Comeback des Jahres: Es war ein kleines Comeback-Märchen, das Karateka Jenny Warling im Sommer bei den European Games in Polen schrieb. Die 29-Jährige hatte sich im Dezember 2022 beim Training einen Kreuzbandriss zugezogen. Ein halbes Jahr musste sie pausieren. Warling arbeitete hart an ihrem Comeback und wurde rechtzeitig zu den European Games wieder fit. Und in Polen gewann die ehemalige Europameisterin bei ihrer Rückkehr aufs Wettkampf-Tatami auf Anhieb die Bronzemedaille.
Titel des Jahres: Triathletin Jeanne Lehair blickt auf das bisher beste Jahr ihrer Karriere zurück. Die 27-Jährige, die erst seit 2022 für Luxemburg startet, krönte ihre herausragende Saison im Juni bei der EM in Madrid. Über die Kurzdistanz sicherte sie sich die Goldmedaille und kürte sich zur Europameisterin. Nach zwei Top-Ten-Platzierungen in der World Triathlon Championship Series liegt Lehair am Ende der Saison 2023 zudem auf Platz acht der Weltrangliste.

Medaillen des Jahres: 60 Jahre nach Norbert Haupert haben Patrizia Van der Weken und Vera Hoffmann 2023 wieder eine Medaille für Luxemburg bei einer Universitätsweltmeisterschaft gewonnen. Van der Weken sicherte sich im August in Chengdu (CHN) über 100 Meter in 11,22 Sekunden die Goldmedaille. Wenige Tage später ließ Hoffmann das nächste Edelmetall folgen. Hinter der Italienerin Laura Pellicoro wurde Hoffmann in 4:16,47 Minuten Zweite und holte Silber. Rund einen Monat zuvor hatte sie bei den European Games ebenfalls Silber gewonnen.
Abschied des Jahres: Wie kann man sich besser verabschieden als mit einem allerletzten Titel? Die beiden Escher Urgesteine Martin Muller und Sacha Pulli haben genau das getan. Mit dem Meistertitel 2023 beendeten beide im Mai ihre Handballkarriere. Das Duo hatte die goldene Ära des Vereins mit dem Challenge-Cup-Finale 2013 als Höhepunkt mitgeprägt. Mit Esch gewannen sie zudem zahlreiche nationale Titel, und auch in der Nationalmannschaft gehörten Pulli und Muller lange Jahre zu den Leistungsträgern. Pulli erzielte in 34 Einsätzen 78 Tore, Muller kommt in 95 Berufungen auf 150 Treffer.

Geburtstag des Jahres: In einem Alter, in dem andere Sportler schon längst im Ruhestand sind, spielt Ni Xia Lian immer noch Tischtennis auf höchstem Niveau. Im Juli 2023 feierte sie ihren 60. Geburtstag, im kommenden Jahr könnte sie zum sechsten Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen.
Golden Girls des Jahres: Lisa Jablonowski, Nadia Mossong, Cathy Schmit und Bridget Yoerger schrieben im Frühling eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Bei den JPEE in Malta gewann das erfahrene Damenquartett bei der Premiere des 3×3-Basketball auf souveräne Art und Weise Gold. Damit aber noch nicht genug: Nur zwei Wochen später holten die luxemburgischen Basketballerinnen auch bei den Europe Cup Qualifiers in Limassol den Turniersieg und qualifizierten sich damit als eine von gerade einmal zwölf Mannschaften für die Europameisterschaft in Jerusalem. Ein historischer Moment für den luxemburgischen Basketballverband. Zwar verloren die FLBB-Damen in Israel ihre beiden Gruppenspiele gegen die späteren Finalisten Niederlande und Spanien. Dennoch zeigte das Quartett, dass sich Luxemburg in dieser noch jungen Trenddisziplin auf der europäischen Bühne keinesfalls mehr verstecken muss.

Aufstieg des Jahres: Erst im vergangenen Jahr waren die luxemburgischen Tennis-Herren aus der Weltgruppe III des Davis Cup abgestiegen, nun dürfen Chris Rodesch, Alex Knaff und Co. bereits vom Aufstieg in die Weltgruppe I träumen. Dies durch zwei Erfolge im Jahr 2023. Mit einem 4:1-Sieg in den Play-offs gegen Südafrika war die Mannschaft von Kapitän Gilles Muller im Februar erst in die Weltgruppe II aufgestiegen. Dort erwischten die Luxemburger mit Slowenien ein schweres Los, meisterten aber auch diese Aufgabe und zogen dank eines weiteren 3:2-Erfolges in die Play-offs zur Weltgruppe I ein. In diesen trifft das FLT-Team im Februar auswärts auf Kolumbien.
Rücktritt des Jahres: Die Nachricht kam Ende August völlig überraschend: Eric Glod tritt aus der Tischtennis-Nationalmannschaft zurück. In einem Brief erläuterte der vierfache Landesmeister damals seine Gründe. Differenzen mit dem Verband hatten zu der Entscheidung geführt. „Ich passe nicht in das System des Verbandes hinein“, hieß es in Glods Schreiben: „Im Gegensatz zum Verband, der eine Zentralisierung des Trainings vorzieht, bin ich eher für eine Individualisierung, wo der Sportler sein Umfeld um sich herum aufbaut. (…) Ich würde mir, neben mehr Offenheit und Transparenz, auch wünschen, dass die Spieler ernst genommen werden.“
Fabelzeit des Jahres: Schnell, schneller, Patrizia Van der Weken – in 11:02 Sekunden hat die Luxemburgerin im Juni nicht nur einen neuen Landesrekord über 100 Meter aufgestellt, sondern sich auch unter die schnellsten Athletinnen Europas gemischt. Mit ihrer Rekordzeit liegt die 26-Jährige in der europäischen Bestenliste des Jahres 2023 auf Platz sechs.

Wechsel des Jahres: Die LSAP und Georges Engel gehörten nach den Parlamentswahlen im Oktober nicht mehr zur Regierung, demnach war auch klar, dass Luxemburg einen neuen Sportminister bekommen würde. CSV-Politiker Georges Mischo löste am 17. November offiziell Engel ab und übernahm das Ministerium.
Skandal des Jahres: Es waren zwei Punkte, die den nationalen Basketball zu Beginn des Jahres während Wochen beschäftigten und in kein gutes Licht rückten. Im Halbfinale der Coupe des Dames gegen Hostert waren Düdelingen genau diese am offiziellen Tisch aufgeschrieben worden, obwohl der T71 sie gar nicht erzielt hatte. Reklamationen während der Partie brachten nichts und so verließ Düdelingen das Feld erst einmal als Sieger. Doch noch vor Ort sichteten die Schiedsrichter das entsprechende Videomaterial und erkannten den Fehler. So änderte nach der Partie nicht nur das Schlussresultat, sondern auch der Sieger. Nicht Düdelingen, sondern der Gréngewald hatte plötzlich gewonnen und stand im Endspiel. Was folgte, waren Wochen, in denen sich sämtliche Instanzen mit diesem Fall beschäftigen mussten. Am Ende entschied das nationale Sportgericht CLAS nur wenige Tage vor dem Finale zugunsten des Gréngewald, der sich dann auch den Titel gegen Bartringen sicherte.
Duo des Jahres: Es sah fast schon so aus, als müssten Mariya Shkolna und Gilles Seywert ihren Traum von einer WM-Medaille aufgeben. Das luxemburgische Mixed-Compound-Duo lag im Bronze-Match der Weltmeisterschaften im Bogenschießen im August vor dem letzten Satz mit einem Punkt zurück und hatte eigentlich schon nicht mehr mit dem Edelmetall gerechnet. Doch dann versagten ihren Gegnern die Nerven, Shkolna und Seywert selbst bewiesen Nervenstärke, drehten das Match in letzter Sekunde und durften mit der Bronzemedaille im Gepäck zurück nach Hause reisen. Nur einen Monat später stellten sie ihre Klasse erneut unter Beweis und gewannen den Europameistertitel im Feldbogen.

0,6 Punkte des Jahres: Erstmals seit dem Rücktritt von Sascha Palgen mischte der nationale Turnverband FLGym wieder bei der Vergabe um ein Olympiaticket mit. Am Ende fehlten Céleste Mordenti, die im WM-Mehrkampf in Antwerpen eine neue persönliche Bestleistung von 49,332 Punkten aufgestellt hatte, gerade einmal 0,6 Zähler für die Qualifikation. Ein vielversprechendes Resultat, das zeigt, dass der Wechsel der jungen Turnerin ins Trainingszentrum nach Amsterdam der richtige Schritt war.
Talent des Jahres: Ein Schnitt von 31,5 Punkten, 23,3 Rebounds und 6,2 Steals pro Partie sowie ein Effizienzwert von 43,8 sprechen Bände. Auf diese bemerkenswerten Statistiken kam Basketballerin Ehis Etute bei der EM (Division B) im Sommer in Sofia. Damit avancierte die junge Luxemburgerin nicht nur zum MVP des Turniers, sondern führte das FLBB-Team auch noch bis ins Finale. Auch bei der A-Mannschaft hat sich Etute längst als Leistungsträgerin etabliert und war beim Sieg gegen Bosnien-Herzegowina im November mit 25 Punkten die Topscorerin der Partie.
Jubiläum des Jahres: Zehn Jahre waren es 2023 her, dass sich die ganze luxemburgische Sportwelt plötzlich für Handball begeisterte. 2013 marschierte der HB Esch nämlich im Challenge Cup bis ins Finale. Die beiden Endspiele gegen Minsk am 18. Mai 2013 zu Hause (26:31) und am 25. Mai 2013 auswärts (24:32) gingen zwar verloren. Bereits alles, was davor passierte, war für den luxemburgischen Handball aber historisch. Der HB Esch schaltete auf dem Weg dahin die spielstarken Teams Prishtina (KOS), Vojput (SRB), Hasselt (B) und im Halbfinale auch sensationell Suceava (ROM) aus. Die Escher Saison 2013 bleibt unvergessen.
Antritt des Jahres: Als eine der Favoritinnen war Marie Schreiber in das U23-Rennen bei den Cyclocross-Europameisterschaften im November gestartet. Die 20-Jährige drückte dem Rennen im französischen Pontchâteau auch gleich ihren Stempel auf und setzte sich nach den ersten Kurven an die Spitze des Feldes. Nur die Britin Zoe Backstedt konnte dem Tempo der Luxemburgerin folgen. Einer Attacke ihrer Konkurrentin konnte Schreiber zwar nichts entgegensetzen, fuhr aber als Zweite über die Ziellinie und sicherte sich souverän den Vize-Europameistertitel.

Ritt des Jahres: Mit seinem Sieg beim renommierten CSI5*-Turnier in Göteborg hat sich Victor Bettendorf im Februar nicht nur einen persönlichen Traum erfüllt, sondern auch luxemburgische Reitsportgeschichte geschrieben. Noch nie zuvor hatte ein Springreiter aus dem Großherzogtum einen Großen Preis dieser Kategorie gewonnen. Mit seinem Pferd Mr. Tac gewann Bettendorf 2023 auch die prestigeträchtigen Saut Hermès in Paris.
Enttäuschung des Jahres: Mit großen Erwartungen waren Luxemburgs Tischtennisspieler im Mai zu der WM im südafrikanischen Durban gereist. Besonders im Damen-Doppel war die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis groß, nachdem Sarah De Nutte und Ni Xia Lian 2021 in Houston (USA) WM-Bronze geholt hatten. Diesmal sollte für das luxemburgische Weltklasse-Doppel, das an Position drei gesetzt war, nach einem Freilos in der ersten Runde und einem 1:3 gegen ein Duo aus Hongkong in Runde zwei allerdings früh Schluss sein. Auch im Einzel schieden beide früh aus.
Rekordjäger des Jahres: 2023 war im nationalen Schwimmsport das Jahr von Ralph Daleiden und Rémi Fabiani. Das Duo hat eine Bestzeit nach der anderen gejagt. Erst Anfang Dezember hat Daleiden in 48:63 Sekunden einen neuen Landesrekord über 100 Meter Freistil aufgestellt – es war das zweite Mal in diesem Jahr. Zuvor hatte er die nationale Bestmarke bei der WM im Juli schon auf 48,77 Sekunden heruntergeschraubt. Fabiani hatte seinen großen Moment derweil bei den U23-Europameisterschaften im August. Nachdem er bereits bei der WM den Landesrekord über 50 m Freistil auf 22,47 Sekunden verbessert hatte, ließ er in Dublin eine Weltklassezeit von 22,09 Sekunden folgen. Beide Schwimmer haben sich damit auch der Olympianorm angenähert.

Sensationssieg des Jahres: Die Basketball-Damen erlebten eine Novemberwoche, wie man sie bei der FLBB bisher noch nicht gesehen hatte. Obwohl mehrere Leistungsträgerinnen, wie College-Spielerin Anne Simon, fehlten, holte das Team von Trainer Mariusz Dziurdzia zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2025 einen 56:48-Sieg in der Schweiz. Drei Tage später legten Magaly Meynadier und Co. noch einen drauf und besiegten in der heimischen Coque den großen Favoriten und Nummer 17 der Welt, Bosnien-Herzegowina, mit 77:64 und erhielten sogar vom Weltverband für dieses Zeitfenster als einziges Team die Note A+.
Events des Jahres: Gleich zwei große Multisport-Events standen für die luxemburgischen Sportler 2023 an. Nach einer vierjährigen Pause fanden im Mai/Juni wieder die Spiele der Kleinen Europäischen Staaten statt. 130 Einzelsportler aus dem Großherzogtum nahmen an den JPEE in Malta teil und kehrten mit insgesamt 66 Medaillen (16 Gold, 22 Silber, 28 Bronze) zurück. Mit der dritten Auflage der European Games folgte knapp 14 Tage später für 25 luxemburgische Einzelsportler das nächste Multisport-Highlight. In Krakau holte die COSL-Delegation zwei Medaillen (1 Silber, 1 Bronze).
Trennung des Jahres: Aus eins mach vier. Seit der Entstehung der FLAM, dem nationalem Kampfsportverband, in den 60ern wurden Jahr für Jahr neue Sportarten und Vereine in den Kreis aufgenommen. Damit ist es jetzt vorbei. Judo, Karate und Teakwondo traten nach der Generalversammlung im Juni aus und gründeten neue – eigenständige – Verbände. Die „kleinen“ Randsportarten, die weniger im Mittelpunkt stehen, sind derweil weiterhin Mitglieder der FLAM.
Rekord des Jahres: Die Fans der „Roten Löwen“ träumen weiter, denn die Chancen, im Sommer an der Fußball-Europameisterschaft teilzunehmen, sind so groß wie nie zuvor. Mit ihrer EM-Qualifikationskampagne und historischen 17 Punkten stellten die Spieler von Luc Holtz einen Rekord auf, der in Zukunft wohl nur schwer zu schlagen sein wird. Die FLF-Auswahl hat, mit Ausnahme der beiden Debakel gegen Portugal, für Höhepunkte im Kalenderjahr gesorgt und die Fans kamen in Scharen ins Stadion. 2024 soll es genauso weitergehen. Das nächste Highlight wartet bereits im März.

Premiere des Jahres: Die Halle bebte an diesem Samstagnachmittag auf Malta, die perfekte Kulisse also für ein Stück Luxemburger Sportgeschichte. Unter den Augen vieler luxemburgischer Sportler, die das Team von Coach Ken Diederich frenetisch anfeuerten, wuchsen die Luxemburger Basketballer über sich hinaus und feierten einen viel umjubelten 78:68-Sieg gegen den Gastgeber des Turniers. Es war das erste Mal, dass das Herrenteam der FLBB bei den Spielen der kleinen Staaten die Goldmedaille gewinnen konnte.

Schuss des Jahres: Sie konnte es selbst kaum glauben. Trap-Schützin Lena Bidoli musste erst einmal Familie und Freunde anrufen, um allen mitzuteilen, dass sie im Finale der JPEE die Olympische Silbermedaillengewinnerin Alessandra Perilli aus San Marino geschlagen hatte und mit Gold nach Luxemburg zurückkehren würde. Das Besondere an ihrer Geschichte: Die Autoverkäuferin hatte erst vor zwei Jahren mit dem Trapschießen begonnen.
De Maart
Ech si frou das dei Greng fort sin. Hoffentlech brauch RTL elo keng Leit ze entlossen, eng Equipe war dach permanent fir de Bausch ennerwe.??????