Contern oder Düdelingen: „Faites vos jeux“

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BASKETBALL - Heute Abend steigt mit dem Endspiel der Coupe de Luxembourg zum siebten Mal in der Coque das erste Highlight der Saison. Paul Wagner

Hierbei gibt es eine Premiere. Denn in der 1954 ins Leben gerufenen Coupe de Luxembourg standen sich die beiden Traditionsvereine AB Contern (gegründet 1956) und T71 Düdelingen (seit 1971 mit der Bezeichnung T71) noch nie in einem Finale gegenüber.
Beide Pokalanwärter bleiben mit ihrer Qualifikation für die Titelgruppe auch im Rennen um die Meisterkrone involviert. Bis aber das zweite Highlight mit einem Finale des Final Four ins Auge gefasst werden kann, bleibt noch ein langer Weg zu beschreiten.
Fakt ist aber, dass zurzeit Contern im Meisterschaftsbetrieb die erste Geige spielt. Nach einem mühsamen Saisonstart mit drei Niederlagen kam die Mannschaft ganz schön in Fahrt und ist nun zum alleinigen Spitzenreiter avanciert. Ein Schlüssel für diesen Höhenflug ist ohne Diskussion eine optimal abgestimmte und somit exzellent praktizierte Zonenverteidigung, an der sich die Konkurrenz bisher die Zähne ausbiss. Diese Raumdeckung ist aber nicht alleine ausschlaggebend.
Contern führt hierbei auch noch weitere Waffen ins Gefecht mit u.a. dem effektvollen Ami Brandon Gary („e Jong, deen an de Krom passt“, wie ein Kenner der Szene meint) und einem geordneten Zusammenspiel im Angriffssektor, um die bestmögliche Schussposition für einen freien Wurf herauszuarbeiten. Und dann kann die Truppe mit den routinierten Diederich, Becker und Jeitz zusätzlich einen Haufen voll an Erfahrung in die Waagschale werfen.
Es besteht demnach kein Zweifel daran, dass Contern u.a. diese Trumpfkarten ausspielen wird, um die Trophäe zu gewinnen. Ob diese aber zum Stechen kommen oder den Ausschlag geben können, steht auf einem andern Blatt.

6.000 Fans

Denn ein Schlagabtausch in einem Finale – und insbesondere in einer voraussichtlich mit etwa 6.000 Zuschauern (im Vorjahr waren es deren 5.650) besetzten Arena der Coque – läuft nun mal unter ganz anderen Voraussetzungen und Situationen (mit u.a. der Korbanlage) als in einem normalen Meisterschaftsspiel. Es gab deren bisher drei, zwei in der Qualifikationsphase, wo T71 zweimal mit 89:63 und 91:86 die Oberhand behielt, ehe Contern vor 14 Tagen in der Zwischenrunde im Auswärtsspiel T71 mit 92:68 quasi auseinander nahm.
Doch im Vergleich mit diesem Debakel präsentiert sich T71 Düdelingen in einer anderen Aufstellung. Denn er bietet seine kurzfristig eingeflogenen US-Boys Schumacher und Müller auf, womit die schon vorhandenen besseren Rotationsmöglichkeiten erhöht sind und voraussichtlich auch das Durchstehvermögen der Mannschaft gesteigert wird. Das war schon offensichtlich im am Sonntag hauchdünn gegen Ettelbrück gewonnenen Meisterschaftsspiel. Das bisher vom T71, der im Klassement auf Rang fünf (Rückstand von 2,5 Zählern auf Contern) fungiert, Gebotene kann mit einer Achterbahnfahrt verglichen werden, mal top, dann wieder flop. Er zählt in seinen Reihen jedenfalls mit Tim Whitworth den Topscorer der Liga. Der Ami, dem als Leistungsträger der erfahrene Rajniak zur Seite steht, ist fähig mit seiner Wurfkraft – wenn er in eine geeignete Schussposition manövriert wird – jede Verteidigung aus den Angeln zu heben.
Auch wenn allgemein Contern ein leichtes Plus zugestanden wird, so werden ebenfalls Düdelingen berechtigte Chancen auf den Pokalerfolg eingeräumt. Zahlreiche Faktoren können und werden den Ausgang der Begegnung sicherlich beeinflussen und prägen. Hierbei dürfte das „control the game“ ein eminent wichtiges, wenn nicht sogar das allerwichtigste Element sein. Wer nämlich dem Spielablauf seinen Stempel aufzudrücken vermag macht zugleich fast immer einen Riesenschritt in die Richtung des Erfolges.
Demnach, „faites vos jeux“! Entweder wird Contern bei seiner sechsten Endspielteilnahme (drei Siege, zuletzt 1996) oder Düdelingen bei seiner elften Endspielteilnahme (sieben Siege, zuletzt 1989) den Pott holen.