David Fiegen beendet Karriere

David Fiegen beendet Karriere
(Dthinnes)

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Nach über 20 Jahren Hochleistungssport ist am 8. Juli definitiv Schluss für David Fiegen: Mit einem Abschiedsrennen in Esch wird der Luxemburger seine Karriere endgültig beenden.

„Das war keine Entscheidung, die man von heute auf morgen fällt“, so der EM-Silbermedaillengewinner über 800 Meter von 2006 gegenüber tageblatt.lu: „Ich habe mich seit Februar mit dem Gedanken beschäftigt. Durch den Beruf kam ich zuletzt nicht mehr an das nötige Trainingsniveau heran. Es ging nicht um die Anzahl der Trainingseinheiten, die sind noch immer dieselben wie früher gewesen. Vielmehr sind es die Erholungsphasen zwischen den Einheiten, die durch die Arbeit als selbstständiger Café-Besitzer zu kurz kamen.“

Die Leichtathletik-Gene der Eltern Martine Carrario und Romain Fiegen hatten sich in David Fiegen vervielfältigt. Schon im zarten Kindesalter gehörte er zu den Besten im Challenge Tageblatt mit Zeiten über 50m, 1.000m und 2.000m, die noch heute nach 19 Jahre Bestand haben.

Ein Summum seiner Sportkarriere war sein letzter Rekordlauf 2006 über 800m beim Internationalen Weltklasse-Meeting im Letzigrund in Zürich in 1.44.81. Bereits vier Jahre zuvor war Fiegen in die internationale Eliteklasse aufgestiegen, als er noch im Juniorenalter bei der Hallen-EM in Wien bis ins Finale vorstieß und Platz 6 belegte. Zuvor hatte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Kingston (Jamaika) die Bronzemedaille gewonnen. Höhepunkt der Karriere war allerdings ohne Zweifel die Europameisterschaft 2006 in Göteborg, als er sich lediglich dem Niederländer Bram Som geschlagen geben musste. Die Entscheidung auf der Zielgeraden war hauchdünn, zudem hatte Som die Bahn verlassen, was durchaus zu einer Disqualifikation hätte führen können. „Am schönsten war für mich das Silber bei der EM in Göteborg 2006“, blickt Fiegen zurück, „weitere Highlights waren der Rekord in Zürich 2006, das Bronze bei der Junioren-WM 2002 in Jamaika und der Finaleinzug bei der Senioren-Hallen-EM in Wien als Junior.“

Im Juli 2011 hatte der 1984 geborene Escher seine Karriere ein erstes Mal beendet. Jedoch blieb er im Training und kam zurück. Höhepunkt des Comebacks war die Teilnahme an der Europameisterschaft im vergangenen Jahr in Zürich. Nun ist es Zeit, der beruflichen Laufbahn den Vorzug zu geben. Zuvor steht aber noch der 8. Juli auf dem Programm. Im Rahmen des zweiten Fola-Nocturne-Meetings wird der 30-Jährige gegen einstige Weggefährten und Konkurrenten aus dem In- und Ausland antreten.

Rückblickend spart Fiegen nicht an der Kritik an seiner Sportart. „Die Leichtathletik hat momentan nicht den Stellenwert, den sie als olympische Sportart Nummer 1 eigentlich haben müsste“, sagt der Athlet, der auch das Kardinalproblem des Sports noch lange nicht gelöst sieht: „Mit den heutigen Mitteln ist der Dopingkampf nicht zu gewinnen. Er muss viel, viel intelligenter werden.“ Er selbst wurde in seiner Karriere eigenen Aussagen zufolge ca. 100 Mal kontrolliert. Auffälligkeiten gab es keine, obwohl er mehr als einmal Dopingmittel angeboten bekam.

Das ganze Interview mit David Fiegen: Am Mittwoch im Tageblatt oder als E-Paper.

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