Mittwoch12. November 2025

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TriathlonJeanne Lehair feiert ihre erste Weltcup-Medaille

Triathlon / Jeanne Lehair feiert ihre erste Weltcup-Medaille
Freut sich über den hervorragenden Saisonabschluss – und auf die verdiente Pause: Jeanne Lehair Foto: FLTri

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Auf der südlichsten der japanischen Hauptinseln, Kyushu, wurde am Samstag für viele Triathleten das letzte Rennen der Saison in Angriff genommen. Für den „2023 World Triathlon Cup Miyazaki“ waren vier FLTri-Sportler gemeldet, das Ergebnis war gemischt. Ganz weit oben steht aber die Bronzemedaille von Jeanne Lehair, ihr erstes Podium bei einem Weltcup.

Für das Rennen über die olympische Distanz hatten sich bei den Männern 65 Athleten eingefunden, unter ihnen Bob Haller und Gregor Payet. 54 von ihnen gelangten ins Ziel. Unter denen, die aufgaben, befand sich leider auch Bob Haller. Der 30-Jährige hatte keinen guten Tag erwischt, kam nach 1.500 m Schwimmen als einer der Letzten aus dem Stillen Ozean raus und stieg auf dem 40 km langen Radparcours aus. Stefan Zachäus, der die Reise nach Japan ebenfalls angetreten war, musste krankheitshalber kurzfristig passen. Payet musste also die Kastanien aus dem Feuer holen. Nur hatte der mit einem ebenso schwachen Schwimmpart (18‘11“) zu kämpfen wie Haller (1“ langsamer). Payet wusste sich aber zu steigern und mit einem guten 10-km-Lauf (31‘54“) konnte sich der Sportsoldat auf Platz 27 (1.50‘07“) nach vorne arbeiten. Gewonnen wurde der Triathlon von Hugo Milner (GBR, 1.47‘46“), vor Dylan McCullough (NZL, 1.47‘50“) und Lasse Prieser (GER, 1.47‘59“).

Für das Rennen der Frauen hatten sich 46 Triathletinnen am „Hitotsuba Beach“ eingefunden, unter ihnen Jeanne Lehair. Die 27-Jährige zählt zu den Überfliegerinnen der Saison, übertroffen wird sie nur von Bianca Seregni. Die Italienerin brachte die beiden Schwimmrunden an vorderster Front über die Distanz (18‘02“), die Favoritin, Gwen Jorgensen (USA), lag als 13. bereits 20“ zurück. Seregni konnte sich mit sechs Mitstreiterinnen vorne absetzen. Lehair, die im Schwimmen als Siebte nur 13“ eingebüßt hatte, schaffte den Sprung in die Spitzengruppe. Eine erste Verfolgergruppe um Jorgensen machte dahinter Dampf, während eine zweite, größere Verfolgergruppe unter dem Impuls der Belgierin Claire Michel von hinten Druck machte. In der dritten von acht Runden konnten die acht Fahrerinnen um die Amerikanerin aufschließen, sodass am Ende 15 Frauen in den „Parc fermé“ fuhren, Lehair als Zweite. Die Michel-Gruppe konnte nicht aufschließen und wechselte 45“ später.

Spannender Schluss

Auf den vier Laufrunden ging es schlussendlich noch einmal hoch her. Vorneweg liefen Seregni und Lehair Schulter an Schulter, dicht gefolgt von Alice Betto, einer weiteren Italienerin. Zur Hälfte der Distanz konnte die Luxemburgerin die Führung übernehmen. Jorgensen lag zu diesem Zeitpunkt 19“ zurück. Auf den letzten fünf Kilometern spielte der „Oldie“ (37 Jahre) aber seine Erfahrung aus, zog zunächst an Betto vorbei und schloss zu Lehair auf. Ganz vorne konnte sich Bianca Seregni absetzen und lief einem sicheren Sieg (1.59‘43“) entgegen. Dahinter lieferten sich die US-Athletin und die Luxemburgerin ein Katz-und-Maus-Spiel, das Gwen Jorgensen (2.00‘01“) auf den letzten Metern gewinnen konnte.

Als Drittplatzierte durfte sich Jeanne Lehair (2.00‘10“) aber über ihren ersten Podiumsplatz bei einem Weltcup freuen und stieg damit endgültig in die Weltelite auf. Platz vier ging an Alice Betto (2.00‘19“). Im Ziel war Jeanne Lehair überglücklich über ihr Ergebnis und ihre Saison. „Eine gelungene Art und Weise, eine Saison zu beenden, quasi auf dem Höhepunkt“, so die Bronzegewinnerin. „Aber jetzt benötige ich unbedingt eine Pause. Ich werde meinen Urlaub genießen. Ich blicke aber auch schon auf das nächste Jahr voraus, mit der Rückkehr in meine Trainingsgruppe und dem Angriff auf die neue Saison, mit dem Fokus auf die Olympischen Spiele in Paris.“

monique.schwickert
29. Oktober 2023 - 14.52

Grosse Klasse Jeanne.