/ Das Leben nach der Karriere
Von Medaillen, Titeln und Reisen in die weite Welt hin zu Französischunterricht und Arbeitssuche – irgendwann ist für jeden Sportler die Zeit reif, sich auf ein Leben nach der Karriere zu konzentrieren. Für Judoka Marie Muller ist dieser Zeitpunkt nun gekommen. Früher als geplant.
Die Träume platzten Ende September 2015: Mitten in der heißen Phase der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro musste sich Judoka Marie Muller einer Schulteroperation unterziehen.
Es hätte bereits ihre dritte Teilnahme an einer Olympiade werden können. Zwar könnte sie im Sommer noch einmal in den internationalen Wettkampfzirkus zurückkehren, doch spätestens im Dezember ist Schluss, wie die 30-Jährige gestern im Interview bestätigte.
Im vergangenen Jahr hast du dein Karriereende für Ende 2016 angekündigt. Das war allerdings vor der Operation. Wie ist der Stand der Dinge?
Marie Muller: Daran hat sich nichts geändert. Meine Verträge laufen am Ende des Jahres aus. Ob ich nach der Verletzungspause aber noch einmal ein halbes Jahr dranhängen und Wettbewerbe bestreiten kann, steht noch in den Sternen. Wir sehen weiter, wenn es so weit ist. Im Moment halte ich mich mit Fitnesstraining in Form und gehe joggen.
Wie schwer ist es, akzeptieren zu müssen, dass ausgerechnet eine Verletzung über eine Olympia-Teilnahme entscheidet?
Ich wollte nie, dass es einmal so weit kommt. Aber man muss sich damit abfinden. Es bringt nichts, seine komplette Energie an solche Gedanken zu verschwenden. Ich habe gemerkt, dass es mit der Zeit besser wird …
Wie sieht es mit deiner Zukunft in der Armee aus?
Im Januar bin ich aus der Sportsektion ausgetreten, so wie es auch bei der Kaderrevision des Olympischen Komitees angekündigt worden war. Jetzt muss ich die Gelegenheit nutzen, mich auf meine Zukunft vorzubereiten. Die Armee unterstützt mich dabei sehr.
Da mein Französisch noch zu Wünschen übrig lässt, besuche ich einen speziellen Sprachunterricht. In welche Richtung es beruflich gehen soll, steht aber noch nicht fest. Ich habe noch keine konkreten Ideen. Ich bin dankbar dafür, dass die Armee mich über die ganzen Jahre unterstützt hat und auch weiterhin hinter mir steht.
Das komplette Interview finden Sie in der Freitagsausgabe des Tageblatt.
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