FC Porto holt sich den Titel

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(dpa)

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Torphänomen Radamel Falcao sorgte am Mittwochabend in Dublin mit seinem 17. Treffer in der Europa League für Portos 1:0 (1:0)-Erfolg im portugiesischen Bruderduell gegen Sporting Braga.

Radamel Falcao hat den FC Porto zu seinem vierten europäischen Titel geführt. Der schon als kolumbianischer Messi gefeierte Angreifer sorgte am Mittwochabend in Dublin mit seinem 17. Treffer in der Europa League für Portos 1:0 (1:0)-Erfolg im portugiesischen Bruderduell gegen Sporting Braga. Falcaos Kopfballtreffer in der 44. Minute war einer der wenigen Höhepunkte in einem enttäuschenden Europacup-Finale.

Finale, in Dublin:

FC Porto – Sporting Braga 1:0 (1:0)

FC Porto: Helton – Sapunaru, Rolando, Otamendi, Alvaro Pereira – Fernando – Guarín (73. Belluschi), João Moutinho – Hulk, Falcão, Varela (79. James Rodríguez)
Sporting Braga: Artur – Miguel Garcia, Paulão, Alberto Rodriguez (46. Kaká), Silvio – Custódio, Vandinho – Hugo Viana (46. Mossoró) – Alan, Lima (66. Meyong), Paulo César

Schiedsrichter: Velasco (Spanien) – Zuschauer: 45 391 Tor: 1:0 Falcão (44.)
Gelbe Karten: Helton, Rolando, Sapunaru / Hugo Viana, Kaká, Miguel Garcia, Mossoró, Silvio Beste Spieler: Fernando, Guarín, Falcão / Paulão, Custódio

Siegerliste Fußball-Europa League/UEFA-Pokal:

1972 Tottenham Hotspur 1973 FC Liverpool 1974 Feyenoord Rotterdam 1975 Borussia Mönchengladbach 1976 FC Liverpool 1977 Juventus Turin 1978 PSV Eindhoven 1979 Borussia Mönchengladbach 1980 Eintracht Frankfurt 1981 Ipswich Town 1982 IFK Göteborg 1983 RSC Anderlecht 1984 Tottenham Hotspur 1985 Real Madrid 1986 Real Madrid 1987 IFK Göteborg 1988 Bayer Leverkusen 1989 SSC Neapel 1990 Juventus Turin 1991 Inter Mailand 1992 Ajax Amsterdam 1993 Juventus Turin 1994 Inter Mailand 1995 AC Parma 1996 Bayern München 1997 FC Schalke 04 1998 Inter Mailand 1999 AC Parma 2000 Galatasaray Istanbul 2001 FC Liverpool 2002 Feyenoord Rotterdam 2003 FC Porto 2004 FC Valencia 2005 ZSKA Moskau 2006 FC Sevilla 2007 FC Sevilla 2008 Zenit St. Petersburg 2009 Schachtjor Donezk.

Beste Torschützen Fußball-Europa League, Saison 2010/11:

17 Tore: Falcao (FC Porto) 11 Tore: Giuseppe Rossi (FC Villarreal) 6 Tore: Tomas Necid (ZSKA Moskau) 5 Tore: Frédéric Kanouté (FC Sevilla) Wilfried Bony (Sparta Prag) Nilmar (FC Villarreal) Artjoms Rudnevs (Lech Posen) Edinson Cavani (SSC Neapel) Fredy Guarín (FC Porto) Artem Milewski (Dynamo Kiew) Balazs Dzsudzsak (PSV Eindhoven)

Der zweimalige Gewinner des Landesmeister-Wettbewerbs (1987 und 2004) und UEFA-Cup-Sieger von 2003 feierte einen verdienten Sieg, konnte dabei aber vor 45.391 Zuschauern keinerlei Glanz verbreiten. Im nationalen Pokal-Endspiel am Wochenende gegen Vitoria Guimaraes kann der FC Porto nun sogar das Triple perfekt machen. Dessen Trainer André Villas-Boas, der in der Heimat bereits wie früher Jose Mourinho verehrt wird, ist nun mit 33 Jahren der jüngste Coach auf Europas Fußball-Thron.

Favoritenrolle für „Drachen aus Porto“

Die „Drachen aus Porto“ taten sich mit der Favoritenrolle in der im Vorfeld als Duell David gegen Goliath apostrophierten Partie allerdings zunächst schwer. Zwar war der 25malige portugiesische Landesmeister, der beide Liga-Vergleiche gegen Braga gewonnen hatte, die spielbestimmende Mannschaft. Doch die Aktionen nach vorne wirkten einfallslos. Braga erwies sich wie schon im Halbfinale gegen Benfica Lissabon als gut organisiertes Team mit einer starken Abwehr.

Die Defensivtaktik von Sporting-Coach Domingos Paciencia, früher Stürmer in Porto, ging allerdings nur bis zur 44. Minute auf. Dann zeigte der nur 1,75 Meter große Falcao gleich bei der ersten Chance seine Qualitäten als eiskalter Kopfball-Vollstrecker. Der auch von europäischen Topclubs umworbene Kolumbianer entwischte nach Fredy Guarins Flanke seinem Gegenspieler Paulao und köpfte den Ball aus acht Metern unhaltbar für Bragas Torhüter Artur ins Netz.

Treffer brachte endlich Leben ins Spiel

Der Treffer brachte endlich ein wenig Leben in das bis dahin fade und farblose Endspiel, in dem Torchancen eine Seltenheit geblieben waren. In der 4. Minute war Bragas Custudio frei zum Schuss gekommen, zielte aber ebenso daneben wie wenig später auf der Gegenseite Hulk (7.) aus spitzem Winkel. Der flinke Brasilianer setzte auf der rechten Seite die wenigen spielerischen Akzente vor der Pause.

Mit einem Paukenschlag begannen die zweiten 45 Minuten: Der gerade eingewechselte Mossoró lief allein auf Portos Torhüter Helton zu. Doch mit einem Reflex bewahrte der Keeper seine Mannschaft an seinem 33. Geburtstag vor dem drohenden Ausgleich. Der Außenseiter gab in seinem ersten europäischen Endspiel nun endgültig die Defensivhaltung auf, konnte aber im Spiel nach vorne ebenso wenig Akzente setzen wie der Gegner, der sich mit der Führung im Rücken zurückzog. Auch Falcao tauchte im zweiten Durchgang ab. Der Südamerikaner, der den früheren Bayern-Stürmer Jürgen Klinsmann als erfolgreichsten Torschützen des Wettbewerbs abgelöst hatte, verbuchte keine Chance mehr.