Dank Muller nun gegen Großbritannien

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Der Mann des Wochenendes von Dublin heißt Gilles Muller: Die Nummer 90 der Weltrangliste gewann beim Davis-Cup-Spiel gegen Irland seine drei Partien (zwei Einzel, ein Doppel mit Bram) und war damit Hauptakteur beim 3:2-Sieg gegen Irland.

In der Europa/Afrika-Zone Gruppe II ist somit die Klasse gesichert. Das Zweitrundenspiel findet vom 8. bis 10. Juli in Großbritannien statt.

Den Grundstein für diesen Erfolg legte das Doppel vom Samstag: Das Duo Muller/Bram lieferte eine saubere Leistung ab gegen die irische Paarung, die mit James McGee und James Cluskey spielte. McGee ersetzte Barry King.

Unsicher war man im Vorfeld über den Stand des Niveaus von Bram, der nicht mehr auf der Profitour aktiv ist. Dennoch zeigte der 26-Jährige ein hervorragendes Match. „Laurent wusste selber nicht, wie er spielen würde. Doch die anderen waren nervös und wir haben dominiert“, erklärte Muller nach dem Doppel. Er übernahm die Rolle des Leaders auf dem Platz und war vor allem am Netz omnipräsent.

„Ich habe versucht, Laurent bei seinen Aufschlagspielen zu helfen. Ich gratuliere ihm für das gute Match“, so der Schifflinger. Und dies gelang: Mit zunehmender Spieldauer steigerte Bram sein Niveau und sein Selbstvertrauen. Das FLT-Duo harmonierte perfekt.

Auch wenn die beiden ersten Sätze eng waren und erst mit Tiebreak entschieden wurden (jeweils 7:4), war der Sieg hochverdient. McGee/Cluskey waren nicht wirklich in der Lage, die FLT-Paarung aus dem Konzept zu bringen. „Wenn wir das Match oder auch nur einen Satz verloren hätten, wäre das ein Wunder gewesen“, brachte es Muller auf den Punkt.

Es lag also in den Händen von Gilles Muller, den Sack am Sonntag im ersten Einzel gegen Conor Niland (133) zuzumachen. Dieses Vorhaben geriet nur zu Beginn in Gefahr: Der Gastgeber führte schnell mit 4:1. „Ich war nicht gut ins Match gekommen. Nach dem Doppel musste ich mich vor allem beim Aufschlag etwas umstellen. Er half mir dann, indem er viele Fehler produzierte“, analysierte Luxemburgs Nummer eins den Start ins Match. Doch er zog den Kopf aus der Schlinge und machte fünf Spiele in Folge zum Satzgewinn.

Niland hatte einige seltene gute Momente, die aber bei weitem nicht reichten, um einen gut aufgelegten Muller, vor allem beim Aufschlag (13 Asse), in Gefahr zu bringen. Eine knifflige Situation gab es nach dem 6:4 in Satz zwei noch im dritten Durchgang zu bewältigen. Doch Muller und Kapitän Radoux überstanden auch diese Phase. Nach etwas mehr als zwei Stunden war die Entscheidung nach dem 6:4, 6:4 und 6:4 gefallen.
Das letzte Einzel gewannen die Iren durch James McGee mit 6:1 und 6:2 gegen Mike Vermeer, der sein zweites Davis-Cup-Spiel bestritt.

Radoux „aux anges“

Zufrieden zeigte sich natürlich auch Jacques Radoux nach dem 3:2: „Je suis aux anges. Wir haben unsere Ziele, Klassenerhalt und Integration eines jungen Spielers, erreicht. Auch dank eines starken Gilles Muller. Im dritten Einzel musste ich beim 1:4 etwas die Anspannung aus dem Match nehmen. Ich habe zu Gilles gesagt, er solle bei null anfangen. Er hatte sich vorgenommen, mit mehr Power ranzugehen.“

Belohnt wird das FLT-Team mit einer schwierigen Reise in Runde zwei nach Großbritannien. Die Briten haben, ohne Spitzenspieler Andy Murray (5), Tunesien mit 4:1 besiegt (siehe auch Seite 44). „Die Frage wird sein, ob die Briten ‚eine Milliarde‘ ausgeben wollen, um Andy Murray kommen zu lassen. Sie werden sich die Frage stellen, ob sie ihn gegen uns benötigen. Mir ist das momentan wirklich egal. Natürlich wird es ein gutes Spiel werden zwischen ihm und Gilles am Sonntag“, blickt der Kapitän bereits voraus.

Für den Termin im Juli (8. bis 10.) kann man damit rechen, dass die rekonvaleszenten Mike Scheidweiler und Gilles Kremer wieder fit sind. „Wir sind ein Team, nicht nur vier Spieler. Wenn jemand nicht selektioniert werden sollte, ist das keine ‚déselection‘. Wenn wir das Budget haben, werde ich immer einen fünften Spieler mitnehmen. Spielen werden die Stärksten.“