Die Red Boys melden sich zurück

Die Red Boys melden sich zurück
(Tageblatt-Archiv/Marcel Nickels)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei den Red Boys war Dampf in der Küche in den letzten Wochen, doch mit einem Sieg gegen den Titelfavoriten HB Esch meldet sich der amtierende Meister zurück im Titelkampf und unterstrich, dass er die Titelverteidigung keineswegs "ad acta" gelegt hat.

Nach der hohen Niederlage in Käerjeng wurde vor einigen Wochen Trainer Goran Vukcevic entlassen und Goni Shabani als Interimstrainer nominiert. Seitdem läuft es wieder beim amtierenden Meister, denn er gewann seine drei ersten Begegnungen unter dem neuen Trainer, wobei auch der Einzug ins „Final Four“ im Pokal seinen Start perfekt gemacht hat. Einen besseren Einstand hätte Shabani sich nicht wünschen können. Warum es wieder läuft und wie es weitergeht, wollte Tageblatt.lu von ihm wissen.

Seitdem du die Mannschaft übernommen hast, läuft es wieder bei den Red Boys. Wie hast du das geschafft?

„Meine Philosophie vom Handball besteht darin, dass man nur als Mannschaft erfolgreich sein kann. Das habe ich versucht, den Spielern zu vermitteln, denn das war leider in der letzten Zeit nicht mehr der Fall. Sie haben sich das zu Herzen genommen, treten im Moment als Mannschaft auf, wo jeder für jeden da ist, und zum Glück hat sich der Erfolg eingestellt.“

Warum ging es nicht mehr mit Vukcevic?

„Das kann ich beim besten Willen nicht beantworten. Wir haben gut zusammengearbeitet und hatten ein freundschaftliches Verhältnis. Warum er die Spieler nicht mehr erreicht hat, ist mir ein Rätsel. Dies muss mit Ereignissen aus der vergangenen Saison zusammenhängen, wovon ich nichts weiß. Fest steht, dass die Disziplin verloren ging und dann läuft eben nichts mehr zusammen.“

Mit diesen Erfolgen wirst du wahrscheinlich als Cheftrainer weiterarbeiten können …

„Das ist nicht meine Entscheidung, die müssen schon die Vereinsverantwortlichen treffen. Hier geht es nicht um meine Person. Es ist für mich natürlich eine enorme Herausforderung, die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen und daran werde ich mit all meiner Kraft arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass mit dem Potenzial, das in diesem Kader steckt, noch so manches möglich ist. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern ist perfekt. Dass man durch Disziplinlosigkeit die Arbeit, die von vielen Beteiligten geleistet wird, in Frage stellt, ist nicht hinnehmbar. Und ich glaube, die Spieler haben das begriffen. Sollte der Vorstand mit meiner Arbeit zufrieden sein, würde ich natürlich die Verantwortung übernehmen.“

Wie hast du die Partie gegen Esch erlebt?

„Es war schon eine besondere Leistung, was die Mannschaft gegen Esch zustande brachte. Die Escher besitzen eine super Truppe mit dem wohl besten Kader, den es jemals hierzulande gab. Mit ihren hochkarätigen Auswechselspielern können sie zu jeder Zeit wechseln, ohne dass es zu einem Leistungsabfall kommt. Doch wir haben uns nicht beeindrucken lassen und haben von Beginn an unser Spiel diszipliniert durchgezogen. Besonders in der Abwehr standen wir gut und Rafal (Grzybowski) hat im Tor hervorragend gehalten, so dass wir zeitweise sogar mit sechs Treffern vorne lagen. Einen kleinen Durchhänger, mit leichtsinnig vergebenen Chancen, konnten wir durch unser Kollektivspiel in Grenzen halten. Eigentlich war der Sieg nie gefährdet und wir haben verdient gewonnen. Ich konnte am Samstag richtig stolz auf die Mannschaft sein.“

Solltest du in naher Zukunft Cheftrainer werden, welche Ziele hast du vor Augen?

„Wir werden versuchen, uns durch gute Arbeit weiterzuentwickeln. Bei unserem kollektiven Verhalten ist noch Luft nach oben, auch in der Abwehr haben wir noch einige Baustellen. Wenn wir alle zusammen unser Bestes geben und zusammenhalten, werden wir noch viel Freude an dieser Mannschaft haben, davon bin ich überzeugt. Was am Ende dabei herauskommt, kann man nicht sagen, da die Resultate immer mit etwas Glück verbunden sind. Für mich sind sie natürlich nicht nebensächlich, aber nicht das Allerwichtigste. Als Trainer will man Fortschritte in der Weiterentwicklung der Spieler und natürlich auch der Mannschaft sehen, dafür arbeitet man.“

Bedauerst du, dass es wegen der Spiele der Nationalmannschaft zu diesem Zeitpunkt zu einer Unterbrechung kommt?

Nein eigentlich nicht, die Spieler haben sich diese Wettkampfpause verdient und es gibt mir die Möglichkeit, einige Wochen ohne Stress und in Ruhe mit der Mannschaft zu arbeiten und sie auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.