/ Dortmund und Bayern im Gleichschritt

Es ist alles perfekt angerichtet, der Showdown mit Finalcharakter kann kommen. Titelverteidiger Borussia Dortmund gegen Rekordmeister Bayern München: Am Mittwoch erlebt die Fußball-Bundesliga einen ultimativen Höhepunkt. Dortmund 66, München 63 Punkte – da flogen die Kampfansagen hin und her. „Wenn wir gewinnen, glaube ich nicht, dass wir uns das noch nehmen lassen“, tönte BVB-Verteidiger Mats Hummels vor dem Topduell gegen Jupp Heynckes‘ Starensemble. Die Replik des gegen Augsburg beim 2:1 doppelt erfolgreichen Bayern-Torjägers Mario Gomez kam prompt: „Es werden noch fünf schwere Spiele – aber wir wollen alle gewinnen.“
Überhaupt nicht mehr siegen kann der 1. FC Kaiserslautern. Die „Roten Teufel“ verabschieden sich nach 19 Begegnungen ohne Erfolg und dem 1:2 gegen Hoffenheim nach und nach aus der Erstklassigkeit, der Klassenverbleib ist nur noch theoretisch realisierbar. 20 Zähler, 18 Treffer – die Bilanz ist desaströs. Neu-Trainer Krassimir Balakow geht nicht davon aus, das Unmögliche noch zu schaffen: „Wir werden kämpfen, auch wenn wenig Hoffnung da ist.“
Auf Champions-League-Kurs
Auf direkten Champions-League-Kurs steuert der FC Schalke 04. Im Duell der Europa-League-Verlierer bezwang der Tabellendritte Hannover 96 am Sonntag mit 3:0 (1:0) und vergrößerte den Abstand zum ersten Verfolger Borussia Mönchengladbach auf fünf Punkte. Die Treffer für die Königsblauen erzielten der Spanier Raúl (6./47.) sowie Klaas-Jan Huntelaar (63.).
Im zweiten Sonntagsspiel bewahrte Andre Schürrle mit seinem Treffer (55.) das neue Trainerduo von Bayer Leverkusen, Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä, vor einem verpatzten Einstand beim 1:1 gegen den Hamburger SV. Mladen Petric verwandelte zuvor einen Handelfmeter für die Gastgeber (40.). Michael Ballack feierte sein Comeback in der Bayer-Elf, Torhüter Rene Adler stand erstmals wieder im Kader.
Einen großen Schritt machte der VfB Stuttgart mit dem 4:1 gegen Mainz. Werder Bremen kam beim noch immer heftig kriselnden 1. FC Köln lediglich zu einem 1:1. Der VfL Wolfsburg konnte es gegen den BVB nicht verhindern, dass die Westfalen ihren Rekord weiter ausbauten und nun schon 23 Mal nicht mehr verloren haben. „In Wolfsburg 3:1 zu gewinnen, ist kein Pappenstil“, befand BVB-Chef Reinhard Rauball nach dem durch die Treffer von Robert Lewandowski (2) und Ilkay Gündogan in kühler Effizienz herausgespielten Dreier.
Titel-Entscheidung
BVB-Meistermacher Jürgen Klopp geht indes nicht davon aus, dass es am Mittwoch vor mehr als 80 000 Fans im Dortmunder Fußball-Tempel schon zu einer Titel-Entscheidung kommt: „Meines Wissens sind danach noch vier Spiele und damit zwölf Punkte zu vergeben. Wir spielen noch gegen Schalke und Gladbach, also gibt es meiner Meinung nach keine Vorentscheidung.“
Ungeteilter Negativ-Meinung sind die Kölner Verantwortlichen, die einfach nicht zur Ruhe kommen. Nach dem Bremen-Spiel wurde der alkoholisierte Slawomir Peszko in eine Ausnüchterungszelle gebracht. Der Verein reagierte umgehend, sprach gegen Peszko eine Geldstrafe aus und warf ihn für den Auftritt in Mainz aus dem Kader. Zudem droht dem polnischen Nationalspieler das EM-Aus. Auswahltrainer Franciszek Smuda hat bereits Konsequenzen angedroht. Es ist schon das zweite unrühmliche Vergehen der gleichen Art beim 1. FC Köln: An Karneval war Miso Brecko bei einer Trunkenheits-Unfallfahrt erwischt und massiv bestraft worden.
Abstiegsplätze
Sollte Köln in Mainz verlieren, droht den Rheinländern der Sturz auf den direkten Abstiegsplatz. Doch selbst in diesem Fall will der FC mit Solbakken weitermachen. „Ich gehe fest davon aus“, sagte Hauptgeschäftsführer Claus Horstmann im Sport1-„Doppelpass“ auf die Frage, ob der Club am seinem Coach festhält.
Die Liste der gefährdeten Vereine ist lang und reicht vom FSV Mainz bis zu Otto Rehhagels Hertha BSC – trotz des 0:0 bei der schwächelnden Mönchengladbacher Borussia. Der 1. FC Nürnberg verspielte in Freiburg einen 2:0-Vorsprung. Daniel Caligiuri und Cedrick Makiadi glichen noch aus und lösten bei SC-Chefcoach Christian Streich Jubel aus: „Es ist eine Freude, mit dieser jungen Mannschaft arbeiten zu dürfen. Sie weiß nun, dass sie mit so einer Situation umgehen kann.“
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