„Für mich ist klar, dass ich nach Norrköping wechseln will“, so der Luxemburger am Dienstag gegenüber dem Tageblatt. Im Vertrag von Gerson ist festgeschrieben, dass ein Verein aus einer ersten ausländischen Liga zwei Millionen Kronen Entschädigung (umgerechnet rund 258.000 Euro) an seinen Heimatverein zahlen muss. Eine Ablösesumme kommt nicht hinzu, da der Luxemburger Nationalspieler keinen gültigen Vertrag mehr in Kongsvinger besitzt.
Die Fragen, die sich jetzt stellen, lauten, ob die Schweden bereit sind, diese Summe für Gerson zu zahlen und ob sein Heimatverein Kongsvinger bereit ist, etwas weniger Ablöse zu kassieren. Zweifel sind erlaubt. „Man weiß nie, was passiert. Aber ich glaube nicht, dass mein Heimatverein mir Steine in den Weg legen wird“, glaubt der Betroffene selbst.
Wechsel möglich
Norrköping ist jedenfalls fest gewillt, Gerson an Land zu ziehen. Bereits vor einigen Monaten hatte der zwölffache schwedische Meister bei ihm angeklopft. Genau wie der ungarische Spitzenklub VSC Debrecen. Doch Gerson entschied sich, in seiner Heimat zu bleiben und erst mal abzuwarten. Nachdem KIL in der abgelaufenen Saison den Aufstieg in die erste Liga nicht schaffte, war sein Abgang fast schon beschlossene Sache. Sein Agent Kent Karlsen ließ seine Kontakte in Schweden spielen und weckte das Interesse von Norrköping ein zweites Mal. Vor einigen Wochen meldete aber auch der aktuelle schwedische Doublegewinner Helsingborg IF Interesse an ihm.
Norrköping war aber schneller und lud Gerson ein, um Stadt und Stadion zu besichtigen. Eine Stippvisite, die Eindruck beim 22-Jährigen hinterlassen hat. „Die Stadt und das Stadion haben mir gut gefallen. Ich habe ein intensives Gespräch mit dem Trainer und Sportmanager geführt. Sie haben mir erklärt, dass ein 4-4-2-System praktiziert wird. Außerdem bevorzugt Norrköping das Spiel über den Boden, das hat mir gefallen. Die Mannschaft ist jung und ich soll in den nächsten Jahren eine Rolle im zentralen Mittelfeld spielen.“
Glanzvolle Vergangenheit
Norrköping belegte in der letzten Saison den 13. Platz in der schwedischen Allsvenskan (erste Liga) und will in den nächsten Jahren mit einem jungen Team wieder nach oben. Dort standen die Südschweden nämlich schon oft und können auf eine glanzvolle Vergangenheit zurückblicken.
Zwischen 1943 und 1963 dominierte der IFK den Fußball im skandinavischen Land förmlich und holte in dieser Periode nicht weniger als elf Meistertitel und zwei Pokalsiege. Bekanntester Spieler der rezenten Vergangenheit ist Angreifer Tomas Brolin, der 1990 von Norrköping zum AC Parma wechselte. Zurzeit stehen im Kader des Traditionsvereins viele Talente, darunter der schwedische U21-Nationalspieler Astrit Ajdarevic. Eigentlich ein ideales Umfeld für Gerson, um sich weiterzuentwickeln. Mit der Vertragsunterschrift wird er außerdem zum zweiten Luxemburger Vollprofi nach Mario Mutsch (FC Sion).
De Maart

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