet passieren, wo man an einer interaktiven Homepage arbeitet.