Carter nicht gedopt

Carter nicht gedopt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Schlimm genug! Auf Jamaika ist man aber erleichtert, dass nicht auch noch Nesta Carter gedopt war. Der Fitnesstrainer des positiv getesteten Ex-Weltrekordlers Asafa Powell weist die Schuld von sich.

Im Doping-Skandal der Weltklassesprinter ist der jamaikanischen Leichtathletik ein weiterer Schaden erspart geblieben. „Oh no, not Nesta!“, titelte die Zeitung „The Observer“ erleichtert. Nachdem es Gerüchte gab, der zweimalige Staffel-Olympiasieger Nesta Carter gehöre auch zu den fünf positiv getesteten Jamaikanern, eilte am Mittwoch die Entwarnung um die Welt.

Auch Sherone Simpson beteuert ihre Unschuld. (AFP)

Sein Manager Adrian Laidlaw teilte mit, dass der mit 9,87 Sekunden zweitschnellste Mann des Jahres hinter dem aufgeflogenen Dopingsünder Tyson Gay nicht gedopt war und sich auf die Weltmeisterschaften vom 10. bis 18. August vorbereitet. Am kommenden Wochenende will er bei einem Meeting in London starten.

Blake geht nicht an den Start

100-Meter-Weltmeister Yohan Blake (Jamaika) werde dagegen bei der WM in Moskau definitiv nicht an den Start gehen, gab sein Manager Cubie Seegobin bekannt. Blake hatte schon seinen Start bei den nationalen Meisterschaften im Juni wegen der Oberschenkelverletzung abgesagt. Für Weltrekordler Usain Bolt dürfte der Weg zum WM-Titel nun frei sein, nachdem sein Landsmann Asafa Powell und Tyson Gay positiv getestet worden waren.

Unterdessen hat der umstrittene Fitnesstrainer der in den Dopingskandal verwickelten Powell und Sherone Simpson (beide Jamaika) jede Schuld von sich gewiesen. „Beide Athleten sind eindeutig auf der Suche nach einem Sündenbock. Ich habe Asafa Powell und Sherone Simpson nicht mit verbotenen oder illegalen Substanzen versorgt“, erklärte der Kanadier Christopher Xuereb in einer Stellungnahme. „Die bei mir gefundenen Präparate wurden von der italienischen Polizei als legal befunden. Ich weiß nicht, was die Athleten zusätzlich genommen haben.“

Schwere Vorwürfe gegen den Coach

Am Dienstag hatte der Manager der beiden Sprinter den Coach für die positiven Tests verantwortlich gemacht. Es müsse mit den von Xuereb verabreichten Nahrungsergänzungsmitteln zusammenhängen, sagte Powells Agent Paul Doyle. Man wolle nicht Xuereb die Schuld für alles geben, aber er sei derjenige gewesen, der die Präparate zur Verfügung gestellt hat.

Der frühere 100-Meter-Weltrekordhalter Powell und Simpson, die bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen mit der jamaikanischen Sprint-Staffel Gold gewonnen hatte, gehören zu den fünf jamaikanischen Leichtathleten, die bei den nationalen Meisterschaften im Juni positiv getestet wurden. In ihren Dopingproben wurde das Stimulanzmittel Oxilofrin gefunden.

WADA-Direktiven wurden nicht befolgt

„Es scheint so, dass die Athleten meinen Anregungen oder den WADA-Richtlinien nicht gefolgt sind. Es ist an der Zeit, dass die Athleten ihre Verantwortung übernehmen“, ergänzte Xuereb und verwies darauf, dass es weitere positive Fälle von Athleten gegeben habe, mit denen er gar keinen Kontakt hatte.

Die italienische Staatsanwaltschaft hatte im Zuge des Skandals Untersuchungen gegen Powell, Simpson und Xuereb eingeleitet und bei der Durchsuchung der Hotelzimmer in Lignano Sabbiadoro nicht identifizierte Substanzen konfisziert. Dem Trio hatte in der italienischen Küstenstadt ein Trainingslager absolviert.

Schon vor dem Ergebnis der B-Probe und der Eröffnung eines Verfahrens laufen dem amerikanischen Sprint-Star Gay die Sponsoren davon. Nach einem Bericht der „Neuen Zürcher Zeitung“ will auch der Schweizer Luxusuhren-Hersteller Omega den US-Amerikaner nicht mehr als Markenbotschafter beschäftigen. Bereits am Montag hatte der Sportartikelhersteller Adidas den Ausrüster- und Sponsoring-Vertrag mit Gay ausgesetzt.