/ Die Eurofighter sind startklar
Trotz der 0:1-Hinspielniederlage in Norwegen versprühen die Spieler puren Optimismus. Und das aus gutem Grund. Die Mannschaft ist sich einig, im Hinspiel nicht ihr gesamtes Potenzial abgerufen zu haben. „Wir waren müde von der Reise und den Strapazen der Vorwochen. Jetzt haben wir Zeit, uns zu erholen. Mein größter Wunsch ist ein volles Stadion. Luxemburg muss hinter uns stehen, dann können wir für eine weitere Überraschung sorgen“, sagte Verteidiger Jean-Philippe Caillet wenige Minuten nach der Niederlage am vergangenen Donnerstag in Tromsö.
Von Zweckoptimismus kann man in diesem Fall nicht sprechen. Gegner Tromsö hat nämlich eine flagrante Auswärtsschwäche. In der heimischen Meisterschaft holten die Nordnorweger in zehn Partien in der Ferne keinen einzigen Sieg. Nur im norwegischen Pokal gegen zwei unterklassige Teams und in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League gegen Celje (2:0) gelangen TIL Auswärtssiege. Auf nationalem Niveau ist es bisher eine Saison zum Vergessen. Nach 18 Spieltagen liegt der D03-Gegner auf Platz elf in der Tabelle.
Dass in einer solchen Situation ein Sieg gegen Differdingen für große Zufriedenheit sorgt, merkte man in der Pressekonferenz nach dem Hinspiel. TIL-Trainer Agnar Christensen stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, aber auch die Überzeugung, bereits in der nächsten Runde zu stehen. „Wir brauchen nur noch ein Auswärtstor, dann sind wir durch“, erklärte Christensen. Vorsicht sieht anders aus.
Historische Chance
Differdingen hingegen witterte weiter die historische Chance, sich erstmals sportlich für die Europa-League-Playoffs zu qualifizieren. Vorstand, Spieler, Anhänger, sie alle wollen ein Sommermärchen wie 2011 erleben. Damals stand der Fusionsverein nach der Disqualifikation von Drittrundengegner Olympiakos Volos plötzlich in der vierten Runde und wurde mit zwei Partien gegen Paris Saint-Germain belohnt. Das war bis dahin keinem luxemburgischen Verein gelungen.
Die 2013er Kampagne stellt jedoch die Leistungen von 2011 aus mehreren Gründen weit in den Schatten. Differdingen hat bisher nur eins von fünf Spielen verloren. Insgesamt sprangen bereits drei Siege heraus. Noch nie hat es eine luxemburgische Mannschaft geschafft, zwei Gegner aus einem europäischen Wettbewerb zu schmeißen (die F91-Vorqualifikation gegen die Sanmarinesen von Tre Penne zählen wir an dieser Stelle nicht mit). Zu diesen Rekorden gesellt sich auch noch eine persönliche Bestleistung.
Mit neun Treffern in neun Spielen und in zwei Jahren hat sich Omar Er Rafik zum besten EP-Torschützen eines luxemburgischen Vereins gemausert.
Alle diese Rekorde können am Donnerstagabend (08.08.13) ein weiteres Mal getoppt werden. Um das zu erreichen, muss die Truppe um Kapitän Philippe Lebresne ein weiteres Mal an ihre Leistungsgrenze stoßen. Besonders in Acht nehmen müssen sich die Differdinger vor der gefährlichen Tromsöer Flügelzange. Vor allem die beiden Linksaußen Ciss und Kristiansen machten der D03-Abwehr das Leben zur Hölle. Dieses Unheil stoppen will Mittelfeldspieler Yannick Bastos, der im Hinspiel gesperrt fehlte und am Donnerstag (08.08.13) den verletzten Jérémy Méligner ersetzen wird.
Müdigkeit und Wetter
Zwei Faktoren werden in diesem entscheidenden Vergleich eine wichtige Rolle spielen. Wie gut vertragen die Norweger die Reise vom Polarkreis in den Süden Luxemburgs? Immerhin sieben bis acht Stunden war der Gegner gestern unterwegs, bevor am Abend die erste Trainingseinheit in Oberkorn erfolgte. Die andere Frage ist, wie gut die Skandinavier den Wetterumschwung verkraften. Zugegebenermaßen ist dieser Vorteil fast dahin. Für heute sind 21 Grad in Differdingen gemeldet. In Tromsö ist es nur wenige Grad kälter. Allerdings herrscht in Luxemburg eine höhere Luftfeuchtigkeit.
Egal wie es kommt, am Donnerstag (08.08.13) können sich die Zuschauer auf einen packenden Europapokalfight freuen, in dem beide Teams sich einen erbitterten Kampf liefern werden.
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