KarateDas Siegen nicht verlernt: Jenny Warling gewinnt Gold in Budapest

Karate / Das Siegen nicht verlernt: Jenny Warling gewinnt Gold in Budapest
Jenny Warling besiegte im Halbfinale die U21-Europameisterin Archivbild: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Jenny Warling durfte am Wochenende bei der 25. Ausgabe der Budapest Open jubeln. Die Luxemburgerin besiegte in der Kategorie -55 kg unter anderem die amtierende U21-Europameisterin und sicherte sich am Ende die Goldmedaille.

Nach den großen K1-Turnieren und den World Games stand für Jenny Warling am Wochenende mit den offenen Meisterschaften in Budapest eine etwas kleinere Aufgabe auf dem Programm – wobei die Jubiläumsauflage des Turniers top besetzt war. Für die 25. Open waren 1.611 Karatekas aus 36 Ländern eingeschrieben, die 2.120 Einsätze bestritten. Warling war als einzige FLAM-Vertreterin am Start.

Die Walferdingerin trat wie gewohnt in der Kategorie -55 kg (18 Teilnehmerinnen) an und durfte sich zu Beginn über ein „Freilos“ freuen, denn die Finnin Venla Karttunen brachte zu viel Gewicht auf die Waage und musste in einer höheren Kategorie kämpfen. In Runde zwei wartete mit Daiana Vansca eine Unbekannte auf die Luxemburgerin: „Ich kannte die Ungarin nicht, aber die Aufgabe war nicht allzu schwierig.“ Warling konnte den Kampf klar 6:0 gewinnen. „Es war wichtig, gut ins Turnier zu starten. Auch moralisch, weil es anschließend gegen die amtierende U21-Europameisterin ging. Es war ebenfalls eine Ungarin und man weiß ja, dass die Schiedsrichter gerne mal Heimathleten bevorzugen“, so Warling: „Ich habe von Anfang an Druck ausgeübt, auch um mich den Referees zu zeigen. Das hat gut geklappt, auch wenn der Gegnerin Punkte zugestanden wurden, die normal nicht vergeben werden. Deshalb war der Score am Ende so hoch.“ Die 28-Jährige konnte Zsofia Baranyi mit 9:4 bezwingen. Ein wichtiger Sieg gegen eine starke Gegnerin, der die Zukunft gehört.

Knapper Sieg im Finale

Mit diesem Resultat stand die Europameisterin von 2019 bereits im Finale und musste erneut gegen eine der Hoffnungsträgerinnen der Zukunft ran. Die erst 18-jährige Mia Bitsch (WR-22) gewann in diesem Jahr bereits Gold bei der „K1 Serie A“ in Pamplona (E). Mia Bitsch ist die jüngere Schwester von Jana Bitsch (heute Messerschmidt), einer ehemaligen Vizeweltmeisterin. Bitsch hatte zuvor im Viertelfinale mit Maya Schärer (CH) eine der Mitfavoritinnen ausschalten können und die Deutsche machte gegen Warling zunächst munter weiter und ging mit 1:0 in Führung. Die Luxemburgerin konnte zwar ausgleichen, aber bis zum 3:3 wurden beiden Kämpferinnen die Punkte zugesprochen, mit dem Senshu-Vorteil (erster Punkt) für Bitsch. „Kurz vor Kampfende hatte ich die richtige Lösung gefunden und konnte den Kampf mit 4:3 gewinnen“, so Warling, die mit einer wichtigen Goldmedaille für die letzten unglücklichen Auftritte entschädigt wurde.

Im Anschluss versuchte sich die Luxemburgerin noch in der Open-Klasse (26 Teilnehmerinnen): „Das war aber mehr zum Spaß, weil die meisten Gegnerinnen wegen ihrer Größe und des Gewichts im Vorteil sind.“ Dennoch konnte sie ihren ersten Kampf gegen Nina Radjenovic (CH, -61 kg) gewinnen, um anschließend gegen die Vizeweltmeisterin (2021) und Goldgewinnerin bei den World Games, Anita Serogina (UKR, -61 kg, WR-1) zu unterliegen. „Ich habe zwar mit 0:2 verloren, mein Kampf war aber sehr gut. Leider hatte ich meine Möglichkeit zum Punkt verpasst.“

In der Trostrunde traf Warling auf Aleksandra Ilankovic vom Ausrichterverein, der Kampf endete 1:1: „Ich war überzeugt, dass ich den Kampf gewonnen hätte, aber die Referees werteten mit 5:0 für die Ungarin. Weil es Open-Klasse war, bedeutete die Niederlage nicht viel, ein fader Beigeschmack bleibt dennoch.“