/ Bruderduell auf Schalke

Trainer Torsten Lieberknecht hatte sich die Rückkehr der Braunschweiger in die Bundesliga nach 28 Jahren anders vorgestellt. Dennoch ist die Niederlagenserie mit ernüchternden 1:9 Toren für ihn kein Grund zur Beunruhigung: „Es war doch schon vor dem ersten Punktspiel keine Kunst, uns eine schwere Saison zu prophezeien. Wir haben zwar auf die Ohren bekommen, aber wir können trotzdem mit Selbstbewusstsein auf den Platz gehen.“Keine Atempause. Für die Profis des FC Schalke und des FC Bayern steht die nächste Bewährungsprobe an. Nach souveränen Heimsiegen zum Champions-League-Auftakt und vor der zweiten Pokalrunde in der kommenden Woche gehen beide Clubs zuversichtlich in das Bundesliga-Topspiel.
Vier Pflichtspielerfolge in Serie haben beim Gastgeber Hoffnungen auf den ersten Ligasieg gegen die Münchner seit Dezember 2010 geweckt: „Wir gehen mit breiter Brust raus, sind bereit für die Bayern“, sagte Schalke-Neuzugang Kevin-Prince Boateng vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten und seinem Bruder Jérôme.
Weniger Mut macht jedoch die Bilanz der vergangenen Jahre: In fünf Spielen gab es bei null Punkten und 1:14-Toren nichts zu holen. Seitdem ihr einstiger Mannschaftskollege Manuel Neuer das Bayern-Tor hütet, gelang den Schalkern kein Treffer gegen den Rekordmeister. So leicht wie zuletzt wird es nach Einschätzung des Nationalkeepers diesmal jedoch nicht werden. „Schalke ist gefährlich nach vorne, gerade nach der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng“, befand Neuer im Kicker.
Knifflige Aufgaben
Ein Patzer der Bayern wäre ganz im Sinne der Dortmunder. In diesem Fall könnte der BVB die Tabellenführung weiter ausbauen. Das setzt allerdings einen Sieg in Nürnberg voraus. Ein Erfolg würde darüber hinaus helfen, die landesweite Diskussion über den Wutausbruch von Trainer Jürgen Klopp beim 1:2 in Neapel abzukühlen. Allerdings gehen der Borussia derzeit die Defensivkräfte aus. Lukasz Piszczek, Ilkay Gündogan und Sebastian Kehl fehlen, der Einsatz von Mats Hummels und Sokratis ist fraglich.
Ähnlich knifflig wie für die Bayern ist die Aufgabe für die Leverkusener. Viel wird im Spiel in Mainz davon abhängen, dass sich grobe Abwehrfehler wie beim missratenen Champions-League-Auftakt in Manchester (2:4) nicht wiederholen. Trainer Sami Hyypiä ist guter Dinge, dass der dritte Rang erfolgreich verteidigt werden kann: „Wir sind bereit, am Samstag in Mainz viel besser zu spielen als am Dienstag.“
Zum „Topspiel“ der unteren Tabellenhälfte wird das 99. Bundesligaduell zwischen den „verglühenden Nordlichtern“ (Süddeutsche Zeitung) aus Hamburg und Bremen. Nach der Trennung von Thorsten Fink wurde beim HSV mehr über die Trainer-Nachfolge als über die anstehende Partie gesprochen.
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