Eier, Schönlinge und Glimmstängel

Der Mann mit dem adretten Mopp auf dem Kopf kraulte sich ganz ungeniert während der Partie gegen die Ukraine die Kronjuwelen und roch danach, ob die Hygiene noch stimmt. Prinz Poldi kratzte das nicht. Er geht davon aus, dass 80 Prozent der Männer das auch machen. Recht hat er wohl.

Nicht so lustig fand der DFB diese TV-Bilder, die von einem italienischen Sender verbreitet wurden, und forderte die
UEFA auf, künftig peinliche Bilder zu zensieren. Wir schlagen eine Komfort-Zone statt einer Coaching-Zone für den Bundestrainer vor. Dort bekäme Jogi dann die Lizenz zum Kraulen, Popeln und Luft-rauslassen. Dann weiß wenigstens jeder Bescheid. Und dann ist es auch nicht mehr so interessant.

Neidischer Mario Basler

Auch die Freunde des Glimmstängels haben es nicht leicht bei der EM. Rumäniens Stürmer Denis Alibec soll sich in der Halbzeit des Spiels gegen Frankreich eine Kippe gegönnt haben und hätte fast seine Einwechslung verpasst. Nationaltrainer Anghel Iordanescu wollte das nicht so stehen lassen und bezeichnete den für diese Nachricht verantwortlichen Journalisten als Idioten.

Aber auch bei den Three Lions kann man nicht ohne. Jamie Vardy hat bei den Trainingseinheiten Kautabak dabei, um den kalten Entzug etwas angenehmer zu gestalten. Da erblasst sogar Deutschlands berühmtester rauchender Fußballer Mario Basler vor Neid.

Gespött der Nation

Und sogar Männer, die sich pflegen, kommen derzeit schlecht weg. Der türkische Verteidiger Ozan Tufan richtete vor dem Tor der Kroaten noch einmal sein Haar und verpasste es dabei, den Kroaten Luka Modric anzugreifen.

Die einheimische Presse entdeckte es und macht den Schönling jetzt zum Gespött der Nation. Gut, dass keiner erfahren hat, dass sich Arda Turan in der Halbzeit den Bart mit dem osmanischen Säbel stutzen ließ und Trainer Fatih Terim einen auf Foltermasseur im Hamam machte. Als Depp präsentierte sich einmal mehr der Portugiese Pepe, als er gegen einen Isländer nachtrat. Die lebende englische Legende Gary Lineker fand das nicht so toll und bedachte den Innenverteidiger mit ein paar ganz einfachen Worten auf Twitter: „Pepe is a gigantic dick.“ So schnell kann man also eine Verbindung zwischen Jogi Löw und Pepe herstellen.