„Endlich Nägel mit Köpfen machen“

„Endlich Nägel mit Köpfen machen“
(Julien Garroy)

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FLF-Präsident Paul Philipp fordert im Zuge der aktuellen Ereignisse Konsequenzen beim Fifa-Kongress. Missstände müssten angesprochen und aufgeklärt werden.

Paul Philipp, Präsident des luxemburgischen Fußballverbandes war am Mittwochmittag auf dem Weg nach Zürich zum FIFA-Kongress. Wir haben uns mit ihm über die aktuellen Ereignisse beim Weltfußballverband unterhalten.

Was kann man von den Ermittlungen halten?

Dass Ermittlungen laufen würden, war gewusst, dass die Staatsanwaltschaft aber nun zugreifen würde, kam überraschend. Vielleicht entschied man sich deswegen dazu, weil alle Verdächtigen wegen des FIFA-Kongresses in Zürich waren.

Sind die Konsequenzen bereits absehbar?

Ich hoffe, dass jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Man hat ja bereits mehr als einmal gehofft, dass bei der FIFA aufgeräumt werden würde und es dann doch nicht der Fall war. Einige der Namen, die jetzt involviert sind, waren bereits im Zusammenhang mit anderen Skandalen genannt worden. Ich hoffe, dass diese nun ein für alle Mal aus dem Fußball verschwinden. Es reicht aber nicht bloß die FIFA ins Visier zu nehmen, denn bevor diese Personen in die FIFA aufsteigen, bekleiden sie in der Regel hohe Positionen in ihren nationalen Verbänden oder in Kontinental-Konföderationen.

Ist unter diesen Umständen ein „normaler“ Ablauf des FIFA-Kongresses möglich?

Es wäre jedenfalls falsch gewesen den Kongress abzusagen. Jetzt besteht nämlich die Möglichkeit die Missstände vor den 209 versammelten Mitgliedsverbänden anzusprechen. Auch wenn man wahrscheinlich zu hören bekommt, dass man erst die Ermittlungen abwarten müsse usw., ist es dennoch gut ein Zeichen zu setzen. Auch ohne die aktuellen Geschehnisse wäre es ein angespannter Kongress geworden, schließlich wurde im Vorfeld bereits viel diskutiert.

Wem werden Sie jetzt Ihre Stimme geben?

Ich weiss jedenfalls wem ich sie nicht geben werde. Für den Rest müssen wir zuerst die Versammlung mit der UEFA abwarten. Es besteht ja auch die Möglichkeit einen weißen Stimmzettel abzugeben.

Sie sind auch Präsident eines Verbandes. Wenn Ihr Verband in so viele Skandale verwickelt wäre, würden Sie daraus persönliche Konsequenzen ziehen?

Natürlich, da besteht überhaupt kein Zweifel. Es würde mir schwer fallen meinen Posten räumen zu müssen, doch als Präsident wäre es meine Aufgabe die Konsequenzen zu ziehen.

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