RadsportCentrone und die Zukunftsfrage: Der Luxemburger denkt über Karriereende nach

Radsport / Centrone und die Zukunftsfrage: Der Luxemburger denkt über Karriereende nach
In dieser Saison heißt es für Ivan Centrone (in Blau) „do or die“ Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ivan Centrone war bei der 71. Flèche du Sud im Trikot der Nationalmannschaft unterwegs. Der 26-Jährige beendete das Etappenrennen am Sonntag auf dem 30. Platz. Doch den Fahrer der belgischen Mannschaft Geofco-Doltcini Materiel Velo.com beschäftigt die Frage nach seiner Zukunft. In dieser Saison möchte er ein letztes Mal voll angreifen.

Irgendwie wirkte Ivan Centrone im Gespräch einerseits frustriert, aber andererseits erleichtert. „Ich habe sehr gelitten“, sagt der 26-Jährige, der sich damit auf die vergangenen Monate bezieht. „Ich habe mein Leben quasi weggeschmissen. Ich hatte kein privates Leben mehr, habe eine Diät gemacht und nur noch trainiert.“

Centrone hatte sich im vergangenen Jahr einer Operation wegen einer Endofibrose unterziehen müssen. Zum Jahreswechsel wechselte er zum neu gegründete belgischen Team Geofco-Doltcini Materiel Velo.com. „Ich habe einen langen Weg hinter mir. Es war eine Achterbahnfahrt. Ich bin jetzt in einer Saison, in der es heißt: ‚do or die’.“ Mit 26 Jahren ist Centrone eben schon in einem „fortgeschrittenen“ Alter – damit stellt sich für ihn nun die Frage, was er in Zukunft machen möchte. „Wenn ich merke, dass es in dieser Saison nicht mehr geht, werde ich sehr wahrscheinlich mit dem Radsport aufhören. Profi zu werden, ist ein Traum, und ich weiß, dass ich eigentlich die Fähigkeiten dazu habe. Aber das Glück ist leider nicht auf meiner Seite. Ich möchte nun aber noch mal ein Jahr alles geben. Ich möchte alles aus mir rausholen und auf jedes Detail achten.“

Wieder Spaß am Radfahren

Problematisch ist für Centrone, dass er nicht regelmäßig bei internationalen Rennen teilnehmen kann. „Ich hatte in dieser Saison vier internationale Rennen, sagt Centrone. „Es ist schwer, mit einem solchen Programm konkurrenzfähig zu sein.“

Doch bei aller Enttäuschung richtet Centrone dann seinen Blick wieder auf. „Ich hatte eine wirklich schwere Zeit. Jetzt geht es langsam wieder besser. Es macht wieder Spaß, Rad zu fahren“, sagt er. Auf der Königsetappe der Flèche du Sud am Freitag in Bourscheid kam Centrone als 26. mit 51 Sekunden Rückstand auf Thibau Nys ins Ziel. „Mit all dem, was ich hinter mir habe, bin ich sehr zufrieden damit“, sagt Centrone, der bereits 2019 bei dem Etappenrennen der Velo Union Esch dabei war. „Es hat für ganz vorne ein wenig was gefehlt. Aber das Level hier wird immer höher. Das Rennen wird immer schneller, die jüngeren Radsportler immer besser. Es wird immer schwerer, zu performen.“

Stark war Centrones Leistung auf der letzten Etappe in Esch. Der 26-Jährige hatte sich in die Ausreißergruppe gewagt, fuhr dann auf den sechsten Platz. „Ich bin sehr zufrieden mit der Woche. Ich habe hart für die Rennen, die jetzt noch kommen werden, gearbeitet.“