/ Doping / Tagung des WADA-Exekutivkomitees: Interpol jagt Dopingsünder
Interpol unterstützt künftig die weltweite Jagd nach Dopingsündern. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und die internationale Polizei-Organisation vereinbarten in Montreal nach mehrmonatigen Gesprächen eine Zusammenarbeit in den Bereichen Beweismittel-Sammlung und Informationsaustausch.
Bereits zuvor hatte Frankreich der WADA die Installierung eines Verbindungsmannes im Interpol-Hauptquartier im französischen Lyon angeboten.
„Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne. Organisationen wie Interpol besitzen Mittel zur Bekämpfung von Doping, die dem Sport nicht zur Verfügung stehen. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass der Einsatz von Regierungen und der Informationsaustausch zwischen offiziellen Behörden und Organisationen sowie den Anti-Doping-Agenturen enorm wichtig ist, wenn es um die Aufdeckung von Dopingvergehen geht, die nicht durch normale Testverfahren entdeckt worden wären“, erklärte der australische WADA-Chef John Fahey nach der Unterzeichnung des Abkommens mit der weltweit operierenden Polizei-Organisation. Die Kooperation mit Interpol ist Teil einer neuen WADA-Strategie. Fahey und seine Mitstreiter versprechen sich von der Einbindung von Regierungen und anderen offiziellen Stellen größere Erfolgsaussichten in der Doping-Bekämpfung.
Auf der Liste der verbotenen Mittel könnte zukünftig auch die Potenzpille Viagra stehen. Endgültig will die WADA das aber erst nach detaillierten Untersuchungen und gründlichen Studien entscheiden. „Es gibt Aussagen, die vermuten lassen, dass Viagra leistungssteigernd ist. Das wird derzeit geprüft“, sagte WADA-Chef John Fahey.
Das eigentlich für spezielle Herzkrankheiten entwickelte und heute millionenfach als Potenzpille verschriebene Medikament wird unter den Leistungssportlern immer beliebter. Noch sind die Effekte für die Leistungsfähigkeit von Athleten nicht genügend erforscht. Vor allem in Höhenlagen soll die hellblaue Pille die von Leistungssportlern gewünschte Wirkung haben: Der Wirkstoff Sildenafil weitet die Blutgefäße – auch in der Lunge – und verbessert die Sauerstoffaufnahme des Blutes. Es erhöht außerdem die Auswurfleistung des Herzens.
Aufschub
Einen Aufschub gab die WADA schließlich verschiedenen Sportverbänden und Ländern, um sich endlich gemäß dem internationalen WADA-Code zu verhalten. Die Weltverbände Turnen, Ringkampf, Handball, Volleyball und moderner Fünfkampf fingen sich einen Rüffel wegen allzu laxer Kontrollpraxis außerhalb der Wettkämpfe.
Was die nationalen Antidoping-Agenturen angeht, wurden die Länder in drei Gruppen eingeteilt. Auf dem guten Weg sind so laut WADA u.a. Frankreich und Deutschland, während sich am unteren Ende der Skala u.a. Österreich, Bulgarien die Türkei und Israel finden.
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