/ Drei Jahre Sportlycée: Eine schnelle Entwicklung
David Thinnes
Die Verantwortlichen blickten am Dienstag auf diese Zeit zurück, nutzten die Gelegenheit natürlich auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Außerdem wurden 14 Schüler geehrt, die als Erste ihr Studium am Sportlycée absolviert haben.
„Die Entwicklung ging extrem schnell. Wir hatten keine Zeit, langsam zu machen; die Schüler waren sofort da. Zu schnell war es dennoch nicht. Wir haben Schritt für Schritt genommen. Jetzt hat man das Gefühl, dass Ruhe reinkommt“, fasst Raymond Conzemius, Direktor des Sportlycée, zusammen.
Begonnen hat es mit vier Klassen. Momentan platzt der Container-Bau auf Cents mit 14 Klassen und 281 Schülern aus allen Nähten. Das Anliegen von Conzemius ist folgendes: „Wichtig ist jetzt, das Sportlycée im Schulgesetz zu verankern und das neue Schulgebäude zu errichten.“ Der Bau sollte im Juli 2010 beginnen. „Die ’soumission‘ läuft. Anfang 2011 soll mit dem Bau begonnen werden. Im September 2012 sollen die Schüler ins neue Gebäude einziehen. Dann wird der jetzige Standpunkt definitiv zu klein sein. Dieses Schuljahr läuft. Das kommende bekommen wir auch noch ans Laufen, wenn auch mehr Klassen ‚wandern‘ müssen“, so Conzemius.
SPORTLYCÉE
DIE ZAHLEN
o Schuljahr 2010/11: 14 Klassen mit 281 Schülern 17 fest angestellte Lehrer, 46 insgesamt
o Verbände: 14
o Administration: 6 Personen (plus Eneps = „Ecole nationale de l’éducation physique et des sports“)
o Internet:
www.sportlycee.lu
Das Sportlycéé als Opfer seines eigenen Erfolges? Nein, sagt der ehemalige Hochspringer: „Es tritt ein, was wir aufgrund unserer Prognosen vorausgesagt haben.“
Was dem Direktor nicht gefällt, ist, dass man im Sportlycée im „Technique“ nicht auf den höheren Klassen weiterstudieren kann. Es sind nicht genügend Schüler vorhanden, die dafür in Frage kommen. Außerdem würden sie beim Angebot von z.B. einer Sektion in eine gewisse Richtung gedrückt werden. Mehrere Sektionen im Sportlycée anzubieten, würde das „effectif“ aber nicht schaffen.
So wurde bereits im vergangenen Jahr eine Zusammenarbeit mit dem „Lycée technique de Bonnevoie“ eingegangen. Dort sind momentan 24 Schüler eingeschrieben, zwischen 10e und 12e, verteilt auf drei, vier Sektionen.
Sporthalle, Internat
Ein weiteres Anliegen sind eine zusätzliche Sporthalle und das Internat. „Wir bräuchten noch eine kleine, funktionelle Sporthalle. Das würde das Training der Kollektiv- und Hallensportarten deutlich erleichtern. Aus budgetärer Sicht muss man das wohl skeptisch betrachten, in meinen Augen ist das aber notwendig. Für mich ist wichtig, dass es machbar ist. Es existieren Pläne. Ich denke, dass es nur noch eine Frage des politischen Willens und der Finanzen ist. Auch das Internat ist durchaus machbar. Entweder im INS selbst mit einigen Zimmern oder auf einem Stück Land neben dem INS“, so Conzemius, der anfügt: „Es geht nicht um die Größe des Projektes, sondern dass das Projekt funktioniert. Ich hoffe, dass die funktionellen Notwendigkeiten, die eine Schule benötigt, nicht angekratzt werden. An der Optik kann man sicherlich sparen. Schade finde ich, dass momentan diskutiert wird, verschiedene funktionelle Räume des neuen Schulgebäudes aus den Plänen zu nehmen.“
Stellenwert
Das Projekt „Sports-Etudes“ wurde vor drei Jahren skeptisch aufgenommen. Nach drei Jahren steht Raymond Conzemius diesem Punkt immer noch mit gemischten Gefühlen gegenüber: „Das Sportlycée hat nicht denselben Stellenwert und dieselbe Anerkennung wie andere Lyzeen. Wir vertreten durchaus pädagogische Werte, die in unserer schulischer Landschaft ihre Daseinsberechtigung haben. Die Unterstützung verschiedener Leute wie Claude Wiseler und Jeannot Krecké hat dafür gesorgt, dass das Projekt überhaupt zustande kam. Für mich fehlt die Botschaft, ‚das Sportlycée ist wichtig für ein Land.‘ Und genauso wichtig wie andere Projekte. Das Sportlycée könnte eine positive Botschaft in den jetzigen Zeiten sein. Ich will nicht bestreiten, dass es in unserer Schullandschaft noch größere Probleme gibt. Aber im Sportlycée geht es nur um eine Minorität der Kinder.“
Liste der geehrten Sportler und Schüler
Elèves méritants (1re CD 2009/10): Joël Fischbach (Feluba), Dana Gales (FLNS), Laurence Kimmen (FLSG), Patrick Kirpach (FLBB), Max Kohl (FLH), Tom Losch (FSCL), Mathieu Meyers (FLCK), Joé Michels (Feluba), Mike Muller (FLAM), Pit Schlechter (FSCL), Jo Schreiner, Lynn Schreiner (beide FLBB), Steve Thill (FLA), Olivier Waldbillig (FLGym)
Sportifs méritants (2007 bis 2010): Bob Jungels, Alex Kirsch, Tom Schwarmes (alle FSCL), Raphaël Stacchiotti, Sarah Rolko (beide FLNS), Bob Haller (FLTri), Mathieu Meyers (FLCK), Jennifer Warling (FLAM); FLTT-Mädchen (Sarah de Nutte, Tessy Gonderinger, Danielle Konsbrück, Annick Stammet), Basketball-U16-Jungen (Bob Grandjean, Ben Goergen, Thomas Grün, Alain Gengler, Tim Schmit, Bob Melcher, Jo Hoeser, Yann Wolff, Pit Schneider, Michael M’Putu)
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.