LeichtathletikChallenge Tageblatt: Rekorde, Tests und offene Fragen

Leichtathletik / Challenge Tageblatt: Rekorde, Tests und offene Fragen
Besonders bei den Mädchen zeigte die Teilnehmerkurve nach oben Foto: Gerard Jerry

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Vor rund zehn Tagen ging für die meisten jungen Leichtathleten die Freiluftsaison beim letzten Challenge-Tageblatt-Meeting zu Ende. Neben zwei Rekorden erfreuten sich die Organisatoren vor allem über die steigenden Teilnehmerzahlen. Die Folgen der Pandemie sind trotz positiver Zahlen aber noch nicht abzuschätzen, wie der Generaldirektor des Verbands, Jean-Sébastien Dauch, warnte.

Die ersten Schlussfolgerungen konnten zehn Tage nach dem letzten Meeting des Challenge Tageblatt bereits gezogen werden: Die Pandemie hatte sowohl bei den Débutants (U12) als auch bei den Scolaires (U14) keinen Einbruch der Teilnehmerzahlen verursacht. Mit 328 Nachwuchssportlern sind die Zahlen gegenüber der 2019er-Auflage fast identisch geblieben. Besonders freute sich die FLA über die 89 Scolaires-Mädchen – die damit einen neuen Rekord aufstellten. Leicht nach unten zeigt die Kurve dagegen bei den Jungs. Eine Erklärung dafür hat der Verband nicht, wie Generaldirektor Jean-Sébastien Dauch erklärte: „Warum das so ist, wissen wir noch nicht, aber wir sind jedenfalls aufmerksam und werden das genau verfolgen.“

Nichtsdestotrotz war die FLA angenehm vom Interesse an den sechs Sommer-Wettbewerben überrascht. Für Dauch gab es eine logische Erklärung, warum ausgerechnet die beiden letzten Termine gut besucht waren: „Inzwischen ist der Covid-Check bei den Leuten zum normalen Gebrauch übergegangen. Es ist zwar noch keine Routine, aber eine Gewohnheit geworden. Es gab wohl diese Ängste am Anfang, aber nach den ersten beiden Wettbewerben gab es einen Schneeballeffekt, da alle gesehen haben, dass es möglich ist, etwas zu organisieren.“ Demnach haben sich Kinder und Eltern an die neuen Regeln gewohnt, „und waren auch etwas früher vor Ort. Bei den ersten Meetings gab es noch einige Schlangen am Eingang.“ Die wohl beste Nachricht: Es gab bei den 2.000 Schnelltests, die die FLA im Laufe der bisherigen Freiluft-Saison durchführen ließ, keinen einzigen positiven Test.

Auch aus sportlicher Sicht gab es einige Höhepunkte wie den Scolaires-Rekord von Camille Gaeng (CAEG), die beim Saisonabschluss des CSL eine neue Bestzeit über 75 Meter aufstellte. Sehr traurig dürfte Tiffany Tshilumba über diesen Verlust (Rekord aus dem Jahr 2008; 9:99 Sekunden) aber nicht sein. Für Dauch steht etwas anderes im Vordergrund: „Es ist immer schön zu sehen, dass der Nachwuchs motiviert ist, auch wenn niemand seinen Rekord gerne verliert. Und heute weiß man ja auch, wie erfolgreich sie später war.“

Am gleichen Tag bot auch Ben Goldschmit (CSL/Scolaires) eine gute Leistung, als er die 1.000 Meter in 3:05:23 Minuten zurücklegte. Zoe Hoffmann (CAEG/Scolaires-Mädchen) stach mit einer Zeit von 10,72 Sekunden auf den 60 Meter Hürden ebenfalls heraus. Bei den Débutantes war vor allem das Weitsprung-Finale eine spannende Angelegenheit. Lisa Steinbach (CAPA) setzte sich mit 4,21 Metern vor Anastasia Weber (CAB), Laura Zeimet (CAD) und Louise Strasser (Celtic) durch. Im selben Jahrgang stach Joe Schmitz bei den 50 Metern (7:49 Sekunden) heraus. 

Nicht verwunderlich also, dass diese Namen auch in der Gesamtwertung ganz vorne auftauchen. Während der CSL-Erfolg in der Vereinswertung nie in Gefahr war (da der Verein sehr viele Punkte aufgrund der Athletenzahl einfahren konnte), war es bei der Coupe Emile Thoma (die nur die zehn besten Athleten pro Verein berücksichtigt) diesmal richtig eng geworden. 

Was diese Zahlen und Ergebnisse für die Zukunft bedeuten, kann man derzeit bei der FLA nur schwer einschätzen. Sowohl die Abgänge als auch ein möglicher Qualitätsverlust und Motorikprobleme bei den noch jüngeren Jahrgängen wird erst auf langfristiger Sicht bemerkbar werden. „Es gibt bereits neue Studien, die gemeinsam mit Sportlehrern aufgestellt wurden. Es wurden ersten Rückstände bei der Motorik der U8 und U10 festgestellt. Einige Athleten haben sich beim Challenge ja definitiv in guter Form gezeigt, die Frage ist aber, welchen Einfluss die Pandemie auf die Masse hatte.“ 

Erste Auskünfte wird es wohl bereits in einigen Wochen geben. Am 9. Januar startet das Indoor-Challenge-Tageblatt des CAPA in Zusammenarbeit mit der FLA. Zwei Meetings sind aktuell programmiert. 

Die Gesamtwertung

Débutantes: 1. Lisa Steinbach (CAPA) 2.091 Punkte, 2. Anastasia Weber (CAB) 2.031, 3. Elise Lensment (CSL) 2.022, 4. Laura Zeimet (CAD) 2.016, 5. Hana Kapinajova (CSL) 1.976 (86 Teilnehmerinnen)
Débutants: 1. Joris Giwer (CAEG) 1.917 Punkte, 2. Joé Schmitz (CAPA) 1.864, 3. Henri Wampach (Fola) 1.863, 4. Guillaume Schoeben (Celtic) 1.842, 5. Miles Jones (CSL) 1.837 (82 Teilnehmer)
Scolaires-Mädchen: 1. Zoe Hoffmann (CAEG) 2.507 Punkte, 2. Li Libens (Fola) 2.474, 3. Gina Krumlovsky (CAB) 2.441, 4. Eve Weis (Celtic) 2.440, 5. Chelly Lawal (CAEG) 2.416 (89 Teilnehmerinnen)
Scolaires-Jungen: 1. Till Joly (Celtic) 2.653 Punkte, 2. Yves Wilmes (Fola) 2.583, 3. Ben Goldschmidt (CSL) 2.577, 4. Niklas Gregor (Celtic) 2.570, 5. Antoine Beissel (CSL) 2.565 (69 Teilnehmer)

Vereinswertung: 1. CSL 51.569 Punkte, 2. Celtic 42.894, 3. CAD 30.786, 4. Fola 30.786, 5. CAEG 27.806, 6. CAB 21.330, 7. LIAL 16.759, 8. CAS 16.594, 9. CAPA 16.372
Coupe Emile Thoma: 1. CSL 22.569 Punkte, 2. Celtic 22.394, 3. Fola 21.452, 4. CAEG 21.306, 5. CAD 20.286