TennisDie Queen von Queens: Großbritannien hat mit  Emma Raducanu einen neuen Sportstar

Tennis / Die Queen von Queens: Großbritannien hat mit  Emma Raducanu einen neuen Sportstar
Völlig überraschend gewann die Qualifikantin Emma Raducanu die US Open Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

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Aus dem Nichts zum Titel bei den US Open: Emma Raducanu hat es geschafft, Großbritannien in Euphorie zu versetzen. 

Stratosphärisch, anders kann man es nicht nennen. Großbritannien feiert den grandiosen und beispiellosen Aufstieg von Emma Raducanu, nachdem in der Nacht zum Sonntag die 18-jährige Britin sich im Finale des Tennisturniers von New York gegen Leylah Fernandez durchsetzen konnte. Damit ist sie die erste britische Grand-Slam-Siegerin seit 44 Jahren. Das gab es noch nie in der Tennisgeschichte, dass eine Qualifikantin die US Open gewonnen hat. Zugleich ist Raducanu die jüngste Britin, die ein Grand-Slam-Turnier für sich entscheiden konnte. Und sie tat es mit Stil: Vor den Open auf Platz 150 der Weltrangliste gesetzt, bestritt sie ihren Durchmarsch, ohne einen einzigen Satz abzugeben. „Ein Stern ist geboren“, kommentierte die Tennis-Legende Martina Navratilova.

Mit ihrem Sieg im New Yorker Stadtteil Queens, da waren sich die britischen Zeitungen am Sonntag einig, habe Emma Raducanu schon jetzt Geschichte geschrieben und feierten sie prompt als „Queen von Queens“. Einen „der großen Triumphe des Tennisports“ sah der Sunday Telegraph, und die Sun on Sunday erklärte, dass sie jetzt „eine der am meisten vermarktbaren Athletinnen“ sei. Die Queen selbst gratulierte Raducanu am Sonntag zu ihrem Sieg. „Ich sende Ihnen meine Glückwünsche für Ihren Erfolg“, lautete die persönliche Botschaft von Elizabeth II. „Es ist eine bemerkenswerte Leistung in solch einem jungen Alter und ein Beweis für Ihre harte Arbeit und Hingabe.“ Auch der Premierminister wollte es sich nicht nehmen lassen, zu gratulieren. „Was für ein sensationelles Match“, schrieb Boris Johnson auf Twitter. „Du hast außerordentliche Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Zähigkeit gezeigt, und wir sind alle stolz auf dich.“ Und Oppositionsführer Keir Starmer erklärte: „Was für eine Gewinnerin. Eine wahre britische Heldin.“

Emma Raducanu kam als Tochter einer chinesischen Mutter und eines rumänischen Vaters, beide in der Finanzbranche tätig, vor 18 Jahren in Kanada zur Welt, bevor sie im Alter von zwei Jahren nach Großbritannien übersiedelte. Schon in der Grundschule beeindruckte Emma ihre Sportlehrer mit ihren Fähigkeiten beim Tennis und gewann als 13-Jährige ihr erstes internationales Turnier in Liverpool. Das machte sie damals zur jüngsten Turniersiegerin der Geschichte des Tennisweltverbands. Aber erst vor drei Monaten wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als sie es mit einer Wildcard bis ins Achtelfinale von Wimbledon schaffte. Dort musste sie wegen Atemschwierigkeiten im zweiten Satz aufgeben. Manche hatten sie da schon als mögliche Siegerin des Turniers gesehen. Mit ihrem Sieg von New York springt Raducanu nun auf Platz 23 in der Weltrangliste und streicht 2,5 Millionen Dollar als Preisgeld ein. Aber das wird nur der Anfang einer bemerkenswerten Karriere sein.