Etzella kontert den T71

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Der Titel 2011 wird erst am Montag in einem Entscheidungsspiel in Düdelingen vergeben.

Vor einer ansehnlichen Kulisse von fast 1.300 Zuschauern konnte die Etzella am Freitagabend im Centre sportif René Hartmann die zweite Final-Begegnung gegen den T71 für sich entscheiden und sich rehabilitieren für die erlittene Schmach (62:85) im Hinspiel.

3. Finale

Montag, 20.15 Uhr, in Düdelingen

Trotz einer Führung über lange Strecken der Partie brachen die Düdelinger unter dem furiosen Pressing der Ettelbrücker ein. Vor allem die Treffsicherheit spielte den Gastgebern einen Streich. Nur mäßige 18 Prozent (4/22) von der Dreierlinie konnten sie verwerten. Etzella hingegen zeigte sich weitaus treffsicherer mit 48 Prozent (22/27) und fuhr einen verdienten Sieg ein.

Besserer Start

Wie bereits im ersten Finalspiel in Ettelbrück hatte die Etzella den besseren Start und ging durch den EU-Spieler Albaladejo und Jairo Delgado mit 6:2 in Führung. Die Titelverteidiger waren gezwungen, die Zügel in der Verteidigung anzuziehen. Der Amerikaner Denell Stephens setzte sich in Szene und verhalf seine Teamkameraden zu einem maximalen 9-Punkte-Vorsprung (16:7). Die Ettelbrücker fanden nur schwer offene Schusspositionen und forcierten aus der Distanz. Doch auch die Düdelinger, allen voran Tom Schumacher, hatten ihre liebe Mühe mit ihren Schussversuchen. Der T71 blieb zwar am Drücker, absetzen konnte man sich aber nicht. Nach dem ersten Viertel hieß es somit 26:20 für das Heimteam.

Eine Partie, die eigentlich auf einem guten Niveau begonnen hatte, verflachte dann zusehends. Die Etzella hatte auf Zonenverteidigung umgestellt und dies schmeckte den Hausherren nicht. Lediglich Muller konnte Akzente setzten und hielt sein Team in Front (33:25). Anders als aber beim ersten Schlagabtausch brachte es der Pokalsieger durch seinen Ami Scott fertig, die Begegnung weiterhin offen zu gestalten. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von drei Punkten (37:34) für den T71 wurden die Seiten gewechselt.

Verunsichert

Nach der Halbzeitpause nahm die Auseinandersetzung an Intensität zu. Der T71 hatte jetzt ebenfalls auf eine Zonenverteidigung umgestellt, die den Gegner vor Probleme stellte. Die Anspannung war aber bei beiden Mannschaften bemerkbar. Einfache Lay-Ups oder Versuche aus der Kurzdistanz wurden vergeigt, was dem Niveau der Partie einen Abbruch tat. Einzig der Düdelinger Muller und der Ettelbrücker Giver zeigten in dieser Phase Normalform. Der Schlagabtausch blieb weiterhin sehr umkämpft. Mit einem Buzzer-Beater bescherte der bis dahin eher enttäuschende Schumacher seinen Farben einen 6-Punkte-Vorteil vor dem letzten Spielabschnitt.

Hier zeigte Etzella eine unheimliche Moral. Durch einen unbändigen Willen kämpfte man sich zurück. Jairo Delgado setzte sich in den Fast-Breaks durch und fand vermehrt Unterstützung durch seinen Namensvetter Nelson. Nach 33′ und 16“ hatte der Gast die Führung seit dem Auftakt wieder inne. Düdelingen agierte nicht mehr als Mannschaft und verzettelte sich zusehends in Einzelaktionen. Die Spieler um Trainer Enjebo wirkten sichtlich verunsichert und fanden kaum mehr Lösungen gegen die sehr effektiv eingestellte Ettelbrücker Abwehr. Auch physisch konnte die Heimmannschaft nicht mehr zulegen. Der bestens aufgelegte Giver zog dem Titelverteidiger zum Schluss fast im Alleingang den Zahn. Mit seinen insgesamt 28 Punkten war er maßgeblich am 75:88-Erfolg der Etzella beteiligt.

Entscheidungsspiel

Das Highlight in einem fällig gewordenen Entscheidungsspiel findet am Montag um 20.15 Uhr in Düdelingen statt (live bei RTL). Dann wird die Titelfrage definitiv geklärt werden. Für den 1971 gegründeten T71 wird es zum neunten Titel kommen, oder die 1934 gegründete Etzella wird sich zum 15. Mal die Krone aufsetzen können.

Abzuwarten bleibt, ob die Düdelinger sich von diesem Nackenschlag erholen werden, oder die Ettelbrücker weiter auf ihrer Erfolgswelle schwimmen werden.

(Paul Wagner, Gabi Besenius, Pierrot Feltgen und Marc Schneider)