Dieumerci, der Hoffnungsträger

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Auf der „Grenz“ wird er fast ehrfürchtig nur noch „Dieu“ genannt, im Pokalfinale am Samstag ist es demnach normal, dass die Hoffnungen der Jeunesse Anhänger vor allem auf den schmalen Schultern von Wirbelwind Dieumerci Ndongala lasten.

Als er vor Saisonbeginn nach Esch wechselte, kannte ihn kein Mensch, mittlerweile steht er mit seinem Namen für den gefährlichen Offensivfußball, den Jeunesse wieder seit dieser Spielzeit bietet. Doch die Eingewöhnungszeit war nicht einfach für den kongolesischen Jugendnationalspieler. „Ich gebe zu, dass ich anfangs Probleme hatte, mich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. In Liège habe ich nichts anderes getan als Fußball zu spielen, hier nur abends. Glücklicherweise hat mich die Gruppe gut aufgenommen, so dass ich mich jetzt sehr wohl fühle.“

Quéré verlängert

Angreifer Frankie Quéré hat am Donnerstag seinen Vertrag bei der Jeunesse um ein weiteres Jahr verlängert. In den nächsten Tagen müsste auch die Unterschrift von Alexandre Vitali (RFCUL) folgen, wie Le Quotidien berichtete.

(del)

Einfach machte es ihm auch die erfolgreiche Saison seines Vereins. Nachdem die Qualifikation für die Europa League unter Dach und Fach ist, wollen die Escher am Samstag den Pokal nach Hause holen. Für Ndongala ist es sein erste Finale überhaupt. „Trotzdem macht mich das nicht nervös. Ich bin vielmehr motiviert und versuche, das Beste aus diesem Finale zu machen.“ So, wie er es die ganze Saison schon tut. Fünf Tore und sechs Vorlagen in 24 Spielen sind sein Arbeitsnachweis der Saison.Eine Bilanz, mit der der 20-Jährige nur bedingt zufrieden ist: „Es hätten einige Tore und Vorlagen mehr sein können. Zwischendurch bin ich in ein Loch gefallen, aber ich habe mich wieder gefangen.“

Rechtzeitig zum Saisonfinale nämlich. Im Halbfinale gegen Déifferdeng 03 am vergangenen Freitag entschied er mit einem Pass und einem Tor die Partie fast im Alleingang. Auch den Düdelingern bereitete er mit seinen technischen und läuferischen Fähigkeiten in beiden Aufeinandertreffen Probleme. „Es waren zwei enge Partien, die auch anders hätten laufen können, wir haben uns halt von unserer effizienten Seite gezeigt.“, erklärt Ndongala und weist im gleichen Atemzug auf die Unterschiede der beiden Finalteilnehmer hin: „Wir sind schneller, und damit hat der F91 Probleme. Die Düdelinger sind hingegen sehr robust und abgeklärt in den Duellen.“

Rückkehr zum Profitum

Auf welcher Position er am Samstag spielen wird, ist, bedingt durch die Wechselspielchen von Trainer Sébastien Grandjean, noch nicht sicher. Wahrscheinlich ist, dass er über links kommen und dort auf Bryan Mélisse treffen wird. Ob die Jeunesse-Anhänger auch nach dem Finale noch die Fähigkeiten des kleinen Dribblers bewundern können, steht trotz Vertragsverlängerung, noch nicht ganz fest. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich gehen kann, wenn ich ein interessantes Angebot aus dem Profilager bekomme. Es haben bereits einige Vereine mich kontaktiert. Aber die sportliche Herausforderung hat nicht gestimmt. Ein Verein beispielsweise aus der zweiten belgischen Liga ohne Ambitionen ist nicht interessant für mich. Außerdem kann ich mit Jeunesse in der Europa League spielen, das kann auch nicht jeder belgische Erstdivisionär von sich behaupten“, so Ndongalas Sicht der Dinge.