HandballEsch zieht gegen Odessa souverän in die dritte Runde des European Cups ein

Handball / Esch zieht gegen Odessa souverän in die dritte Runde des European Cups ein
Moritz Barkow war mit 15 Treffern (7 im Hinspiel, 8 im Rückspiel) bester Escher Schütze Foto: Fernand Konnen

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Bereits am Samstag setzte der HB Esch die Weichen zur dritten Runde des European Cups und gewann 38:31 gegen Odessa. Das Rückspiel konnte der ukrainische Vizemeister zwar über eine Halbzeit ausgeglichen gestalten, am Ende waren Eschs Handballer aber auch im zweiten Aufeinandertreffen überlegen und setzten sich 37:32 durch.

Den Grundstein zum Weiterkommen legten die Escher bereits am Samstag im Hinspiel gegen Odessa. Nach furiosem Beginn zeigten die Hausherren dem Gegner schnell die Grenzen auf und spielten sich einen zwischenzeitlichen 13-Tore-Vorsprung heraus (33:20 nach 45 Minuten). Im Gefühl des sicheren Sieges verringerte sich die Torspanne bis zur Schlusssirene zwar wieder um einige Einheiten – mit dem 38:31-Erfolg im Rücken konnten die Escher das zweite Aufeinandertreffen dennoch ohne Druck angehen. Im Rückspiel begegneten sich beide Teams 30 Minuten lang auf Augenhöhe – in der zweiten Hälfte waren es aber wieder die Hausherren, die den Unterschied machten.

Dabei stellte besonders die Vorbereitung auf den ukrainischen Gegner Trainer Danijel Grgic vor eine Herausforderung: „Wir hatten nur wenige Informationen zur Verfügung und konnten uns nicht professionell vorbereiten. Wir mussten alle Beziehungen spielen lassen, um an ein paar Videos zu kommen. Nur so konnten wir den Gegner analysieren, um zu wissen, was auf uns zukommt.“

Die Mühen schienen sich gelohnt zu haben – denn bereits im Hinspiel waren die Hausherren die dominierende Mannschaft. Die Partie kam schnell auf Touren. In doppelter Unterzahl (Barkow, Bock) kassierten die Escher in der vierten Minute zunächst das 5:3 durch Napadailo. Ein Rückstand, der nicht lange währte: Biel brachte seine Farben nach sechs Minuten erstmals in Führung (5:6) – anschließend ging es Schlag auf Schlag. Die Gästekeeper hielten bis zur 20. Minute keinen Ball und so zogen die Hausherren davon. Das Fehlen von Agovic (Ermüdungsbruch im Fuß) und Petiot (im Hinspiel geschont) schmerzte die Hausherren nicht – alles sah nach einem Kantersieg aus.

Nach dem Dreh zunächst dasselbe Bild. Nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit schloss Barkow einen schönen Muller-Pass zum zwischenzeitlichen Zwölf-Tore-Vorsprung (32:20) ab. „Wir hätten im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass wir zwischendurch 33:20 führen könnten“, freute sich der HBE-Coach, der danach durchwechselte. Die Kohärenz im Escher Spiel ging allerdings dadurch ein wenig verloren, was Odessa unter dem Impuls vom überragenden Diiakonu ausnutzte. Mit einem 11:6 in den letzten 15 Minuten bekam die 31:38-Niederlage für die Ukrainer erträgliche Ausmaße.

Der Sieg der Escher hätte zwar deutlich höher ausfallen können. Dennoch ein komfortabler Vorsprung, den die Hausherren mit in das Rückspiel am Sonntag nahmen. Muller, Bock und Co. ließen es nach einer erneut schnellen Anfangsphase, in der sie bereits nach fünf Minuten 5:1 führten, etwas ruhiger angehen – was es dem Gegner erlaubte, besser in die Partie zu finden. Nach 17 Minuten glich der ukrainische Vizemeister so zum 9:9 aus. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch, in dem beide Teams auf Augenhöhe spielten. Esch konnte zwar immer vorlegen, der Gegner aber gleichzeitig immer wieder ausgleichen. Zur Pause führten die Hausherren so knapp 17:16 – bis dahin war Petiot, der im Hinspiel noch geschont wurde, mit vier Treffern bester HBE-Schütze.

Besonders die Escher Torhüterleistung ließ im Rückspiel zu wünschen übrig. Die Qualifikation für die dritte Runde geriet aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Der Luxemburger Meister drängte auf den Sieg und zog das Tempo in den zweiten 30 Minuten wieder etwas an. Barkow, Werdel und Co. übernahmen die Kontrolle und konnten sich kontinuierlich absetzen. Der Gegner hatte keine Antworten auf die Dominanz. Nach 60 Minuten durften die Escher dann endlich den Einzug in die dritte Runde bejubeln.

„Wir haben an den zwei Tagen eine sehr ordentliche und souveräne Leistung geboten“, so der Escher Coach: „Durch Müdigkeit und die Wechsel schwanden zwar zum Schluss des ersten Spiels die Kräfte, ich habe mir aber nie Sorgen gemacht, dass es nicht reichen könnte. Wir waren souverän, auch wenn wir zwischendurch ein paar Schwächephasen mit Fehlern und Würfen an den Pfosten hatten. Ich bin zufrieden.“

Statistik – Hinspiel

Odessa: Sudavtsov (4 Paraden), Kovalchuk (8 P., davon ein 7m) – Marchenko 1, Mazur, Diiakonu 11/4, Sedchenko 3, Sahdieiev 5, Maloman 1, Kovalenko 4, Napadailo 2, Nykoliuk 3, Smielkov 1
Esch: Figueira (1-46’, 11 P., 1 Tor), Hadrovic (46.-60’, 4 P., davon ein 7m ), Sabotic (1x7m) – Wirth, Muller 9/1, Krier 1, Muric, Pulli 1, Bock 6, Kirsch 2, Kohn, Werdel 4/2, Barkow 7, Biel 5, Pucnik 2, Petiot
Schiedsrichter: Capoccia/Jucker (CH)
Zeitstrafen: Odessa 4 – Esch 6
Rote Karte: Kohn (59’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: Odessa 4/5 – Esch 3/4
Zwischenstände: 5’ 5:4, 10’ 7:10, 15’ 10:15, 20’ 11:18, 25’ 11:21, 30’ 13:24, 35’ 16:28, 40’ 19:31, 45’ 20:32, 50’ 23:35, 55’ 26:36
Zuschauer: 250 zahlende

Statistik – Rückspiel

Esch: Figueira (1-17’, 25-44’, 4 Paraden), Hadrovic (17-25’, 44-56’, 2 P.), Sabotic (56-60’) – Wirth, Muller 6, Krier 1, Muric, Bock 1, Kirsch 4/1, Kohn, Werdel 5/1, Barkow 8, Biel 2, Pucnik 5, Petiot 5
Odessa: Sudavtsov (1-4’), Kovalchuk (4-60’, 8 P.) – Marchenko 2, Mazur, Diiakonu 9/2, Sedchenko 4, Sahdieiev 1, Maloman 3, Kovalenko 7, Napadailo 6, Nykoliuk, Smielkov
Schiedsrichter: Capoccia/Jucker (CH)
Zeitstrafen: Esch 5 – Odessa 4
Siebenmeter: Esch 2/5 – Odessa 2/2
Zwischenstände: 5’ 5:1, 10’ 6:3, 15’ 9:5, 20’ 10:10, 25’ 13:13, 30’ 17:16, 35’ 20:17, 40’ 23:20, 45’ 26:23, 50’ 30:26, 55’ 33:28
Zuschauer: 200 (geschätzt)