/ Darts -Legende Taylor geschlagen
Ein Nackenschlag für die Darts-Legende, der den 15-maligen Weltmeister aber nur noch mehr anstacheln wird, alles besser zu machen.
Ausgerechnet in seinem „Wohnzimmer“ verlor Darts-Superstar Phil Taylor die Orientierung. Völlig konsterniert lief der 15-malige Weltmeister auf der Bühne des Londoner Alexandra Palace herum, klatschte ein paar Mal in die Hände, schaute abwesend auf den Boden. Verloren gegen seinen Landsmann Dave Chisnall! Und das in der zweiten Runde der Weltmeisterschaft – so früh musste die Legende noch nie die Segel streichen.
Dave Chisnall versuchte nach seinem triumphalen und völlig überraschendem 4:1 gegen den Top-Favoriten sogar noch mal, Taylor zurück ins Rampenlicht zu holen, streckte dessen Arm in Richtung des tosenden Publikums. Aber Taylor wollte nicht so recht, klopfte seinem Bezwinger auf die Schulter und drehte wieder ab.
Aufregung
„Heute hat mich die Aufregung angesteckt“, sagte „The Power“ nach dem Match zu foxsports.com.au: „Das ist bis jetzt noch nie passiert.“ In der Tat zeigte der Engländer immer wieder eine bei ihm bislang unbekannte Nervenschwäche. Im letzten Spiel prallte erst einer seiner Darts von der Scheibe ab, dann setzte Taylor bei der großen Chance, im letzten Satz wenigstens auszugleichen, einen Dart über und einen unter die „Triple-20“, das höchstmögliche Punktfeld.
„Daran muss ich arbeiten“, sagte Taylor und ließ sofort wieder seinen unbändigen Ehrgeiz aufblitzen: „Ich bin ein Arbeiter. Ich werde jetzt nach Hause gehen und die Dinge richtig machen.“ 51 Jahre ist Taylor alt, vor Kurzem hatte er verkündet, noch vier Jahre spielen zu wollen.
Idol
Wo andere Spitzensportler nach einer solchen WM-Schmach über einen vorzeitigen Abschied nachdenken würden, kann man sich bei Taylor sicher sein: Jetzt macht er erst recht weiter!
Für die Engländer ist Taylor ein Idol – nicht schlecht für einen etwas zu kurz geratenen Typen mit Bierbauch, hängenden Schultern und jeder Menge Tattoos auf den Armen. Von 1994 bis 2007 stand Taylor in jedem WM-Finale. Dass er jetzt vorzeitig gegen die Nummer 38 der Welt ausgeschieden ist, wird diese Bilanz kaum trüben und bei seinem nächsten Sieg wieder vergessen sein.
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