/ Ein ganz normaler Star
Die Skate-Legende Tony Hawk ist seit dem 8. Juli auf Europa-Tour, die von seinem Kleidersponsor Quiksilver präsentiert wird. Nach dem Auftakt in Berlin machte der Tross einen von vielen – geheimen – Stopps in einem Skatepark in Winterthur, in der Nähe von Zürich. Dort hat das Tageblatt den 42-Jährigen US-Amerikaner zum Exklusiv-Interview getroffen.
Aus Winterthur berichtet „T“-Redakteur David Thinnes
Zum Interview – zehn Minuten waren dem Tageblatt von der PR-Agentur versprochen worden – kommt Hawk mit dem Taxi, zusammen mit Sohn Riley, dem Tour-Manager und einem weiteren Skater. Die beiden Tourbusse kommen erst später.
Die zehn Minuten Interview werden dann fast eine Viertelstunde, nach der sich der auch in Medienarbeiten professionelle, aber sehr sympathische Sportler, der in Winterthur ohne Bodyguards und aufdringliche PR-Mitarbeiter auskam, verabschiedete.
So ausgeglichen zeigte er sich auch im Anschluss: Im Block, dem Skatepark von Winterthur, waren etwa 20 bis 30 Skater auf dem Street-Parcours. Unter ihnen, ohne jegliche Allüren, Tony Hawk. Ein Lächeln, ein Nicken für einen guten Trick – die Jugendlichen waren begeistert, ließen sich aber in Bezug auf ihre Leistungen nicht einschüchtern und zeigten ihr bestes Skateboarden.
Trotz seiner 42 Jahre und grauer Haare unter dem Helm zeigte Hawk der Jugend, wo der Hammer hängt: „Ich bin seit 30 Jahren Profi. Den Beruf kann ich noch eine Weile machen. Ich fühle mich gut, auch wenn ich einige Jahre mit vielen Schmerzen hatte.“ Diese anstrengenden Skate-Touren über drei Wochen müsste der vierfache Familienvater sich finanziell und imagemäßig sicherlich nicht mehr antun: Dennoch skatete er am Dienstag auf dem ehemaligen Fabrikgelände in Winterthur zwei Stunden mit den Jugendlichen und auch für die Jugendlichen.
Er zeigt, dass Hartnäckigkeit sich lohnt und ein Trick erst perfekt ist, wenn man ihn steht – auch wenn es ein Dutzend Anläufe braucht. Er vermittelt den jungen Skatern das Lebensgefühl Skateboarden auf eine perfekte, nicht aufgesetzte Weise.
Anstehen im Restaurant
Tony Hawk hat auf dem Street-Parcours und später im Pool alles gegeben. Auch wenn das Holz für seinen Geschmack „etwas zu rutschig war“, wie er dem Tageblatt beim Ausziehen seiner Knie- und Ellbogenschützer verrät. Ein Schmerzmittel benötigte er dennoch nicht, obwohl Skateboarden unwiderruflich mit Schmerzen verbunden ist: „Der Sport ist so gefährlich, wie du ihn machst. Dennoch ist Skateboarden nicht gefährlicher als ein anderer Sport.“
Dann schreibt Hawk noch eine Stunde Autogramme auf Poster, Skate-Decks, Fotos, Bücher, Red-Bull-Dosen, Arme … Außerdem stellt er sich für jeden Foto-Wunsch ohne Murren zur Verfügung. Ohne Murren steht er auch nach dem Abschluss des Events gleich neben der Halle im Restaurant in der Reihe, um auf seinen Tisch zu warten. Ein ganz normaler Star eben …
DAS EXKLUSIV-INTERVIEW
Donnerstag, 22. Juli, im Tageblatt
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.