Ein Drama in drei Akten

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Der Protestschwimmer beim Ruder-Klassiker Oxford gegen Cambridge hat die Sicherheitsverantwortlichen der London-Spiele in Alarmbereitschaft versetzt.

„Es ist wahrscheinlich, dass es so einen einzelnen Idioten wie beim Boat Race geben wird“, sagte der Vorsitzende des Britischen Olympischen Komitees, Colin Moynihan.

Dieses Rennen geht nicht nur wegen ihm als das „wohl dramatischste Boat Race aller Zeiten“, so der Veranstalter, in die Geschichtsbücher ein: Es gab obendrein eine Kollision, bei der einem Starter das Ruder abbrach. Schließlich wurde sogar die Siegerehrung abgesagt, weil Alexander Woods im dunkelblauen Oxford-Achter im Ziel zusammengebrochen war. Er kam ins Krankenhaus, sein Zustand hat sich stabilisiert.

Rennen unterbrochen

Bis dahin hatte es vor etwa 250.000 Zuschauern an der Themse nach einem sportlich hochklassigen Duell zwischen dem bei den Buchmachern favorisierten Oxford-Team und Cambridge ausgesehen. Sie lagen gleichauf, als urplötzlich der Kopf des bärtigen Mannes vor Oxfords Ruderblättern auftauchte und das Rennen auf der Hälfte der legendären 6,8-Kilometer-Strecke zwischen Putney und Mortlake für 30 Minuten unterbrochen werden musste.

Der 35 Jahre alte Protestler in seinem Neopren-Anzug wurde von einem Motorboot gerettet und an Land von der Polizei in Handschellen abgeführt – er grinste dabei. Wegen Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung wurde der Londoner angeklagt und muss sich am 23. April vor Gericht für seine Aktion verantworten.

In der Gesamtbilanz der Regatta, die auf 1829 zurückgeht, führt Cambridge nun mit 81:76 Siegen. Ein Duell (1877) ging unentschieden aus.