/ Drumm eine Klasse für sich

Sehr spannend war jedoch die Auseinandersetzung um die Ehrenplätze, wobei der Alzinger Scott Thiltges Vincent Dias dos Santos vom Klub des Organisators auf Platz drei verweisen konnte.
Thiltges hatte auf dem leicht aufgeweichten Wiesengelände den besseren Start erwischt und lag schnell einige Meter vor Luc Turchi (TT Préizerdaul) und Gusty Bausch (Vëlosfrënn Gusty Bruch). Eingangs der zweiten der insgesamt acht Runden war es jedoch Drumm, der zehn Sekunden auf seine Verfolger herausgefahren hatte.
Der Espoir-Fahrer, der morgen erst seinen 20. Geburtstag feiert, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und gewann nach gut 55 Minuten überlegen: „Beim Koppenberg-Cross in Belgien gelang es mir, unter den Besten auf Platz 16 zu fahren. Hinsichtlich der EM nächste Woche in Lorsch (D) wollte ich es heute etwas ‚gemütlicher‘ angehen lassen. Ich komme immer gerne nach Luxemburg und konnte in Cessingen bereits ein Elite-Rennen für mich entscheiden“, so der sympathische Athlet aus Zweibrücken.
Scott Thiltges wusste, dass es keinen Sinn hätte, das Rad des Deutschen zu suchen: „Ich fühlte mich heute sehr gut und hab versucht, zu Beginn ein Loch herauszufahren. Nachdem Felix zu mir aufgeschlossen hatte, bin ich in meinem Rhythmus weitergefahren und war darauf bedacht, den zweiten Platz zu verteidigen“, so der Alzinger, den Dias dos Santos und Sören Nissen (VC Diekirch) in der letzten Schleife noch fast eingeholt hatten.
Negativtrend muss gestoppt werden
Bei der Preisvergabe kam Präsident Marco Lux, der übrigens kurz zuvor bei den Masters Platz sechs belegte, 3:20 hinter dem nimmermüden Pascal Triebel (Munnerefer Vëlosfrënn), knapp auf die allgemeine Situation im Luxemburger Cyclocross zu sprechen. Den negativen Trend, den der ehemalige WM-Bronzemedaillengewinner Claude Michely vor kurzem im Tageblatt-Interview beschrieben hat, müsste der nationale Verband mit einigen Maßnahmen versuchen aufzuhalten. Hinsichtlich der WM 2017 in Beles wäre es jammerschade, wenn die FSCL keine leistungsstarke Mannschaft aufbieten könnte. Dass es viele ambitionierte Nachwuchsfahrer gebe, hätten die Rennen am Nachmittag gezeigt.
Bestes Beispiel ist Felix Schreiber, der sich bei den Débutants souverän durchsetzen konnte. Am Samstag konnte der 15-Jährige beim internationalen Quer in Oudenaarde (B) mit Platz 14 unter 41 Nachwuchsfahrern mehr als überzeugen. „Mein Ziel ist sicherlich die WM 2017 im eigenen Land. Dann bin ich Junior im zweiten Jahr und hoffe auf ein gute Ergebnis“, so der junge Mann aus dem Pratzerthal zuversichtlich. Hoffentlich wird ihm und den anderen Nachwuchsfahrern von FSCL-Seite her die notwendige Unterstützung zukommen, um den Traum von einem guten Ergebnis wahr werden zu lassen. Jempy Drucker war sicherlich nicht das letzte Luxemburger Talent im Cross.
Und eine Weltmeisterschaft im eigenen Land wird nach 2017 auch sobald nicht mehr stattfinden.
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