/ Die „Heimspiel-Könige“ besteigen den Thron (VIDEO + Bilder)
Wegen der besseren Platzierung nach der Zwischenrunde hatte der Conterner Verein hierfür das Heimrecht. Und sein Kassierer durfte sich bereits beim Anpfiff über eine willkommene Geldspritze freuen. Denn die Hütte war mit 1.843 Zuschauern proppenvoll. Den Rest mussten also die Conterner Spieler selbst besorgen. Und sie taten es.
„’t ass Kiermes am Duerf, an de Spillmann ass do“, so lautete der allgemeine Tenor nach dem zweiten Finalspiel, als AB Contern sein 16. Heimspiel in Folge errungen hatte. In Contern wollte man also die Festtage verlängern. Die Conterner Anhänger spielten denn auch gleich vor dem Anpfiff des Entscheidungsspiels den „Hämmelsmarsch“. Alles war demnach bereit für die Meisterfeier. Allerdings rechneten sich die Musel Pikes ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf den Titelgewinn aus. Man durfte also gespannt sein, welches der beiden Teams die kurze Erholungsphase von weniger als 48 Stunden am besten genutzt hatte, um neue Energien für den definitiven Showdown zu tanken.
Die sehr tempogeladene Partie entwickelte sich sofort zu einem wahren Endspiel. Alle Zutaten waren gegeben. Von der hohen Motivation aller Akteure bis hin zu den stimmungsgewaltigen Anhängern beider Lager. Rein gar nichts wurde an den Anfangsformationen geändert. Contern startete sogleich durch (8:2, 2′).
Im Gegensatz zur zweiten Begegnung lief Picard nicht sofort zur Hochform auf und vergab einige Versuche. Kirch als Ersatz für Schmitz festigte als eine Art Ausputzer unterm Korb den defensiven Rebound. Mit einem Doppelschlag erhöhte Jeitz (17:10) jedoch den lokalen Druck. Aber Picard lief nun langsam, aber sicher heiß. Mit zehn Punkten in Serie erzielte er den ersten Führungswechsel (19:20, 8′) in der Begegnung. Im zweiten Viertel ging es Schlag auf Schlag. Es war keine Zeit gegeben zum Verschnaufen.
Als Picard (20 Punkte) sich auf der Bank kurz erholte, zog Contern mit einem Zwischenspurt (8:0) davon. Braier und Schwartz reagierten kurzfristig (34:33), aber die Hausherren bestimmten nun das Spiel unter der Regie eines souveränen Ken Diederich. Der US-Amerikaner der Musel Pikes Chris Braier investierte sich im offensiven Part, um den Rückstand zur Pause einigermaßen in Grenzen zu halten.
Bei Wiederbeginn versuchten die Musel Pikes, wie schon in Ettelbrück im Halbfinale, den Hausherren sofort den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mit einem gelungenen 0:6-Spurt waren die Gäste beim Stande von 50:48 wieder im Rennen. Aber Contern hatte noch Reserven im Motor. Man empfand zwar einige Probleme, das Zuspiel auf seinen US-Amerikaner Gary, den unangefochtenen König im defensiven Rebound, zu finden. Fasbender überraschte jedoch mit einem Distanzschuss, um den lokalen Vorsprung (55:49) auszubauen.
Die Moselaner setzten sich weiterhin zur Wehr, aber die Conterner agierten ganz geschickt und clever. Mit viel Routine bauten sie ihren Bonus vor dem letzten Viertel auf stolze 11 Zähler aus.
Die Musel Pikes setzten noch einmal alles auf eine Karte. Kapitän Guy Schmit und Schwartz avancierten nun zu den großen Aktivposten (16 Punkte in 4. Viertel). „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ dachten die Moselaner (73:66) und suchten als allerletztes Heilmittel ihre Flucht in einer Zonenverteidigung. Dieser Lösungsversuch sollte nicht mehr fruchten.
Contern behielt nämlich die Übersicht und der so wirkungsvolle Gary fand, nach einer vorübergehenden Korbflaute, wieder sein goldenes Händchen und beförderte sein Team und den ganzen Conterner Anhang in überschwängliche Glücksgefühle.
Titel Nummer 4
Die Conterner Truppe erhöhte ihre so beeindruckende Serie von 16 Heimsiegen in Folge um eine weitere, und wohl die wichtigste, Einheit. Hiermit setzte sie sich die Meisterkrone aufs Haupt. Es war nach 1998, 2001 und 2004 der vierte Meistertitel für den 1956 gegründeten Verein.
Er wurde erst perfekt gemacht nach insgesamt 34 Meisterschaftsbegegnungen – übrigens dem absoluten Maximum des Möglichen.
STATISTIK
o „T“-Bestnote: Brandon Gary (AB Contern)
o Viertel: 19:21, 29:21, 18:13, 18:18
o Contern: Gary 25, Diederich 19, Jeitz 14, Fasbender 9, Bissener 8, Becker 6, Braun 3, Torres 0.
o Musel Pikes: Picard 30, Schwartz 16, G. Schmit 12, Braier 10, Kirch 3, C. Schmit 2, Schmitz 0, R. Dentzer 0.
o Schiedsrichter: Mouton/Weiwers/Schuler
o Zuschauer: 1.843 davon 1.307 zahlende
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
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- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.