Freitag14. November 2025

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BasketballEine Familienangelegenheit: Doppelter Pokalsieg für Cathrin und Yann Wolff

Basketball / Eine Familienangelegenheit: Doppelter Pokalsieg für Cathrin und Yann Wolff
Gemeinsam feiert es sich am schönsten: Yann und Cathrin Wolff durften sich beide über den Pokalsieg ihrer Teams freuen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Im Hause Wolff gab es am Samstag nach den beiden Endspielen allen Grund zum Feiern: Zuerst holte Cathrin Wolff den Pokal mit Hostert, ehe wenige Stunden später Bruder Yann mit der Etzella jubeln durfte. 

Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte ließen die Gréngewald-Damen nach der Halbzeit nichts anbrennen und dominierten klar das Geschehen. Der Jubel war groß im Hosterter Lager. „Ich kann es noch nicht fassen. In der ersten Hälfte waren wir einfach nicht im Spiel. Nach dem Seitenwechsel konnten wir endlich unseren Rhythmus diktieren. Die zweite Hälfte war top“, so die 27-Jährige nach Spielschluss. Mit der Etzella gewann sie bereits 2015 und 2016 zwei Pokale: „Damals war ich noch sehr jung. Ich bin einfach froh, dass wir das i-Tüpfelchen setzen und diesen Pokal gewinnen konnten“, so die Gréngewald-Spielerin. 

Doch noch bevor Cathrin Wolff das gewonnene Finale kommentierte, machte sie sich auf die Suche nach dem großen Bruder, dessen Team in den Startlöchern für das „Warm-up“ stand, damit ein Foto fürs Familienalbum geschossen werden konnte. Mit einem „Rapp of!“ motiviert sie ihn und warnte gleichzeitig, dass die Etzella im Gegensatz zum Gréngenwald nicht die erste Hälfte verschlafen dürfte. 

Der ältere Bruder sollte seine Mission kurze Zeit später mehr als erfüllen, denn mit seinen 13 Punkten, acht Rebounds und drei Blocks war Yann Wolff eine wichtige Stütze seines Teams. „Er hat seine Aufgabe zu 110 Prozent erfüllt. Ich bin mega stolz auf Yann“, so die 27-Jährige nach dem Herrenspiel. Darauf angesprochen, dass er die Anweisungen seiner Schwester umsetzen konnte, stellte Yann jedoch als Erstes das Team in den Vordergrund: „Als Mannschaft haben wir alles richtig gemacht und defensiv waren wir stark. Offensiv hatten wir am Anfang etwas Probleme, doch im dritten Viertel haben wir Gas gegeben“, so der Ettelbrücker. Nochmals auf seine eigene Leistung angesprochen, antwortete er: „Diese Saison ist nicht unbedingt meine Glanzsaison, doch heute habe ich meine Würfe versenkt. Was soll ich sagen … Ich bin mehr als zufrieden“, so ein strahlender Yann Wolff, der genau wie seine Schwester zugibt, dass er noch Zeit benötige, um den Pokalgewinn zu realisieren.  

„Rapp of!“

Als Gutenkauf und Co. 2019 das Double in Ettelbrück feierten, ging Yann Wolff für die Amicale, mit der er 2018 den Pokal gewann, auf Korbjagd, sodass der 28-Jährige am Samstag seinen ersten Titel mit seinem Heimatverein holte, worüber sich natürlich auch die kleine Schwester freute: „Yann hat alles getan, um mit der Etzella einen Titel zu gewinnen und jetzt hat es geklappt. Seit er zurück in Ettelbrück ist, versucht er so viel Verantwortung wie möglich zu übernehmen. In seiner Zeit in Steinsel hat er einfach enorme Fortschritte gemacht.“ 

Im Hause Wolff hat Basketball Tradition und der Name ist tief mit dem Ettelbrücker Basketball verwurzelt. Bereits die Eltern, der Onkel und die Tante waren bei der Etzella aktiv und über 20 Jahre lang erfolgreich. Das Thema Basketball ist im Hause Wolff logischerweise omnipräsent, wobei beide Geschwister unterstreichen, dass die gegenseitige Unterstützung groß ist. „Wir sind uns eigentlich ähnlich: Wir sind beide nicht die schnellsten und legen beide die Akzente in der Verteidigung. ‚Hatt schéisst awer net sou gutt wéi ech‘“, stichelt Yann mit einem Lachen und fügt hinzu: „Wobei ich auch nicht unbedingt der beste Werfer bin. Cathrin hat jedenfalls in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Sie spielt nicht umsonst in der Nationalmannschaft.“ 

Dass eine Familie an einem Tag in zwei Finalspielen erfolgreich ist, hat sicherlich Seltenheitswert: „Es ist einfach mega! Ich hatte natürlich gehofft, dass es klappt, doch ich hatte es mir nicht erwartet“, so Yann Wolff, während die kleine Schwester hinzufügt: „Während der Woche habe ich versucht, nicht daran zu denken, oder zu erwarten, dass es klappt. Wahrscheinlich war das auch der ausschlaggebende Punkt, dass wir nicht mit einer großen Erwartung in diese Finals gestartet sind.“ Beide Geschwister konnten jedenfalls auf eine große Unterstützung von Familie und Bekannten zählen. Freunde von Yann trugen sogar T-Shirts mit der Aufschrift „Spargeltarzan“: „Vor einigen Monaten hat meine Freundin einen Instagram-Post von mir mit Spargeltarzan kommentiert. Ein Freund, der Design studiert hat, hat sich um das Layout gekümmert“, erklärt Yann die Entstehung der T-Shirts. 

Eine kleine Familien-Rivalität scheint es dann doch zu geben, denn der ältere Bruder bemerkt mit einem Schmunzeln: „Ich glaube, Cathrin hat einen Titel mehr gewonnen als ich.“ Doch bei beiden könnte der ein oder andere Titel noch hinzukommen … vielleicht schon diese Saison.