/ Ex-Präsidentin will 150.000 Euro zurück

Der FC Rodange 91 und seine ehemalige Präsidentin Karine Reuter streiten vor Gericht um insgesamt 150.000 Euro. Die Notarin verlangt, laut dem Verein, die während ihrer Amstperiode investierten Gelder, zurück. Derzeit sind sogar Bankkonten des Ehrenpromotionär blockiert. Einen ersten Prozess hat der Verein bereits gewonnen.
Die kurze aber ereignisreiche Ehe zwischen Karine Reuter und dem FC Rodange begann im November 2014. Am 1. April 2011 hatte die heutige Racing-Präsidenten die Kanzlei des alteingesessen Petinger Notars Georges d‘Huart übernommen. Dreieinhalb Jahre später bewarb sich die bis dahin im Fußball-Milieu unbekannte Reuter um den Präsidentenposten beim FC Rodange.
Pasulko, Aminzadeh und Quotschalla
Dieser war frei geworden, nachdem Unternehmer Renato Costantini sechs Monate zuvor (Mai 2014) seinen Rücktritt eingereicht hatte. Unter Reuter wurde in Rodange für Ehrenpromotions-Verhältnisse viel investiert.
Als Trainer wurde der ehemalige moldawische Nationaltrainer Viktor Pasulko geholt, aus den USA wurde Verteidiger Dallas Aminzadeh verpflichtet und auch der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler Marco Quotschalla unterschrieb beim Fusionsverein.
„Wir wussten, dass wir uns solche Akteure nicht leisten konnten aber Karine Reuter war damals bereit für diese Kosten aufzukommen. Wir haben nie eine Rechnung gesehen. Die Spieler wurden von ihrem Konto aus bezahlt. Sie wollte alles selbst entscheiden, weshalb auch viele Leute den Verein verlassen haben. Nach ihrem Weggang folgte Mahnung auf Mahnung von Rechnungen von denen wir nichts wussten“, sagt der heutige Präsident Semin Civovic.
Anruf der Polizei
Am 15. März 2016, rund 16 Monate nach ihrem Amtsantritt, reichte Reuter ihren Rücktritt als Präsidentin des FC Rodange 91 ein und wechselte mit sofortiger Wirkung zum Racing FC Union Lëtzebuerg. Kurz danach wurde das Gehalt von Trainer Viktor Pasulko nicht mehr gezahlt . „Sie hat die Möbel aus seiner Wohnung räumen lassen. Samt Klamotten. Auf einmal rief die Polizei uns an, weil Pasulko vor die Tür gesetzt wurde.“, sagt Civovic.
Rund ein Drittel des Rodanger Budgets soll die Notarin damals gestemmt haben. Ihr Rücktritt kam für den Rodanger Verein einer Katastrophe gleich. „Sie hat uns damals versprochen ihre finanziellen Verpflichtungen einzuhalten. Das war jedoch nur warme Luft. Der Verein stand wegen der hohen Ausgaben vor dem Aus“, erklärt Civovic der das sinkende Schiff mit seiner Vorstandsmannschaft und mit Hilfe einiger Sponsoren vor dem Untergang rettete.
Beispiellos
Was danach folgte, ist beispiellos. In einem Gerichtsverfahren forderte Karine Reuter, laut dem FC Rodange, 116.000 Euro zurück, die sie in den Verein gesteckt hatte. Dem Ehrenpromotionär wurde am 16. Januar 2017 Recht gegeben. Es folgte eine zweite Klage, die noch nicht verhandelt wurde. Es geht um 34.000 Euro die gepfändet werden sollen. Die Folge: ein Konto des Vereins auf dem 10.000 Euro und auf das die Subventionen der Gemeinde und des Fußballverbandes fließen, ist blockiert.
Der Fusionsverein wartet jetzt auf die Entscheidung des Gerichts und richtete gestern noch während der extra anberaumten Pressekonferenz eine deutliche Ansage an Guy Engel, Gerichtsvollzieher und Repräsentant von Karine Reuter: „Sie wird es nicht schaffen, dass der Verein untergeht“. Die RFCUL-Präsidentin war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Hier die komplette Pressemitteilung des FC Rodange.
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