„Coup double“ für den Australier Matthew Goss

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Der Australier Matthew Goss gewann am Dienstag nach einem tumultuösen Massenspurt die dritte Etappe von Paris-Nice und streifte dank der Sieger-Bonifikation das „Maillot jaune“ über.

Laurent Didier und Frank Schleck kamen zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel.

Auch die dritte Etappe von Paris-Nice, die über 202,5 km von Cosne-Cours-sur-Loire nach Nuits-Saint-Georges führte, endete mit einem Massensprint. Schnellster im weltbekannten Winzerstädtchen war der Australier Matthew Goss, der nach einer tumultartigen Schlussphase die Oberhand über seinen Landsmann Heinrich Haussler und den jungen Russen Denis Galimzyanov behielt.

Durch die Zeitvergütung, die der Sieger erhielt, überflügelte Goss den bisherigen Spitzenreiter Thomas De Gendt und streifte das Leadertrikot über. Am Montag hatte Goss noch dem Neuseeländer Greg Henderson den Vortritt lassen müssen, gestern erwies sich der Australier als der Schnellste. Henderson musste mit dem 8. Rang vorlieb nehmen. Bester Leopard-Fahrer war Maxime Monfort auf dem 21. Platz.

„Ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe“, meinte Goss beim Siegerinterview. „In der letzten Kurve behielt ich die optimale Linie, so dass ich die letzten paar hundert Meter mit voller Kraft angehen konnte. Danach war es für mich ein Leichtes, den Angriff von Haussler abzuwehren.“

Die letzte Kurve einer „Dreierkombination Links – Rechts – Links“ wurde dagegen dem Slowaken Peter Sagan, der mit dem Etappensieg und dem Gelben Leibchen geliebäugelt hatte, zum Verhängnis. Beim Einbiegen in die Zielgerade rutschte Sagan das Rad weg, so dass er zu Boden ging.

FSCL-Fahrer zeitgleich

Über ihn stürzte u.a. der Franzose Yoann Offredo (Française des Jeux), der sich an der Hüfte und am Ellbogen verletzte. Weitere Opfer waren die Belgier Nikolas Maes (Quick Step) und Jürgen Roelands (Omega Parma-Lotto).

Die beiden Luxemburger Fahrer bei diesem Paris-Nice mischten sich nicht in den Endspurt ein. Laurent Didier und Frank Schleck klassierten sich zeitgleich mit Etappensieger Matthew Goss auf den Plätzen 70 und 133. In der Gesamtwertung ist Didier 45. auf 16″, Frank Schleck 122. mit demselben Zeitabstand.

Einen Tag nach seinem Sturz verspürte der Luxemburger Meister zwar noch Schmerzen im Rücken und in der Kniegegend, doch waren die Verletzungen, die er sich zuzog, eher leichterer Art. Wenn am Donnerstag die ersten größeren Schwierigkeiten anstehen, dürfte Schleck wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein.

Fünfergruppe

Die Etappe war vor allem geprägt von der langen Flucht einer Fünfergruppe, der die Franzosen Cédric Pineau (Française des Jeux), Blel Kadri (Ag2r), Cyril Gautier (Europcar) und Romain Hardy (Bretagne-Schuller) sowie der Finne Jussi Veikkanen (Omega Pharma-Lotto) angehörten.

Die Fünf rissen kurz nach dem Start in Cosne-Cours-sur-Loire aus und vergrößerten ihren Vorsprung zusehends. Bei km 65 betrug der Abstand zum Feld 4’35“. Danach reagierte man im Peloton, doch ließen die Leader die Ausreißer lange zappeln, ehe sie beschlossen, der Flucht ein Ende zu bereiten.

Der Zusammenschluss folgte kurz nach der Côte de Bécoup, als nur noch 20 km bis Ziel in Nuits-Saint-Georges zu fahren blieben. Oben holte der Finne Jussi Veikkanen sich die meisten Punkte beim Bergpreis, wodurch er im Ziel mit dem Leadertrikot in dieser Wertung belohnt wurde. Die lange Flucht war also nicht ganz umsonst gewesen.

Danach versuchte Blel Kadri es noch einmal, diesmal zusammen mit dem aus dem Feld herangepreschten französischen Meister Thomas Voeckler. Beide fuhren zwar bis zu 20 Sekunden Vorsprung heraus, konnten sich aber nicht entscheidend absetzen.

Die vierte Etappe am Mittwoch führt über 191 km durch die Weinberge des Beaujolais. Auf der Fahrt von Crêches-sur-Saône nach Belleville stehen nicht weniger als sieben Steigungen auf dem Menü der Fahrer, darunter zwei Anstiege der zweiten Kategorie (Col de Grand-Vent bei km 17 und Col du Fût d’Avenas bei km 146).

Auf dem letzten km wird die Straße enger, so dass die Ankunft in der rue de la République relativ gefährlich ist. Start um 12.05 Uhr, Ankunft zwischen 17.00 und 17.20 Uhr.

Radsport in Zahlen

Paris-Nice, 3. Etappe von Cosne-Cours-sur-Loire nach Nuits-Saint-Georges (202 km): 1. Matthew Goss (AUS/HTC) 5:16:48 Stunden, 2. Heinrich Haussler (AUS/GAR), 3. Denis Galimzyanov (RUS/KAT), 4. José Joaquin Rojas Gil (ESP/MOV), 5. Geraint Thomas (GBR/SKY), 6. Greg Henderson (NZL/SKY), 7. Anthony Ravard (FRA/Ag2R), 8. Francesco Gavazzi (ITA/LAM), 9. Romain Feillu (FRA/VAC), 10. Valerio Agnoli (ITA/LIQ) … 21. Maxime Monfort (B/LEO), 35. Linus Gerdemann (D/LEO), 42. Brice Feillu (FRA/LEO), 70. Laurent Didier (L/SAX), 83. Bruno Pires (POR/LEO), 133. Frank Schleck (L/LEO), 142. Jens Voigt (D/LEO) alle g.Z., 156. Jakob Fuglsang (DEN/LEO), 164. Wouter Weylandt (B/LEO) beide auf 6:20

Gesamtwertung nach 3 Etappen: 1. Goss 14:22:34 Stunden, 2. Thomas De Gendt (BEL/VAC) auf 0:02, 3. Haussler 0:06, 4. Henderson g.Z., 5. Galimzyanov 0:08, 6. Jérémy Roy (FRA/FDJ) 0:09, 7. Tony Gallopin (FRA/COF) 0:10, 8. Cyril Gautier (FRA/EUR) 0:11, 9. Cédric Pineau (FRA/FDJ) g.Z., 10. Voigt 0:14, … 23. Gerdemann 0:16, 36. Monfort, 45. Didier, 105. Pires, 122. F. Schleck alle g.Z., 133. B. Feillu 1:17, 147. Weylandt 6:36, 158. Fuglsang 7:37