/ Einige Bühnen weniger
Die damals eingesetzte Platte wurde ihm erst im November vergangenen Jahres wieder entfernt … und nun wird am Mittwoch (07.03.12) an gleicher Stelle wieder Metall in den Körper des 25-jährigen Profis von Accent.Jobs eingepflanzt.
Am Montag bestätigten Untersuchungen im Krankenhaus nach seinem Sturz am Sonntag auf der 2. und letzten Etappe des belgischen Rennens „Driedaagse van West-Vlaanderen“ nämlich den anfänglichen Verdacht dieser urtypischen Radsportverletzung. Jempy Drucker zeigte sich am Montag im „T“-Interview trotz des äußerst unglücklichen Zeitpunkts der Blessur dennoch nicht am Boden. Im Gegenteil, er will noch stärker zurückkommen.
Tageblatt: Jempy, wie kam es zum Sturz?
Jempy Drucker: „’Et war op enger dommer Plaz, wou eigentlech absolut keng Gefoer war.‘ Ein Däne ist mir ins Vorderrad gefallen, ich konnte noch nicht einmal bremsen geschweige denn ausweichen und bin dann auf meine linke Schulter gestürzt. Auf die Schulter, aus der im November erst die Platte entfernt wurde, die mir Ende 2008 nach meinem ersten Schlüsselbeinbruch eingesetzt worden war. Wohl war besagte Stelle noch nicht ganz hundertprozentig stabil. Zum Glück war es aber ein glatter Bruch und Komplikationen sind nicht zu befürchten. Damit alles schneller verheilt, haben wir uns auch zur Operation am Mittwoch entschieden. Anfangs wollte ich sogar noch weiterfahren, nach knapp 100 Metern aber habe ich gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich hab es dann sein lassen.“
Während des Gesprächs fügt Jempy Drucker senior aus dem Hintergrund flachsend an, dass die Ärzte seinem Sohn einen Reißverschluss an der lädierten Schulter einsetzen sollen, damit die Blessur leichter zu heilen ist.
Du hattest dir zu Jahresbeginn viel für Gent-Wevelgem am 25. März vorgenommen. Die Enttäuschung muss doch riesig sein …
„Klar bin ich enttäuscht, ich verpasse Rennen, welche mir wirklich am Herzen liegen. Aber ändern kann ich jetzt nichts mehr an der Situation, ‚ech loossen de Kapp net hänken‘. Lieber nehme ich diese blöde Situation mit Humor.“
Welche Rennen verpasst du?
„Am Mittwoch hätte ich in Wanzele an einem Kirmesrennen teilnehmen sollen, es wäre ein gutes Training gewesen. Dann noch Nokere-Koerse (B/1.1) am 14. März, Handzame Classic (B/1.1) am 16. März, der GP Waregem (A travers la Flandre, d. Red./B/1.1) am 21. März und Gent-Wevelgem (B/WorldTour). Ich denke zwar, bis dahin wieder fahren zu können, aber mein Verstand rät mir, wohl nicht teilzunehmen. Was passiert, wenn ich weniger als drei Wochen nach einer OP auf den ‚Pavés‘ wieder auf die gleiche Stelle stürze? Besser ist es, zu trainieren und sich neue Ziele zu setzen.“
Du schienst auf einem guten Wege zu sein für Ende März.
„Erst bei Westflandern am Wochenende habe ich bewiesen, dass ich wieder gut in Form bin. Am Samstag habe ich noch zwei Kilometer vor dem Ziel attackiert, und so eine Situation versuchst du nicht, wenn du dich nicht gut fühlst. ‚Ech war am Plang‘.“
Wie schwer ist dein Ausfall in Bezug auf deine weitere Zukunft? Dein Vertrag läuft am Saisonende aus und du hättest dich in den kommenden Wochen ins Rampenlicht anderer Teams fahren können.
„Das stimmt. Es gibt aber noch andere schöne Rennen. Klar, ich liebe die Atmosphäre der belgischen Rennen und fühle mich dort auch dementsprechend gut, während andere Fahrer da Probleme haben. Diese Chance ist nun weg. Die Saison dauert aber bis Oktober … ‚Sou Saache maache mech net futti; wann ech zréckkommen, dann nach mat e puer Prozent méi wéi virdrun.’“
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
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