Experten: Linkshänder haben Vorteile

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Tennis, Handball, Fechten - als Linkshänder haben Sportler nach Ansicht von Sportexperten oft einen strategischen Vorteil.

Sportler mit einem Linkshänder als direkten Gegner müssten sich häufig umstellen, sagte Prof. Norbert Hagemann von der Universität Kassel in einem dpa-Interview. „Das gilt übrigens auch, wenn zwei Linkshänder gegeneinander spielen. Sowohl Links- als auch Rechtshänder haben Schwierigkeiten, eine Linkshänder-Aktion zu erahnen.“ Da helfe nur ein Training mit Linkshändern.

Der Erfolg lasse sich auch messen: „In der Bevölkerung gibt es etwa 10 Prozent Linkshänder, im Tischtennis oder beim Fechten sind es in der Weltspitze aber rund 30 Prozent“, sagte Hagemann im Gespräch zum Internationalen Linkshändertag am Dienstag.

Viele ungeschulte Linkshänder

Allgemein gehen Experten dagegen von einer hohen Dunkelziffer an umgeschulten Linkshändern aus. „Es werden theoretisch genauso viele Menschen als Linkshänder geboren wie als Rechtshänder“, sagte die Psychologin Anne Schwarz aus Bonn in einem weiteren Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. „Im Alltag fallen jedoch viele nicht auf, weil sie sich frühzeitig an unsere kulturellen Gepflogenheiten angepasst haben.“

Vieles im Alltag sei an Rechtshänder angepasst, wie die Schrift von links nach rechts, Wasserhähne oder Schraubverschlüsse. Auch daher erscheine es oft so, als seien Linkshänder ungeschickter. Aber es gebe auch Jobs, die für Linkshänder gut geeignet seien, zum Beispiel Zahnarzthelfer, erläuterte Schwarz. „Wenn man mit einem rechtshändigen Zahnarzt zusammenarbeitet, sind Linkshänder sogar im Vorteil, weil sie mit der linken Hand sicherer anreichen können.“