Es braucht Luft für den Luftballon

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Vor rund drei Monaten wurde das "Concept intégré pour le sport au Grand-Duché de Luxembourg" offiziell vorgestellt. Wie ist dieses ambitiöse Projekt auf politischer Ebene angekommen? Eine Bestandsaufnahme.

Ende September hatte das COSL einen Termin bei der zuständigen Chamber-Kommission für Gesundheit, Chancengleichheit und Sport.

März 2011
COSL-Sportdirektor Heinz Thews präsentiert die „Grundsatzüberlegungen zu einem Luxemburger Sportkonzept“ beim COSL-Kongress.

29.3.2012
Das COSL stellt diese Grundsatzüberlegungen in der zuständigen Chamber-Kommission vor.

30.7.2014
Offizielle Vorstellung des „Concept intégré pour le sport au Grand-Duché de Luxembourg“

30.9.2014
Das COSL präsentiert das Konzept vor der Chamber-Kommission

19.11.2014
Termin bei Premierminister Xavier Bettel

„Es ist eine Chance für die Zukunft. Es ist ein Instrument, um etwas für die Bevölkerung zu leisten und langfristig Geld zu sparen“, fasst COSL-Sportdirektor Heinz Thews, federführend bei diesem Projekt, zusammen.

Mit der Vorstellung in der Chamber-Kommission zeigt sich Thews zufrieden: „Bei uns ist ein positiver Eindruck geblieben. Die Kommissionsmitglieder waren gut vorbereitet, und es kamen eine Reihe Fragen. Ich glaube, die Thematik wurde gut aufgenommen.“

Das Projekt ist aufseiten des privat organisierten Sports bereits seit langem in Arbeit: Thews stellte es als „Grundsatzüberlegungen zu einem Luxemburger Sportkonzept“ den Verbänden zum ersten Mal beim COSL-Kongress im März 2011 vor. „Wir möchten, dass sich die Regierung damit beschäftigt. Der Sport muss weg von seinem Image als Subventionskandidat hin zum Image als Investmentpartner“, hatte es vor zwei Jahren geheißen, als das Konzept dann in der Chamber-Kommission vorgestellt wurde.

Ziel ist es, eine Grundsatzdiskussion über den Stellenwert des Sports in der Gesellschaft auszulösen. Thews ist der Meinung, dass die Richtung jetzt „nur von oben vorgegeben werden kann. Wir haben jetzt Farbe bekannt und eine gemeinsame Verständnisplattform geschaffen. Jetzt bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Ausarbeitung.“

Thews vergleicht es mit einem Luftballon, „in den man Luft bläst und der sich nach allen Seiten ausbreitet“.

Vernetzung

Josée Lorsché, Vizepräsidentin der Chamber-Kommission, wirft ebenfalls einen Blick auf die gesamte Bevölkerung: „Eine gesunde Gesellschaft besteht nicht nur aus Leistungssportlern.“ Die Präsidentin des CA Düdelingen weist darauf hin, dass ein Faktor sehr wichtig sei: „Es muss eine Vernetzung des ganzen Systems geben: Schule, Vereine, ‚Sportlycée‘, Verbände. Das ist eine Herausforderung für das Sportministerium, das mit anderen Ministerien wie dem für Gesundheit, für Schule oder Familie zusammenarbeitet.“ Auch wenn bereits ein „Comité interministériel“ bestehe, gebe es diesbezüglich noch „Nachholbedarf, vor allem bei der ‚Education nationale'“.

Lorsché begrüßt das Konzept („sehr interessant“), erwähnt aber auch, dass dies nur ein Teil sei: „Die Entscheidungen müssen natürlich immer noch vom Ministerium kommen. Das COSL kann ja zum Beispiel den Gemeinden kein Geld geben. Dafür kann es aber die entscheidenden Impulse Richtung Ministerium geben.“ Für Josée Lorsché „greift der Sport überall ein, der Sport muss überall eingreifen“.

Für die angesprochene Vernetzung der Systeme folgt am 19. November der nächste Schritt: Dann hat das COSL nämlich einen Termin mit Premierminister Xavier Bettel.

Des Weiteren hatte sich Thews noch eine parlamentarische Diskussionsrunde gewünscht.