EM-Qualifikation: Eine Rückkehr und eine Premiere

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FUSSBALL - Für Nationaltrainer Luc Holtz wird es eine Feuertaufe. Zum Auftakt der EM-Qualifikation ist am Freitagabend um 20.15 Uhr im Stade Josy Barthel die bosnische Nationalmannschaft zu Gast. Und im Starensemble der Gäste steht neben Misimovic, Dzeko und Ibisevic auch der Name Miralem Pjanic.

Kim Hermes


Der ehemalige Luxemburger Nachwuchsnationalspieler freut sich auf den Auftritt in seiner Heimat. Aber bei aller Freundschaft wird er auf dem Platz keine Geschenke machen.

Das erwartet auch keiner, denn Bosnien ist alles andere als ein Gegner zum Warmwerden. Neben Frankreich sind Pjanic und Co. der absolute Favorit auf den Gruppensieg. Und gleich zum Auftakt gegen Luxemburg Federn zu lassen, wäre das denkbar Schlimmste, was den ambitionierten Bosniern heute passieren könnte.

Im Mittelpunkt des Interesses steht aber nach wie vor auch Nationaltrainer Luc Holtz, für den es das erste Qualifikationsspiel als A-Nationaltrainer ist. Seine Feuertaufe wird der Coach auf der Tribüne erleben, weil er noch eine Sperre aus seiner Zeit als U21-Trainer abzusitzen hat: „Meine Gedanken sind seit Tagen nur auf dieses Spiel fokussiert. Was die Nervosität angeht, so war das als Spieler einfacher. Du läufst und rennst, dann legt sich das von selbst.“ Und laufen und rennen werden die elf FLF-Akteure heute Abend mit Sicherheit müssen. Das Ganze im bewährten 4-5-1-System, wobei Mario Mutsch im Prinzip im rechten Mittelfeld zum Einsatz kommen müsste.

Ansonsten musste Holtz für die Qualifikationspremiere einiges an Umstellungen vornehmen, was erschwerend zu der für den Trainer kurzen Vorbereitungsphase hinzukommt: „Es sind Spieler von einer gewissen Qualität nicht dabei. Strasser, Malget, Blaise und Payal. Das ist alles andere als einfach zu kompensieren.“ Diejenigen, die dabei sind, haben aber das volle Vertrauen des Trainers und sind zu 100 Prozent fit. „Wir haben getan, was zu tun war“, so Holtz. Dazu gehörte auch ein umfangreiches Training der Standardsituationen, zuletzt ein Problem für Luxemburg.

Idealfall

Gegen Bosnien wird das aber nicht die einzige Gefahrenquelle sein. „Wir dürfen uns nicht von ihrem 1:1 gegen Katar blenden lassen, wo sie relativ lustlos spielten. Die Einstellung wird gegen uns eine andere sein. Sie werden sofort loslegen wollen.“ Das heißt für Luxemburg: „Das Kollektiv muss funktionieren. Wir müssen defensiv kompakt stehen. Die zweiten 45′ gegen Wales (1:5) waren wir nicht aggressiv genug. Da hat man gesehen, dass wir dann ein Problem haben. Wir müssen gegen Bosnien 90′ so spielen wie die ersten 45′ gegen Wales (1:1 zur Halbzeit, d. Red.).“

Je länger es gelingt, dem Gegner wenig bis gar keine Räume zu bieten, umso besser für Luxemburg. „An uns, ihnen das Leben schwer zu machen. Wir müssen ihnen ein bisschen auf die Füße treten und sie stören“, so Kapitän René Peters, „denn wenn es nicht so läuft, wie sie es wollen, verlieren sie vielleicht ihre Organisation. Darauf müssen wir hoffen.“ Es wäre das ideale Szenario. Das Schlimmste, was passieren könnte: „Sie schießen sofort ein Tor, geraten in Euphorie und wir geben unsere Organisation auf“, so Peters. Das könnte dann sehr hässlich enden, „denn Bosnien ist einer der stärksten, wenn nicht sogar der stärkste Gegner in dieser Gruppe“, so Peters.

Die Job-Beschreibung für das Amt des Luxemburger Nationaltrainers enthält eben auch diesen Passus, dass immer die Gefahr besteht, furchtbar unter die Räder zu kommen. Das muss man in dem Job aushalten können, und das weiß auch Luc Holtz: „Angst habe ich nie, egal gegen wen wir spielen. Aber die Gefahr besteht immer, genau wie die Möglichkeit, ein Ergebnis zu erzielen“, so der Coach. Was es zu seiner Premiere wird? Erste Antworten ab 20.15 Uhr. 

Die Aufgebote 

Luxemburg: Jonathan Joubert (F91/35 Länderspiele/0 Tore), Marc Oberweis (Jeunesse/7/0) – Stefano Bensi (F91/5/0), Gilles Bettmer (Déifferdeng 03/ 33/0), Ante Bukvic (Déifferdeng 03/1/0), Dan Collette (Jeunesse/25/0), Dan Da Mota (F91/20/0), Lars Gerson (Kongsvinger-NOR/7/0), Eric Hoffmann (Jeunesse/63/0), Mathias Jänisch (Déifferdeng 03/10/0), Kim Kintziger (Déifferdeng 03/36/0), Joel Kitenge (Fola/23/2), Tom Laterza (Sedan-F/3/0), Massimo Martino (RM Hamm Benfica/5/0), Mario Mutsch (Metz-F/41/1), Joel Pedro (Sedan-F/3/0), René Peters (Jeunesse/74/3), Tom Schnell (RFCUL/11/0), Naby Twimumu (Hesperingen/1/0)

Bosnien-Herzegowina: Kenan Hasagic (Istanbul BB-TUR/34/0), Asmir Begovic (Stoke City-ENG/3/0), Ibrahim Sehic (FK Zeljeznicar/0/0) – Emir Spahic (Montpellier-F/41/2), Mensur Mujdza (Freiburg-D/1/0), Ognjen Vranjes (Tiraspol-MOL/0/0), Safet Nadarevic (Eskisehirspor-TUR/28/0), Boris Pandza (Malines-B/10/0), Sanel Jahic (AEK Athen-GRE/16/1), Adnan Mravac (Westerlo-B/8/0), Gordan Bunoza (Wisla Krakau-POL/0/0) – Elvir Rahimic (ZSKA Moskau-RUS/21/0), Miralem Pjanic (Lyon-F/17/1), Zvjezdan Misimovic (Galatasaray-TUR/50/16), Haris Medunjanin (Maccabi Tel Aviv-ISR/4/0), Senad Lulic (Bern-SUI/0/0), Senijad Ibricic (Hajduk Split-CRO/24/3), Semir Stilic (Lech Posen-POL/3/0) – Edin Dzeko (Wolfsburg-D/27/15), Vedad Ibisevic (Hoffenheim-D/24/6), Zlatan Muslimovic (PAOK Saloniki-GRE/22/11), Ermin Zec (Gençlerbirligi-TUR/5/1)