Eine Vorbereitung mit Hindernissen

Eine Vorbereitung mit Hindernissen
(Tageblatt/Gerry Schmit)

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Am Dienstag ist die Nationalmannschaft zum WM-Qualifikationsspiel nach Aserbaidschan aufgebrochen. Für Trainer Luc Holtz ist es eine Reise mit Problemen. Neben den vielen Ausfällen im FLF-Team, darf er nicht beim Testspiel des Gegners dabei sein.

Tageblatt: Herr Holtz, wie ist die Vorbereitung bisher verlaufen?

Luc Holtz:
„Die Spieler, die da waren, waren hochkonzentriert und haben eine exemplarische Einstellung an den Tag gelegt. Es gefällt mir allerdings nicht, dass wir kein Testspiel bestreiten konnten und ich den Gegner aus Aserbaidschan nicht beobachten konnte. Es wurde mir verweigert, ihr Freundschaftsspiel gegen Katar (1:1) anzuschauen. Die Flugtickets waren schon gebucht, als uns auf einmal der aserbaidschanische Verband mitgeteilt hat, dass die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird. Wir haben uns dann bei der FIFA erkundigt, die uns mitgeteilt hat, dass dies durchaus legal ist. Wenn man unsere Vorbereitung mit ihrer vergleicht, kämpfen wir nicht mit denselben Waffen.“

Sie müssen mit Mathias Jänisch, Tom Schnell und Guy Blaise auf drei Verteidiger verzichten. Bereitet Ihnen das Sorgen?

„Ich vertraue jedem Spieler, dem ich vertraut habe und bin davon überzeugt, dass jeder im Saft steht. Massimo Martino und Tom Laterza wurden in den letzten Tagen auf der Position des Linksverteidigers getestet und haben einen guten Eindruck hinterlassen. Für die Innenverteidigung habe ich vier Kandidaten. Alle besitzen die gleichen Chancen auf einen Einsatz von Anfang an.“

Einer davon ist der kürzlich eingebürgerte Maxime Chanot. Was sind Ihre ersten Eindrücke von ihm?

„Damit er sich besser integrieren kann, hätte ich gerne ein Testspiel organisiert. Man sieht, dass er seit Ende April kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Er hat mir gestern Morgen noch bestätigt, dass er ein wenig platt ist. Das Gleiche gilt für Aurélien Joachim, dem ein entzündeter Zahn zu schaffen gemacht hat. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass beide bis Freitag in Form sein werden.“

Ist der Monat Juni gemeinhin am schwierigsten, um eine Mannschaft auf ein wichtiges Spiel vorzubereiten?

„Verschiedene Monate liegen uns einfach besser und der Juni gehört nicht dazu. Letztes Jahr wurde im Juni unser Testspiel gegen Italien abgesagt (wegen eines Erdbebens, d. Red.). Danach war die Mannschaft moralisch angeschlagen und ich habe den Spielern angemerkt, dass es ihnen vor der Partie gegen Malta an der nötigen Motivation gefehlt hat. Diesmal ist das anders. Momentan präsentiert sich die Mannschaft, wie ich sie kenne. Als ich dem Team meine Ziele gegen Aserbaidschan erklärt habe, war jeder bei der Sache.“

Wie lauten diese selbst gesteckten Ziele?< /b>

„Das werde ich nicht in der Presse breittreten. Die Spieler wissen, was wir wollen, das muss reichen.“

Aserbaidschan ist einer der Gegner, gegen die Luxemburg offensiver spielen kann. Hat Stefano Bensi nach einer überragenden Saison Kredit gewonnen?

„Stefano hat zuletzt zweimal von Beginn an gespielt. Er kann im rechten oder linken Mittelfeld und im Sturm auflaufen, das ist sein Vorteil. In Luxemburg ist er zweifelsohne der beste Angreifer. Jedoch haben wir in der Nationalmannschaft auf dieser Position sehr viel Qualität. Deville und Joachim spielen im Ausland und Dave Turpel ist mittlerweile mehr als nur eine Alternative. Wir müssen in Zukunft versuchen, mit zwei Stürmern zu spielen, weil die Qualität einfach da ist.“

Werden die heimstarken Aserbaidschaner vor eigenem Publikum anders auftreten als beim Hinspiel in Luxemburg?

„Ich habe mir die Partie noch mehrmals angesehen. Die Aserbaidschaner haben ihre Leistung gebracht, aber vor eigenem Publikum werden sie mit Sicherheit noch mehr auf Sieg spielen. Ich habe alle ihre Heimspiele gesehen und vor allem gegen Israel hätten sie gewinnen müssen. Zuhause machen die richtig Druck.“

Zurzeit herrschen in Baku 27 Grad. Bereitet Ihnen das Sorgen?

„Ich bin immer froh, wenn es wärmer ist und ich in kurzen Hosen rumlaufen kann (lacht). Ich hoffe, dass es für die Spieler nicht zum Problem wird. Um uns an das Klima zu gewöhnen, sind wir einen Tag früher angereist.“