Eine neue Hürde

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Bislang galt die offizielle Meinung, dass am Sonntagnachmittag die Judo-Landesmeisterschaften in ihrer traditionellen Form stattfinden sollten.

Wie das Tageblatt aber aus sicherer Quelle erfahren hat, wird dort keiner der Kaderathleten antreten. Grund dafür ist ein absolutes Novum: Ab diesem Jahr wird die Meisterschaft in zwei Teilen ausgetragen.

KOMMENTAR

Qualität statt Quantität

Es birgt ein gewisses Risiko, die nationalen Judo-Meisterschaften in zwei Teilen auszutragen. Nicht nur, dass das geplante „Championat d’honneur“ dadurch an Interesse und Attraktivität einbüßen wird, auch wird möglicherweise auf eine Zweiklassengesellschaft hingesteuert. Ein „Ehrenpromotionstitel“ ohne Wert oder Bedeutung.

Die zwei Erstplatzierten, die sich dann vor großer Kulisse eine kurze und schmerzlose Niederlage im Scheinwerferlicht abholen werden, werden dadurch nicht unbedingt motiviert, sich ein zweites Mal dort zu präsentieren. Zudem wird allen anderen die Chance genommen, sich an den Topathleten zu messen.

Das Vorhaben der FLAM („Fédération luxembourgeoise des arts martiaux“) hat aber vor allem für die Spitzenathleten entscheidende Vorteile: Kalendertechnisch entspricht der neue Modus ihren Wünschen und wirft die internationalen Termine nicht über den Haufen. Auch die Attraktivität dieser neuen Form ist durchaus interessant: Der Fokus ist auf einen einzelnen Kampf, auf einem hohen Niveau, gerichtet. Qualität anstelle von Quantität.

Und darum geht es doch: Die Spitzenathleten zu fördern und gleichzeitig den Breitensport zu unterstützen. Es bleibt abzuwarten, ob das die Betroffenen genauso sehen. Bislang hat sich laut FLAM-Generalsekretär Charles Stelmes jedenfalls noch niemand beschwert.

(Christelle Diederich)

Am Sonntag findet in der Coque lediglich die Meisterschaft in der Kategorie „d’honneur“ statt. Das heißt konkret, dass nur die zwei Erstplatzierten sich für die „Elite“-Meisterschaft (die wahrscheinlich im Herbst stattfinden wird) qualifizieren.

Auf Nachfrage des Tageblatt bestätigte FLAM-Generalsekretär („Fédération luxembourgeoise des arts martiaux“) Charel Stelmes, dass am 15. März weder COSL-Athleten noch Judokas aus dem A- oder B-Kader in der Coque kämpfen dürfen. Stattdessen will man sich im Judo zukünftig am Wettkampfmodus des Boxens orientieren, mit einem Titelträger und einem Herausforderer.

Traditionelle Form wird überdacht

Die traditionelle Form, in der sämtliche Topathleten die Titel einheimsten und junge oder unerfahrene Judokas binnen Sekunden vom Tatami fegten, soll damit überdacht werden. Zudem gibt es dem Nationalkader die Möglichkeit, seine Auswärtstourneen und Olympiaqualifikationen fortzusetzen, anstatt in der Coque antreten zu müssen. So wird das Elite-Championat zukünftig an einem Wochentag ausgetragen, um den Kalender nicht zu überstrapazieren.

Demnach stehen sich also am Sonntag nur Judokas (ab den U15) gegenüber, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu den Spitzenathleten gehören. Titel wird es dennoch geben: Sämtliche Gewinner werden als „Champion d’honneur“ geehrt und dürfen zusammen mit den Silbermedaillengewinner bei der Elitemeisterschaft antreten – wenn sie möchten.

Anschließend soll in absehbarer Zukunft der aus dem Boxen bekannte Wettkampfmodus eingeführt werden. Demnach wird nicht in allen Kategorien gekämpft, sondern nur, wenn es einen Herausforderer für den „Champion élite“ gibt.

(Christelle Diederich/Tageblatt.lu)