England siegt mühsam, Japan stürmt

England siegt mühsam, Japan stürmt
(dpa)

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Am zweiten Spieltag der Gruppe B bei der Frauenfußball-WM mussten die hochgehandelten Britinnen beim 2:1 (0:1) gegen Neuseeland lange zittern.

Japan stürmte unterdessen mit einem 4:0 (3:0)-Erfolg gegen Mexiko als drittes Team ins Viertelfinale. Die eingewechselte Jessica Clarke rettete in der 81. Minute den englischen Sieg, der nach einer erneut lange Zeit enttäuschenden Leistung auf der Kippe gestanden hatte. Sarah Gregorius schoss Außenseiter Neuseeland in Dresden gegen den Vize-Europameister in Führung (18.), Jill Scott brachte erst in der 63. Minute mit ihrem Ausgleichstreffer den Favoriten zurück ins Spiel.

„Wir haben offenbar Spaß daran, dass wir uns immer selber die Arbeit schwer machen. Wichtig waren die drei Punkte. Es ist aber noch viel zu tun“, sagte Trainerin Hope Powell. Den Frauen aus dem Mutterland des Fußballs, die zum Auftakt nicht über ein 1:1 zum Auftakt gegen Mexiko hinausgekommen waren, reicht im abschließenden Spiel gegen den souveränen Tabellenführer Japan am Dienstag in Augsburg jetzt schon ein Unentschieden, um dann als Zweiter hinter den Asiatinnen in die Runde der besten Acht einzuziehen.

Japan beeindruckt

Während Neuseeland, das immer noch ohne WM-Punkt ist, bereits die Heimreise planen kann, könnte Mexiko bei einem Sieg gegen Neuseeland und einer englischen Niederlage noch in die zweite Turnierphase vorzustoßen und dort möglicher Gegner der deutschen Nationalmannschaft werden. Während England erneut den eigenen Ansprüchen über weite Strecken nicht gerecht wurde, beeindruckte Japan sogar den Gegner. „Japan wird um den Titel mitspielen“, sagte Mexikos Trainer Leonardo Cuellar nach der Lehrstunde in Leverkusen gegen die Asiatinnen.

Mit dem Torfestival unterstrich der Geheimfavorit seine Titelambitionen und erreichte zum zweiten Mal nach 1995 das Viertelfinale. Trainer Norio Sasaki blieb nach dem starken Auftritt des Olympia-Vierten mit den Bundesliga-Spielerinnen Yuki Nagasato (Turbine Potsdam) und Kozue Ando (FCR Duisburg) sowie der künftigen Frankfurterin Saki Kumagai aber bescheiden. „Es ist zwar eine Ehre, dass man uns zu den Titelkandidaten zählt, aber wir sind noch nicht bei hundert Prozent. Es gab noch Fehlpässe und Mängel im Zusammenspiel“, meinte Sasaki.

Flüssige Kombinationen

Umjubelte Matchwinnerin war Spielführerin Sawa mit ihren drei Treffern (13., 39. und 80.). „Das war auch für mich eine Überraschung. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das jemals geschafft habe“, sagte Sawa. Shinobu Ohno traf zum zwischenzeitlichen 2:0 (15.). Die Japanerinnen dominierten vor 22.291 Zuschauern von Beginn an das Spiel. Mit flüssigen Kombinationen setzten sie den Außenseiter unter Druck und wurden schnell belohnt. Nach einem Freistoß von Aya Miyama köpfte Sawa völlig unbedrängt zum 1:0 ein. Nur zwei Minuten später legte die Potsdamerin Nagasato auf Ohno quer, die den Ball in den Winkel drosch.

Die Mexikanerinnen um ihre enttäuschende Torjägerin Maribel „Marigol“ Dominguez kamen vor der Pause kaum aus der eigenen Hälfte, geschweige denn gefährlich vor das japanische Tor. Nach dem frühen Doppelschlag schalteten die Japanerinnen einen Gang zurück, behielten das Spiel aber jederzeit unter Kontrolle. Gefährlich wurde es vor allem, wenn Sawa mit dem Kopf an den Ball kam. Zunächst verfehlte der Kopfball der 32-Jährigen noch das Tor (28.), dann traf sie nach einer Ecke von Miyama zum 3:0. Nach der Halbzeit kamen die Mittelamerikanerinnen immerhin zu ihrer ersten Torchance: Stephany Mayor zwang Torfrau Ayumi Kaihori mit einem Weitschuss zur ersten Parade des Spiels (49.). Zehn Minuten vor dem Ende stellte Sawa den Endstand her.