Djokovic und Federer nicht zu stoppen

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Gewohntes Bild und verkehrte Welt: Während sich im Männerfeld der French Open die Favoriten Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal keine Blöße gaben, startet die zweite Woche des bedeutendsten Sandplatzturniers ohne die drei Topspielerinnen.

Als Letzte der Top drei verabschiedete sich im Achtelfinale Wera Swonarewa.

Tennis in Zahlen

Herreneinzel, Achtelfinale: Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2) – Richard Gasquet (Frankreich/Nr. 13) 6:4, 6:4, 6:2, Roger Federer (Schweiz/Nr. 3) – Stanislas Wawrinka (Schweiz/Nr. 14) 6:3, 6:2, 7:5, David Ferrer (Spanien/Nr. 7) – Gaël Monfils (Frankreich/Nr. 9) 4:6, 6:2, 5:7 (wegen Dunkelheit abgebrochen), Fabio Fognini (Italien) – Albert Montanes (Spanien) 4:6, 6:4, 3:6, 6:3, 11:9

3. Runde: Rafael Nadal (Spanien/Nr. 1) – Antonio Veic (Kroatien) 6:1, 6:3, 6:0, Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2) – Juan Martin Del Potro (Argentinien/Nr. 25) 6:3, 3:6, 6:3, 6:2, Andy Murray (Großbritannien/Nr. 4) – Michael Berrer (Deutschland) 6:2, 6:3, 6:2, Robin Söderling (Schweden/Nr. 5) – Leonardo Mayer (Argentinien) 6:1, 6:4, 6:3, Viktor Troicki (Serbien/Nr. 15) – Alexandr Dolgopolow (Ukraine/Nr. 21) 6:4, 3:6, 6:3, 6:4, Ivan Ljubicic (Kroatien) – Fernando Verdasco (Spanien/Nr. 16) 6:3, 7:6 (8:6), 6:4, Gilles Simon (Frankreich/Nr. 18) – Mardy Fish (USA) 6:3, 6:4, 6:2, Alejandro Falla (Kolumbien) – Lukasz Kubot (Polen) 6:7 (4:7), 6:4, 7:5, 6:4, Juan Ignacio Chela (Argentinien) – Lukas Rosol (Tschechien) 6:2, 6:4, 3:6, 7:6 (7:5)

Dameneinzel, Achtelfinale: Anastasia Pawljutschenkowa (Russland/Nr.14) – Wera Svonarewa (Russland/Nr. 3) 7:6, 2:6, 6:2, Francesca Schiavone (Italien/Nr. 5) – Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 10) 6:3, 2:6, 6:4, Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 11) – Gisela Dulko (Argentinien) 7:5, 1:0 verletzungsbedingte Aufgabe Dulko

3. Runde: Victoria Azarenka (Weißrussland/Nr. 4) – Roberta Vinci (Italien/Nr. 30) 6:3, 6:2, Li Na (China/Nr. 6) – Sorana Cirstea (Rumänien) 6:2, 6:2, Maria Scharapowa (Russland/Nr. 7) – Chan Yung-Jan (Taiwan) 6:2, 6:3, Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 9) – Vania King (USA) 6:4, 6:2, Agnieszka Radwanska (Polen/Nr. 12) – Yanina Wickmayer (Belgien/Nr. 21) 6:4, 6:4, Andrea Petkovic (Deutschland/Nr. 15) – Jarmila Gajdosova (Australien/Nr. 24) 6:2, 4:6, 6:3, Jekaterina Makarowa (Russland) – Kaia Kanepi (Estland/Nr. 16) 6:4, 7:5, Maria Kirilenko (Russland/Nr. 25) – Arantxa Rus (Niederlande) 6:1, 6:1

Die verbleibenden Achtelfinals: Herren: Nadal – Ljubicic, Simon – Söderling, Murray – Troicki, Falla – Chela, Ferrer – Monfils
Damen: Li – Kvitova, Makarova – Azarenka, Sharapova – Radwanska, Petkovic – Kirilenko.

Die US-Open-Finalistin aus Russland unterlag ihrer Landsfrau Anastasia Pawljutschenkowa 6:7 (4:7), 6:2, 2:6. Zuvor waren bereits die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki (Dänemark) und die an zwei gesetzte Melbourne-Siegerin Kim Clijsters aus Belgien gescheitert.

Dagegen bleibt Überflieger Djokovic auf Rekordkurs und kommt der Weltranglistenführung immer näher. Durch seinen 41. Sieg in diesem Jahr zog der Serbe ins Viertelfinale ein. Den Melbourne-Gewinner trennen nach dem 6:4, 6:4, 6:2 im Achtelfinale gegen Richard Gasquet (Frankreich) nur noch zwei Siege zum Aufstellen eines neuen Startrekords.

Ohne Satzverlust

Die bisherige Bestmarke hält John McEnroe. Dem US-Amerikaner waren 1984 42 Erfolge in Serie gelungen. Jahresübergreifend ist der Argentinier Guillermo Vilas mit 46 gewonnenen Matches (1977) das Maß der Dinge. „Ich spiele derzeit das beste Tennis meines Lebens“, sagte Djokovic, der in der Runde der letzten acht auf den ungesetzten Fabio Fognini trifft. Der Italiener bezwang den Spanier Albert Montanes nach der Abwehr von fünf Matchbällen und trotz einer Oberschenkelblessur mit 4:6, 6:4, 3:6, 6:3, 11:9.

Davis-Cup-Sieger Djokovic kann in Roland Garros die Spitze der Weltrangliste aus eigener Kraft erklimmen, wenn er das Finale erreicht. Derzeit führt der Spanier Rafael Nadal das Ranking an.

Schweizer Uhrwerk

Auch Federer agierte bisher so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Ohne Satzverlust stürmte der Grand-Slam-Rekordsieger ins Viertelfinale und darf weiter von seinem zweiten Paris-Titel nach 2009 träumen. Das Duell der Eidgenossen gewann Federer gegen Stanislas Wawrinka mit 6:3, 6:2, 7:5. „Ich habe weniger Druck seit meinem Erfolg vor zwei Jahren. Und das ist nicht das Schlechteste“, meinte der 29-jährige Federer.

Bei den Frauen zeigte zumindest Titelverteidigerin Francesca Schiavone Klasse. Die 30 Jahre alte Italienerin besiegte im Achtelfinale Jelena Jankovic (Serbien) mit 6:3, 2:6, 6:4. In der Runde der letzten acht trifft Schiavone auf Pawljutschenkowa. In einem weiteren Viertelfinale stehen sich Lokalmatadorin Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 11) und die an Position 13 gesetzte Russin Swetlana Kusnezowa gegenüber.

Nicht unantastbar

Nachdenklich und nicht so souverän wie gewohnt präsentierte sich im Schatten des Eiffelturms bislang Titelverteidiger Nadal. Der topgesetzte Spanier steht nach einem 6:1, 6:3, 6:0 gegen den kroatischen Qualifikanten Antonio Veic zwar im Achtelfinale.

Nadal, der mit seinem sechsten French-Open-Titel die Bestmarke des derzeitigen Paris-Rekordsiegers Björn Borg (Schweden) einstellen könnte, wirkte aber in den Runden zuvor längst nicht so unantastbar wie einst am Bois de Boulogne. „Ich mache momentan Fehler, die ich in der Vergangenheit nicht gemacht habe“, sagte der Linkshänder, der in Roland Garros eine Matchbilanz von 41:1 Siegen hat. Am Montag wartet nun Ivan Ljubicic (Kroatien) im Duell um den Viertelfinal-Einzug auf Nadal.

Besonders die beiden jüngsten Final-Niederlagen auf seinem Lieblingsbelag in Rom und Madrid gegen Djokovic haben Nadal offenbar mächtig zugesetzt. „Vielleicht spiele ich derzeit ein bisschen nervös. Und das schlägt sich auch auf die Beinarbeit nieder“, meinte „Rafa“.

Terminflut

In die Offensive ging Nadal abseits des Courts. Mit Blick auf die Belastungen der Tennisprofis forderte er eine Änderung des Ranglisten-Systems und die Verkürzung der Saison. „Wenn wir wollen, dass die Spieler längere Karrieren haben, müssen wir den Turnierkalender reduzieren“, sagte der neunmalige Grand-Slam-Sieger Nadal.

Der 24-Jährige selbst fühlt sich aufgrund der Terminflut, als ob er „schon seit 100 Jahren auf der Tour“ spiele. Nadal plädierte zudem für die Einführung eines Zwei-Jahres-Rhythmus bei der Erstellung der Weltrangliste, um so einen Absturz im Ranking nach Verletzungspausen zu verhindern.